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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Flecken kamen abrupt zum Halt. ,,Nach dem, was wir auf TOR gesehen haben, dachte ich mir, daß der Computer dazu in der Lage sein würde.” Das Gesicht des Jungen blähte sich auf, bis es den Schirm ausfüllte, unverwechselbar derselbe Junge; als das Band mit normaler Geschwindigkeit weiterlief, rutschte das Gesicht weg. Hastig spulte Tamris zurück, ließ das Bild wieder schrumpfen, bis sie den Mann bei dem Jungen sehen konnten, einen hochgewachsenen, hübschen Mann mit einem abgespannten, klugen Gesicht und einem weißen Haarschopf. „Ist er das?”
    „Uh-huh!”
    ,,Du hattest recht, schau sie dir an, kommen so unschuldig herein, wie… wie… tja.”
    „Nimm dir den Tag nach der Entführung vor. Paß auf, wie sie abreisen.”
    ,,Du meinst… aber… Was ist mit Cans? Was haben sie mit ihm angestellt? Du kannst mir nicht erzählen, daß sie ihn in einem Koffer hinausschmuggeln.”
    Eine Reihe verschwommener Flecken, ein kurzer, dunkler Intervall, eine weitere Bildfolge, dann war das Band wieder gestoppt und das Gesicht des Jungen von neuem zu sehen, verkleinert, und gleich darauf konnten sie beobachten, wie er den Planeten zusammen mit seinem älteren Begleiter wieder verließ - genauso unschuldig und mit leeren Händen, wie sie gekommen waren. Tamris kratzte sich an der Nase.
    „Räum die Bänder weg. Das genügt vorläufig.” Aleytys gähnte und streckte sich. Dann ging sie zur Tür und wartete dort.
    „Woher hast du gewußt, daß wir nach dem Jungen suchen müssen?” Tamris massierte ihre Schulter. „Ist er der Sohn des Diebes?”
    „Meiner.” Aleytys stieß die Tür auf.
    „Was?”
    ,,Ich hab dir schon x-mal gesagt: später.” Sie trat hinaus und wartete, den Mund zu einem halben Lächeln verzogen, während Tamris von dem stillen Jungen das Aufzeichnungsgerät entgegennahm, der mit der Bewachung einer geschlossenen Tür einen langweiligen Tag verbracht hatte. Als sie darauf warteten, daß Intaril eintraf und die Übergabe bestätigte, sagte Aleytys: „Teil der Lebensgeschichte, die du hören wolltest. Eine Sache für die Rückreise nach Wolff, nicht hier.”
    Intaril kam - offenbar in großer Eile - an; ihre Stirn war gerunzelt,
    „Irgendwas herausgefunden?” schnappte sie. Dann wandte sie sich, ohne auf eine Antwort zu warten, Tamris Gürtelschnalle zu, rasselte ihre Bestätigung herunter und nickte.
    „Fragen Sie f’Voine”, erwiderte Aleytys.
    Intaril starrte sie an. „Wie bitte?”
    „Er hat unsere Leitungen angezapft, das wissen Sie. Soll er es Ihnen sagen.” Sie schlenderte den Flur entlang, zur Liftröhre, die sie zu den Transportbändern hochbefördern würde. Stumm schwebten sie die beträchtliche Entfernung zu den kleinen Flößen hoch, mit denen sie zu dem anderen unterirdischen Gebäude fahren konnten, in welchem sich ihre Unterkunft befand.
    In dem Floß bewegte sich Tamris unbehaglich. „Es gefallt mir nicht, daß wir hier die ganze Zeit unter der Erde sind. Es macht mich nervös.”
    „Und obendrein die Sonden?”
    „Oh, an die gewöhne ich mich. Nein, ich würde nur gern ab und zu wieder ein Stück Himmel sehen - und frische und nicht aufbereitete Luft atmen.”
    „Wenn wir heute eine Pause einlegen, dann können wir die ganze Sache möglicherweise morgen beenden, oder vielleicht übermorgen.
    Kommt drauf an. Ich möchte noch die anderen Bänder überprüfen, feststellen, ob ich dieses famose Paar wiederfinde. Ich will soviel wie möglich über seine Unternehmungen wissen. Genug, daß ich die Leerstellen selbst ausfüllen kann.”
    „Du bist davon überzeugt, daß er wiederkommt.” Tamris stöhnte und setzte sich zurecht, als das Floß vor ihrem Gebäude zum Stillstand kam. Sie trat hinaus, streckte die Hand nach Aleytys aus.
    „Respekt für die alten Leute, Ma’am.”
    „Schelm. Ich denke …” Sie ignorierte die ausgestreckte Hand und trat neben das Mädchen heraus. „Ich denke, Cazar hat dafür gesorgt, daß er kommt - in dem Moment, als sie mir den Auftrag gegeben haben. Er ist ein Glücksspieler, Mari, dieser Aufgabe könnte er nicht einmal dann widerstehen, wenn er genau wüßte, daß es sein Tod ist.
    Er will mich zur Närrin stempeln - und zwar liebend gerne.”
    „Und der Junge?”
    „Frag mich nicht nach ihm.”
    „Ich kann nichts dafür, daß ich neugierig bin.”
    „Vergiß es; ich hätte nicht davon reden sollen.”
    Tamris öffnete die Tür, trat ein, hielt sie auf, bis Aleytys ebenfalls drinnen war, dann schlug sie sie mit einem Seufzer der

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