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Geisterjagd

Geisterjagd

Titel: Geisterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Whates
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er möge ihn zurückrufen. Als Nächstes kontaktierte er den neuen Bürgermeister. »Bitte veranlassen Sie, dass man die Docks schließt. Es ist wichtig«, sagte er nur. Für Höflichkeitsfloskeln hatte er keine Zeit.
    »Das lässt sich unmöglich einrichten«, erwiderte Sam. »Ständig treffen Schiffe ein oder fliegen ab, so viel Verkehr hat es hier noch nie gegeben. Wenn ich versuchen würde, das zu verhindern, käme es zu einem Aufstand.«
    »Nicht, wenn Sie dafür einen triftigen Grund haben. Gerade hat jemand versucht, Philip Kaufman zu ermorden, und der Täter wird jetzt schon unterwegs zu den Docks sein.«
    Für ihn stand zweifelsfrei fest, dass Kaufman vergiftet worden war, und als Täter kam nur eine einzige Person infrage. Er und Kaufman hatten im Restaurant gegessen und getrunken, ohne dass Philip Anzeichen von Unwohlsein zeigte; er kollabierte erst, nachdem diese Reporterin auftauchte, deshalb schloss er aus, dass das Gift in der Küche oder von einem geschickten Kellner unter eine Speise oder ein Getränk gemischt worden war. Also konnte es nur die Reporterin gewesen sein. Das Einzige, was Kaufman noch angerührt hatte, nachdem sie gegangen war, war das Glas Wasser, und sie war nicht einmal in dessen Nähe gewesen. Infolgedessen musste sie ihm das Gift durch den Kuss verabreicht haben. Ein auf ihre Lippen geschmiertes Toxin – ein Zeug, gegen das sie immun gemacht worden war, oder vielleicht ein genetisch veränderter Stoff, der nur bei einer ganz bestimmten Zielperson aktiv wurde. Die Methode spielte keine Rolle, einzig auf die Tat kam es an.
    »Was? Und wie geht es Kaufman?« Sam klang schockiert.
    »Sein Zustand ist kritisch. Ich ließ ihn in guten Händen zurück.«
    Zum Glück war es nicht nötig gewesen, nach einem Arzt zu rufen; fast noch bevor Kaufman zusammenbrach, war einer zur Stelle gewesen – ein Sanitätsoffizier der ULAW, der dienstfrei hatte und an einem Nebentisch speiste, hatte bemerkt, dass es Kaufman nicht gut ging. Leyton hatte ihn kurz informiert, so gut er konnte, und die wenigen Details, die er wusste, eilig heruntergehaspelt. »Gift, über den Mund in den Körper gelangt, vermutlich nicht durch eine Speise oder ein Getränk. Testen Sie die Lippen auf Rückstände.« Dann ließ er den Arzt das tun, wozu er ausgebildet war, und rannte los, um seinen Job zu machen.
    »Und Sie glauben, dass der Täter in Richtung Docks aufgebrochen ist?«
    »Es muss so sein. Sie wird die Station so schnell wie möglich verlassen wollen.« Wohin sonst sollte sie nach einem derart dreisten Mordversuch gehen?
    »Sie? Es war eine Frau?«
    »O ja, es war definitiv eine Frau.«
    »Und wo sind Sie jetzt?«
    »Ich folge ihr.«
    »Ich kann Ihnen ein Security-Team zur Verstärkung schicken.«
    »Nein, ich regle das allein. Die Leute hätten keine Ahnung, nach wem sie suchen sollen. Schließen Sie nur die Docks, falls ich sie nicht mehr einhole.«
    »Ich werde sehen, was sich machen lässt, aber ich kann nichts versprechen. Die Dockbetreiber haben während der letzten paar Tage Unmengen verdient. So gut ging ihr Geschäft noch nie, und sie werden über meine Einmischung nicht gerade erfreut sein.«
    »Geben Sie sich Mühe.«
    »Darauf können Sie sich verlassen, und für alle Fälle schicke ich ein paar Sicherheitsleute zu den Docks.«
    Jetzt war er draußen, versuchte sich zu orientieren und sah sich gezwungen, sich wieder an einen alten Freund zu wenden, obwohl er gehofft hatte, ohne ihn auszukommen. »Gun, was ist der schnellste Weg zu den Docks?«
    »Z UERST GERADEAUS , DANN IN DEN ERSTEN NACH LINKS ABZWEIGENDEN K ORRIDOR EINBIEGEN .« Keine Vorwürfe, weil er so lange geschwiegen hatte, aber warum sollte eine Maschine, ein Werkzeug, sich beleidigt fühlen?
    Leyton hatte es geschafft, einen Ersatz für den auf Frysworld zurückgelassenen Visor zu bekommen, aber beim Lunch hatte er ihn nicht getragen; um ein Steak zu essen braucht man schließlich keinen HighTech-Visor. Die Gun hingegen nahm er überallhin mit, trotz ihres jüngsten Zerwürfnisses.
    Die linke Abzweigung, in die er nach Anweisung des Gewehrs einbiegen sollte, entpuppte sich als eine der bedeutendsten Durchgangsstraßen der Station. Breit, mit einer hohen Decke und einer Zwischenetage zu beiden Seiten, die durch erhöhte Gehsteige – die Hochwege – gebildet wurde. Brücken mit Gitterböden überspannten in regelmäßigen Abständen die Straße und verbanden die Hochwege miteinander. Auf beiden Etagen reihte sich ein Geschäft an das

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