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Geisterhauch (German Edition)

Geisterhauch (German Edition)

Titel: Geisterhauch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darynda Jones
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führte direkt zu mir, und ich wurde wieder eingefangen.«
    Besorgt, dass uns jemand beobachten könnte, blickte Gemma sich nach allen Seiten um, ehe sie darauf einging. »Du hattest nie eine Mandeloperation. Du warst nicht mal eine Nacht im Krankenhaus.«
    »Oh.« Ich richtete mich auf. Wie peinlich. »Warte! Ja, doch, war ich mal, als Tante Selena starb. Ich bin bei ihr geblieben und habe ihr die ganze Nacht die Hand gehalten.«
    Sie verdrehte die Augen. »Tante Selena arbeitet als Missionarin in Guatemala.«
    »Im Ernst? Bei wem habe ich dann am Bett gesessen?«
    Nach einem lauten, lang gezogenen Seufzer wandte sie sich erneut ab und rief über die Schulter: »Vermutlich bei deiner echten Mutter, denn wir beide können unmöglich miteinander verwandt sein.«
    Lächelnd trabte ich hinter ihr her. »Das sagst du nur, damit es mir besser geht.«

13
    Streit brauchst du nicht zu suchen. Der kommt
    von selbst und weiß, wo du wohnst.
    – T-Shirt-Aufdruck
    Am nächsten Morgen schlief ich bis neun, was verständlich war, da ich erst nach fünf ins Bett gekommen war. Mein Kopf war noch ziemlich leer, als ich nach der Kaffeekanne suchte.
    »Morgen, Mr Wong«, brummte ich so schläfrig, wie ich mich fühlte. Beim Griff nach der Kaffeedose fiel mir ein zusammengefalteter Zettel auf Mr Coffee auf. Wie romantisch! Ich faltete ihn auseinander.
    Wie nennt man einen Privatdetektiv, der nicht aufgibt?
    Hm. Mir kamen mehrere Antworten in den Sinn. Aggressiv. Verlässlich. Standhaft. Aus irgendeinem Grund zweifelte ich daran, dass die gewünschte Antwort darunter war. Ich faltete das Blatt weiter auseinander.
    Tot.
    Mist. Ich hätte mich auf einsilbige Alternativen beschränken sollen. Kriminelle hatten es nicht mit langen Wörtern.
    So erhellend das war, ich musste eine Menge erledigen – so viele Existenzen vernichten und so wenig Zeit. Und neue Schlösser einbauen. Da ich drei Minuten Leerlauf hatte, bis der Kaffee durch war, beschloss ich, pullern zu gehen. Als ich an der Wohnungstür vorbeikam, klopfte es. Ich blieb stehen, sah mich um, wartete. Nach einem Moment klopfte es erneut.
    Ich ging auf Zehenspitzen zur Tür und schwor mir, dass ich, sollten die jetzt schon draußen stehen, um mich umzubringen, ernsthaft sauer werden würde. Ich spähte durch das Guckloch. Draußen standen zwei Frauen mit einer Bibel in der Hand. Oh, bitte. Was für eine armselige Tarnung. Das waren wahrscheinlich Profikiller, die mir mindestens zwei Kugeln in den Kopf jagen sollten.
    Doch das ließ sich nur auf eine Art feststellen. Ich legte die Kette vor und öffnete einen Spaltbreit. Die ältere Frau lächelte mich an und legte sofort los. »Guten Morgen, Ma’am. Haben Sie schon bemerkt, dass die Welt in unserer Zeit von Krankheiten heimgesucht ist?«
    »Äh –«
    »Dass sie sich bis in den letzten Winkel von Gottes grüner Erde verbreitet haben?«
    »Na ja –«
    »Wir sind gekommen, um Ihnen zu sagen, dass das nicht immer so bleiben wird.« Sie schlug ihre Bibel auf und blätterte darin, wodurch ich Gelegenheit, fand, das Wort zu ergreifen.
    »Sie sind also nicht hier, um mich umzubringen?«
    Sie hielt inne, zog ihre schmalen Brauen zusammen, dann schaute sie kurz ihre Freundin an. »Verzeihung? Ich verstehe nicht.«
    »Sie wissen schon. Um mich umzubringen. Zu ermorden. Mir eine Knarre an den Kopf zu halten –«
    »Ich glaube, Sie verwechseln uns mit –«
    »Warten Sie! Gehen Sie noch nicht.« Ich schloss die Tür, um die Kette zu lösen, dann riss ich sie weit auf, worauf die beiden Damen vorsichtshalber einen Schritt zurückwichen. »Sie sind keine Profikiller?«
    Sie schüttelten den Kopf.
    »Sind Sie Zeugen Jehovas?«
    Sie nickten.
    Das war vielleicht gar nicht so schlecht. »Wunderbar. Dann möchte ich Sie etwas fragen«, sagte ich, während die Jüngere der beiden meinen Aufzug musterte. Ich trug karierte Boxershorts und ein Blue-Öyster-Cult-T-Shirt, das dem Betrachter empfahl, den Tod nicht zu fürchten. »Als Jehovas Zeugen können Sie doch sicher einiges bezeugen.«
    »Nun, wenn Sie einen Blick hineinwerfen wollen …« Die Ältere blätterte wieder in ihrer Bibel. »Es ist unsere Pflicht, uns von Missetätern fernzuhalten, böse Menschen aus unserer Mitte zu entfernen und –«
    »Ja, ja, das ist großartig«, unterbrach ich sie mit einer wegwerfenden Geste. »Was ich eigentlich wissen will ist, ob Sie Dämonen sehen oder ihre Existenz bezeugen können.«
    Sie schauten einander an. Diesmal ergriff die Jüngere das Wort und

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