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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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gesehen.”
    „Sind sie wirklich so gut, wie es heißt?”
    „Fast so gut. Das Gewebe ist eine Art Parasit und wird durch den Körper des Trägers mit Lebensenergie versorgt; man kann dieses Ding nicht allzu lange tragen, aber wenn man das tut, dann gibt es keine Wärme-Emissionen mehr, die von einem Sucher registriert werden könnten. Wenn man weiß, wo sich der Träger aufhält, sieht man genau hin - aber da ist nichts, es ist unheimlich, sage ich dir; wenn er sich bewegt, gibt es einen leichten Schatten, doch man muß wissen, worauf zu achten ist, wenn man ihn sehen will.”’
    Mehrere Minuten lang gingen sie schweigend nebeneinander her, und Tamris grübelte darüber nach, was sie gehört hatte. Als sie die letzte Straßenbiegung hinter sich brachten und auf das Tor zuhielten, sagte sie: „Alles sieht so … nun … so offensichtlich aus, wenn du es erklärst. Wie kommt es, daß die Sicherheit diese Spuren nicht entdeckt hat, warum haben sie es sich nicht zusammengereimt, wie er es angestellt hat?”
    „Wer sagt denn, daß sie das nicht getan haben? f’Voine war nicht gerade mitteilsam darüber, was er weiß oder nicht weiß. Vage Allgemeinheiten, das ist alles, und Prahlerei über die Sicherheitssysteme.”
    „Das wär’s.” Tamris zupfte an ihrer Bluse. „Mhhhmmm. Du bist auf die Bäume da zumarschiert, als hättest du genau das zu finden erwartet, was du schließlich gefunden hast.” „Später.”
    Sie passierten das Tor und folgten dem Pfad um das Haus herum.
    Es befand sich wieder in seinem skelettartigen Zustand, und der Garten war auf spätherbstliche Kahlheit reduziert, Melancholie in der aufkommenden Finsternis.
    f’Voine wartete allein neben dem Luftfloß und streichelte mit den Fingern der rechten Hand über den behandschuhten Rücken der anderen. Unter seiner augenscheinlichen Ruhe jedoch waren Geist und Körper in Aufruhr, Aleytys spürte es jäh, stolperte, fing sich, ging ohne ein Wort an ihm vorbei und ließ sich in dem Luftfloß nieder, verwirrt durch die möglichen Schlüsse, die seine Aufregung zuließ - daß f’Voine und Mala Kosa die Spuren an den Bäumen übersehen hatten - oder der Suchtrupp, was dasselbe war - sie hatten den Zaun abgeschritten und nach Anzeichen dafür gesucht, daß sich jemand an dem Draht zu schaffen gemacht hatte, und die Baumgruppen waren nur flüchtig durchsucht worden, wenn überhaupt. Einstellung, dachte sie, lehnte sich zurück und schloß die Augen. Ich wüßte gern, wie er Maissa die Butterkugel abgeknöpft hat. Muß er - es gibt keine andere Möglichkeit, die; Opfer derart heimlich von dieser Welt fortzuschaffen. Wie alt ist der Junge jetzt - neun, zehn? Schwer, mit der Zeit auf dem Laufenden zu bleiben, so viele verschiedene Welten, so viele verschiedene Zeitsy steme. Neun oder zehn. Vorausgesetzt, er ist es tatsächlich, bisher nichts als Vermutungen. Vielleicht können wir morgen ein paar Beweise auftreiben.
    Aleytys nippte an dem Wein. „Ahhh”, sagte sie. Der Sessel paßte sich geschmeidig jeder veränderten Körperhaltung an, und so lehnte sie sich zurück und plazierte die Füße auf einer schwebenden Fußbank. Nach einem kurzen Verweilen öffnete sie ein Auge und lächelte Tamris an. „Direkt auf das Gestrüpp mit den Bäumen zugelaufen.
    Das bin ich. Ich habe danach gesucht. Es sieht so aus, als sei ein alter
    … äh … Bekannter wieder in mein Leben gefallen. Noch kein direkter Beweis dafür, aber alles wird so einfach, wenn ich ihn und das, was ich über ihn weiß, in diese Situation hineinstecke. Ohne ihn wüßte ich nicht, wie die Entführungen realisiert werden können.
    Und sieh, was geschehen ist. Ich stelle mir vor, was er tun würde und mache mich auf den Weg - und schon finde ich seine Spuren. Für mich ist das ein guter Beweis dafür, daß an meiner Vermutung etwas dran ist.” Sie trank einen Schluck und seufzte. Tamris machte eine ungeduldige Geste, lehnte sich vor, schien etwas sagen zu wollen, preßte ihre vollen Lippen jedoch zu einem festen Strich zusammen.
    Aleytys lächelte. „Hier ist etwas, das dein Blut aufwühlen wird.
    Trotz all ihrer Prahlereien von perfekt gewahrter Privatsphäre hat es in dem Haus vor Spähaugen nur so gewimmelt. Alle durch die Projektoren und Rezeptoren der Holo-Einrichtung hübsch vor Entdekkung getarnt.”
    „Du bist ganz sicher? Nicht nur am Zaun entlang?”
    „Erinnerst du dich an die Augen hier? Was glaubst du, wie ich sie entdeckt habe? Was mich an etwas anderes erinnert. Ich

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