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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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sie.
    Er wußte, wen er vor sich hatte, dessen war sie sicher, aber freiwillig würde er keinen Finger rühren. Jung, dachte sie, aber er weiß bereits, wie man sich verstellt. „Ich will die Kopien von den Drehkreuzdaten von TOR einsehen”, verlangte sie.
    „Haben Sie eine Ermächtigung?” Er machte keine Anstalten, auch nur seine Haltung zu verändern, um die Suche nach den Bändern zu beginnen.
    „Uns wurde Kooperation versprochen.” „Ohne Ermächtigung kann ich nichts für Sie tun.” „Wen muß ich aufsuchen, um diese Ermächtigung zu bekommen?” „Auf dieser Welt gibt es niemanden, der nicht fest angestelltes Personal autorisieren kann, Zugang zu rein dienstlichen Informationen zu erhalten.” Lächelnd, freundlich, nichts verratend, nicht beleidigend -trotzdem hatte sie das starke Gefühl, daß er sich freute. Die Sicherheitsleute hatten nicht nur etwas dagegen gehabt, daß die Jäger gerufen wurden - eine ständige Erinnerung an eigene Fehlschläge; von Aleytys waren zudem auch noch Nesseln auf ihr Haupt gehäuft worden, indem sie auf die Unzulänglichkeiten dieser Sicherheitsleute hingewiesen hatte. Etwas war über Aleytys’ Entdeckungen auf Schimäre in die Organisation hinuntergesickert, vielleicht nicht die Einzelheiten, aber da war f´Voines Wut bei der Rückkehr … Jeder einzelne in diesem verdammten Haufen würde die Auswirkungen hiervon zu spüren bekommen -und wie bei jeder hochmotivierten Gruppe würde die Haltung des Anführers übernommen werden.
    Sie verengte die Augen und nickte. „Ich möchte mit f’Voine sprechen.”
    „Haben Sie einen Termin?”
    „Nein, mein Süßer, aber wenn du mir weiterhin die Zeit stiehlst, dann findest du dein kostbares kleines Ich möglicherweise auf einer Farm wieder, und zwar beim Scheißeschaufeln - als Kontrastprogramm zu deiner augenblicklichen Tätigkeit.” Sie trat einen langen Schritt zurück, damit er das Aufzeichnungsgerät sehen konnte, tippte ganz sanft darauf, für den Fall, daß er nicht begriff. „Ich will f’Voine innerhalb der nächsten zehn Minuten sehen.” Sie lächelte. „Die Jägerin Aleytys hat mich gebeten, die Bänder zu besorgen, und genau das beabsichtige ich zu tun.”
    Aleytys
    Aleytys machte es sich in dem Schwebesessel bequem und lächelte, als sie das winzige Kribbeln von Sensoren spürte, die sie taxierten.
    Mit einiger Vorsicht arbeitend, damit sie das Feld nicht unterbrach, das den Sessel in der Schwebe hielt, ließ sie die Kitzeldinger wie kleine, aufdringliche Blutsauger zerplatzen.
    Intaril seufzte, als die versteckten Anzeigen auf dem Schreibtisch erloschen. „Sie werden teuer.”
    „Es wäre leichter für uns beide, wenn Sie sie einfach ausschalten, wenn ich da bin.” Aleytys kippte den Sessel zurück und lächelte zur Decke empor. „Das da auch.”
    „Es wäre mir lieber, ich hätte eine Aufzeichnung von dieser Unterhaltung.”
    „Nein, das glaube ich nicht.”
    Intaril betrachtete sie nachdenklich. „Das ist interessant.” Sie ließ eine Hand über der Sensortafel schweben und sagte: „Wo ist Ihre junge Freundin?” Dann spielten die Finger über die Tafel, und gleich darauf hob Intaril wieder den Kopf und blickte Aleytys stirnrunzelnd an.
    „Holt für mich ein paar Bänder von der Sicherheit ab. Beenden Sie, was sie da machen.”
    „Sonst werden Sie das übernehmen.” Intaril lachte und verriet mit keinem Muskelnzucken, was sie dieses Lachen kostete. Nachdem sie ihre Tätigkeit beendet hatte, lehnte sie sich zurück und erkundigte sich heiter: „Zufrieden?”
    Aleytys schloß die Augen. „Zufrieden?” sprach sie mit ihrer Gedankenstimme. Shadiths Gesicht entstand um zwinkernde Augen und ein breites Grinsen herum. „Sie ist nicht dumm, Lee. Du hast dich durchgesetzt. Hör jetzt lieber auf, dies allzu sehr zu genießen, sonst könntest du gewisse Dinge übersehen.” Aleytys unterdrückte ein Lachen. „Ja, kleine Mama”, entgegnete sie - wiederum unhörbar.
    Sie hob die Lider. „Zufrieden”, bestätigte sie.
    „Warum dieser Besuch?” Intaril wirkte ziemlich ruhig, doch da war eine Starre in der Linie ihres langen Halses, in der Art, wie sie saß. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, zur Sache zu kommen … Während wir reden, wartet noch eine Menge Arbeit auf mich.”
    „Ich möchte die hübschen Bilder. Die nicht freigegebenen Bänder.”
    „Deshalb war doch nicht dieses Theater nötig - warum fragen Sie nicht einfach f’Voine? Er trägt die allgemeine Verantwortung für die

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