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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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der »Klaue« am Bug des riesigen Schiffs weiterhin zunahm. Er hatte keine Ahnung, zu welchem Zweck, aber ihm schwante nichts Gutes.
    Er versuchte, das Schiff zu kontaktieren. »Captain Jenner ruft das fremde Schiff. Sie befinden sich im ULAW-Raum. Bitte identifizieren Sie sich und deaktivieren Sie Ihre Waffen.«
    Es folgte exakt die Reaktion, mit der er gerechnet hatte -nämlich gar keine –, doch entschlossen startete er einen zweiten Versuch. »Wenn Sie Ihre Waffen nicht deaktivieren, muss ich dies als kriegerischen Akt auffassen und dementsprechend handeln.«
    Schweigen.
    »Na schön. Muller, folgen Sie mir und geben Sie dann volles Rohr.«
    Die beiden Nadelschiffe schossen vorwärts. Aber die Energielevel innerhalb des Dornenkranzes, der den Bug des Eindringlings krönte, stiegen immer noch an. Wie Stechmücken, die einen Bullen angreifen, stürmten die beiden ULAW-Schiffe darauf zu. Muller musste sich genauso wie er darüber im Klaren sein, dass dies einem Selbstmord gleichkam, doch keiner von beiden drückte sich, was Jenner mit einem eigenartigen Stolz erfüllte. Er feuerte seine primäre Energiekanone ab, und gleich darauf zur Sicherheit die Sekundärgeschütze. Muller neben ihm tat das Gleiche.
    Ihr Angriff verpuffte an einem Energieschild, dessen unmittelbar vor ihnen liegende Sektion aufleuchtete, als Strahlen sich auflösten und Geschosse detonierten, deren Wucht und Sprengkraft im Keim erstickt wurden. An der Stelle, an der Jenners Primärstrahl auftraf, flackerten Streifen aus unbeständigen silbernen Blitzen über eine Fläche des Schildes, die in einer hellblauen Wolke aus sprühender Energie funkelte, aber kein einziger Schuss durchdrang den Schirm. Am meisten jedoch verwirrte ihn die Tatsache, dass das angegriffene Schiff sich nicht die Mühe gab zu reagieren, als würde es ihre Attacken gar nicht bemerken.
    Genauso gut könnten wir Steine nach diesem Ding werfen. Trotzdem mussten sie fortfahren, etwas zu unternehmen. Der lange Körper dieses geheimnisvollen Schiffs, in dessen Spitze sich immer noch eine Sphäre aus kontrollierter Energie aufbaute, die ganz sicher bald einen kritischen Punkt erreichen musste, war direkt auf New Paris gerichtet.
    »Muller, feuern Sie direkt auf dieselbe Sektion des Schildes, auf die ich ziele. Zusammen gelingt es uns vielleicht, ihn zu durchbrechen.« Eine vergebliche Hoffnung, aber besser als gar keine.
    Als das andere Nadelschiff seine Attacke anglich, spürte Jenner eine Veränderung. Das Ansammeln von Energie am Bug des Schiffs der Aliens – er konnte sich diese Eindringlinge nur als Aliens vorstellen – hatte nur wenige Sekunden gedauert, obwohl es ihm viel länger vorgekommen war. Plötzlich wurde der Vorgang gestoppt.
    Das Schiff feuerte auf New Paris.
    12860 Menschen: die derzeitige Population laut offiziellen Berichten. Hätte Jenner seine Anstrengungen verdoppeln können, er hätte es getan, aber er schoss bereits aus sämtlichen Geschützen auf den Eindringling. Seine Sekundärwaffen waren mittlerweile erschöpft, und die Primärkanone feuerte bereits mit Maximalleistung – eine Weile ließ sich das noch durchhalten, aber auch nicht ewig, ohne die Energien seines Schiffs zu sehr zu verausgaben.
    Er konnte nichts weiter tun, als mit wachsender Frustration und einem Gefühl der Ohnmacht zuzusehen, wie der Eindringling zuschlug. Das Schiff der Aliens schickte die Sphäre aus dicht gebündelter Energie nicht in einem einzigen Schuss los, wie der Pilot des Nadelschiffs erwartet hatte, sondern in einem steten Strom, der die Lücke zwischen Angreifer und Opfer überbrückte. Jenners Instrumente zeichneten das allmähliche Schwinden des Energieballs auf, und die dabei ins Spiel gebrachten Kräfte nötigten ihm eine nicht geringe Ehrfurcht ab. Er behielt auch New Paris im Auge und wartete voller Anspannung, wie der Strahl sich auf die Station auswirken würde.
    Falls er mit einer gewaltigen Explosion oder etwas ähnlich Dramatischem gerechnet hatte, so wurde er enttäuscht. Tatsächlich ergaben die ersten Beobachtungen, dass die Energie des fremden Schiffs überhaupt nichts bezweckte. Unverzüglich rief Jenner kürzlich erfolgte Observationen auf, analysierte den derzeitigen Zustand der Raumstation und wie er sich kurz zuvor dargestellt hatte, wobei er die gegenwärtige Position, Flugbahnen und den voraussichtlichen ‚Orbitalkurs einbezog. Unter Berücksichtigung dieser Parameter wurde sofort klar, welchen Effekt die Intervention hatte.
    »Muller, Feuer

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