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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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als die Meinen ansehe.
    Ich mag weder diesen Job noch diese Welt. Wenn ich könnte, würde ich Sie alle in der nächsten Minute zur Hölle jagen. Als ich noch ein wenig jünger war, hätte ich das vielleicht sogar versucht, aber heute nicht mehr. Ich schulde gewissen Leuten, die ich respektiere oder zu denen ich Zuneigung empfinde zu viele Pflichten. Ich werde den Job erledigen, den zu erledigen ich angeheuert worden bin, den ganzen, ich werde Ihnen den Geist fangen, wenn das überhaupt möglich ist, und ich werde mein Bestes tun, um ihn davon abzuhalten, mit Ihren Aghir-Gästen zu verduften. Ich werde erklären, wie er Sie austrickst, damit Sie sich entsprechend wappnen können. Wegen den Geheimbändern brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen, ich halte mein Wort und auch meinen Mund, was die Angelegenheiten von Jäger-Kunden betrifft. Sie wollen diese Sache erledigt haben. Bekomme ich die Bänder?”
    „Ja.”
    „Gut. In einer Stunde also. Ich werde in meiner Unterkunft sein, schicken Sie jemanden, der mich und meine Mitarbeiterin abholt.”
    Sie stand auf, lachte. „Ich weiß, ich habe die Mikros ganz schön ruiniert.”
    „Ich könnte sie reparieren lassen, während Sie beschäftigt sind.”
    „Nein, ich glaube nicht, daß Sie das tun werden. Wir werden ein paar Unbequemlichkeiten in Kauf nehmen müssen. Gut möglich, daß ich nicht in der Lage bin, passive Ohren aufzuspüren.” Sie schmunzelte. „Andererseits kann ich es vielleicht doch. Ärgerlich, nicht wahr?”
    Aleytys wischte über den Bildschirm vor sich und ließ einen tiefen Atemzug hören, als sie die Autzeichnung der Ereignisse in Oldread Cans Phantasie abrief.
    „Soll ich die TOR-Bänder einlegen?” fragte Tamris.
    „Das hat noch keinen Sinn. Schieb deinen Sessel herüber und schau dir das hier zusammen mit mir an. Achte auf alles, was fehl am Platze wirkt, selbst auf das winzigste Härchen. Sag nichts, bis das Band zu Ende ist, anschließend vergleichen wir unsere Notizen.”
    SCHIMÄRE

OLDREAD CANS
    Auf dem Bildschirm begann die Phantasie des kleinen Mannes zu spielen. Den bereitgestellten Notizen zufolge hatte er sich auf diese Art und Weise sechs Tage lang beschäftigt - sechs Tage, bis auf den Bändern nur mehr Schwärze zu sehen war und erst wieder verschwand, als auch Cans verschwunden war.
    Oldread Cans war ein Gottkönig von unbeschränkter Macht und gelegentlich voller Jähzorn, jedoch nicht zu oft, gerade oft genug, um den Untertanen seine Macht aufzuzwingen. Als solche schien er stattliche Blondinen zu bevorzugen, etwa vierzig Zentimeter größer als er selbst, und was die männlichen Gestalten betraf, so tendierte er hier eindeutig zu schmächtigen Jünglingen, keiner größer oder kräftiger als er. Von Anfang an vergnügte er sich gründlich und badete geradezu in den übertriebenen Gerüchten über seine Macht und sexuelle Tüchtigkeit (die die beiden Zuschauerinnen ziemlich erstaunte, denn die Frauen brauchten nicht allzu sehr zu übertreiben: Er war tatsächlich ein rücksichtsvoller Liebhaber mit einer bemerkenswerten Fähigkeit zur raschen Erholung). Er wirbelte im Haus umher, schuf juwelenfunkelnde Tere aus dem Nichts, spielte mit seinen Blondinen im Wasser, sah zu, wie die Jungen miteinander balgten oder Wettrennen veranstalteten oder endlose Spiele mit Bällen und Korbhandschuhen spielten. Die erste Stunde war entspannend und ziemlich rührend, doch die Zuschauerinnen fanden sich rasch zunehmend gelangweilt, wenn sie Cans zum tausendsten Mal edel und großmütig und begeistert romantisch sein sahen und zum tausendsten Male den Lobgesängen auf ihn lauschten.
    „Frage mich, wie oft die Sicherheit die hier durchgegangen ist.”
    Tamris hielt ihre Stimme ruhig, doch ihre Ungeduld war deutlich spürbar.
    „Egal.” Aleytys rieb sich den Nacken und rekelte sich im Sessel.
    „So. Halte nach einem großen, hellhaarigen Mann Ausschau - und nach einem neun oder zehn Jahre alten, rothaarigen Jungen.”
    „Jungen? Was…”
    „Nicht hier, nicht jetzt.”
    Der Tag verging mit quälender Langsamkeit. Die Bänder spulten sich in Realzeit ab, so daß eine Stunde auf dem Band eine Stunde von Oldread Cans Erleben darstellte. Aleytys wollte nichts auslassen oder bis zur Entführung überspringen, da sie fürchtete, etwas Wichtiges verpassen zu können. Doch gegen Ende dieses ersten Tages brannten ihre Augen, schmerzte ihr Kopf, und für all das hatte sie nicht den geringsten Gegenwert vorzuweisen.
    Am zweiten Tag:
    Grimmig ließ

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