Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
Nachforschung.”
    „Ich rede nicht von den Außenaufnahmen oder von nachträglichen Sondierungen. Ich möchte die Bänder, auf denen die Aktivitäten Ihrer Kunden vor und während der Entführungen aufgezeichnet sind, die Aufzeichnungen eines jeden Augenblicks ihrer Beschäftigung mit der speziellen Einrichtung, wie immer diese auch zufällig beschaffen sein mag.”
    „Es gibt keine solchen Bänder. Wir garantieren Privatsphäre.”
    Intarils Stimme klang eisig. „Wenn das alles war, was Sie mir zu sagen hatten -ich bin sehr beschäftigt.”
    „Sie haben auch Sicherheit garantiert.” Aleytys rührte sich nicht.
    Sie saß entspannt, mit geschlossenen Augen da und sondierte die Unruhe, die Intaril durchflutete, während sie .überlegte, was zu tun war - ein schneller Ruck der Erregung und des Zorns, ein Aufwallen kühler Vorsicht, das forsche Knacken einer Entscheidung. Aleytys öffnete die Augen. „Ich akzeptiere, daß es von Zufall keine Suitenbänder gibt. Da Sie in diesen Suiten keine Holos verwenden, sind derartige Spione unmöglich vor den elektronischen Abtaststrahlen Ihrer Kunden zu tarnen. Allerdings werden Sie Bänder von den Aktivitäten innerhalb des Casinos haben. Diese würde ich mir gerne ansehen— alle Aufzeichnungen von etwa fünf Tagen vor bis einen Tag nach den Entführungen. Schimäre - dieselbe Zeitspanne. Ich habe die Spähaugen in den Wänden entdeckt, also geben Sie sich keine Mühe, das abzustreiten. Lethe -aus Ihren eigenen Broschüren weiß ich, daß es in den Wänden Holo-Ausstattung gibt, und das heißt, Sie haben ein paar Augen eingeschmuggelt, und das wiederum bedeutet: Bänder.”
    Intaril klopfte sich mit dem Zeigefinger auf die Lippen, dann ließ sie ihre Hand flach auf die Schreibtischplatte fallen. „Gut von Ihnen, dies hier vertraulich zu inszenieren.”
    „Nicht wahr!” Aleytys strahlte. „Erfinden Sie Ihren Bericht später. Nicht, um diesen Punkt breitzuwalzen - ich bin entschlossen, mir die Bänder auch ohne Ihre Autorisierung anzusehen … Allerdings könnte es passieren, daß ich dabei aus Ihren Aufzeichnungen unbeabsichtigt Hackfleisch mache.”
    „Eine Drohung?”
    „Gewiß nicht, nur eine eindringliche Warnung.”
    „Akzeptiert.” Intaril tippte mit den Fingerspitzen auf den Schreibtisch. „Setzen Sie Ihre Höflichkeit fort. Ich möchte nicht, daß der Inhalt dieser Bänder durch das Zeugen-Aufzeichnungsgerät Ihrer Freundin aufgenommen wird.”
    „Und ich brauche meine Mitarbeiterin bei mir, Direktorin. Das stellt uns vor ein kleines Problem, nicht wahr?”
    „Ihre Mitarbeiterin könnte die Gürtelschnalle abnehmen und außerhalb des Vorführraumes deponieren.”
    „Könnte sie, aber das würde die Integrität der Aufzeichnung ernsthaft kompromittieren, es sei denn:..”
    „Es sei denn?”
    „Es sei denn, Sie geben unter Ihrem persönlichen Siegel und zur Aufzeichnung auf das Gürtelgerät Ihre Zustimmung zur Entfernung der Körperverbindung und beglaubigen, daß wir beide in der Zwischenzeit nirgendwo anders hingegangen sind als in den Vorführraum. Einer Ihrer Angestellten, der ebenfalls vereidigt wird, soll das Tragen des Aufzeichnungsgeräts übernehmen und die erforderliche Zeit vor dem Raum zubringen. Und wenn wir herauskommen, werden Sie erneut auf Band erklären, daß Sie die Wiederaufnahme der Körperverbindung durch meine Mitarbeiterin bezeugen. Dies alles wiederholen wir, sooft die Verbindung gelöst wird - wahrscheinlich nimmt die Betrachtung des Filmmaterials eine ganze Anzahl von Tagen in Anspruch. Wenn das alles auf Band ist, dürfte es keine Schwierigkeiten geben, was meinen Sie?”
    Intaril streckte sich, lächelte. Ihr Lächeln verbreiterte sich zu einem Grinsen, die dunkeln Augen zwinkerten. „Gestern abend hat mir f´Voine eine interessante Geschichte erzählt. Hatte Ihre Freundin recht? Haben Sie gewußt, was Sie finden würden?”
    „Oh, ich glaube nicht, daß ich jetzt schon bereit bin, darüber zu reden.”
    „Mhhhmmm. Wissen Sie, ich habe nicht einmal die Hälfte der Dinge geglaubt, die ich von Ihnen gehört habe.”
    „Tun Sie’s auch weiterhin nicht.” Aleytys schnitt eine Grimasse.
    „Große Mäuler, noch größere Prahlereien.”
    „Aber nützlich. Für Sie jedenfalls.”
    „Nicht wirklich.” Sie lächelte Intaril sanft an. „Wir betrachten die Dinge von den entgegengesetzten Seiten einer unüberwindlichen Barriere. Ich mag nicht von Ihnen oder von irgendwem sonst genötigt werden, nicht einmal von jenen, die ich

Weitere Kostenlose Bücher