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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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handelte. Derartige Oberflächlichkeiten mochte man verurteilen, aber es machte die entsprechenden Personen schnell durchschaubar und entsprechend leicht zu manipulieren.
    Während ich mich umzog, musste ich bei dem Gedanken grinsen, was Janellas Erscheinen auf einer Party wie dieser für eine Wirkung gehabt hätte. Ihre Schönheit und Eleganz hätten natürlich augenblicklich für Aufmerksamkeit gesorgt. Dass sie eine Adlige war und von Fletcher stammte, hätte einige Unruhe ausgelöst. Aber ihr Titel als Ritterin der Republik würde alles andere ausgestochen haben. Die Gäste wären um sie geschwirrt wie Wespen um Zuckerwasser und hätten sie ausgefragt, was die Republik für Pläne für Basalt, für Emblyn und hoffentlich für sie hatte.
    Und hätten sie gewusst, wer ich war . nun ja, ich wäre nicht hier gewesen, hätte irgendjemand gewusst, wer ich war.
    Ich nahm den Aufzug zum obersten Stock und mir stockte buchstäblich der Atem, als ich ihn verließ. Die Decke und drei Außenwände waren aus Glas und boten eine fantastische Aussicht auf den Nachthimmel. Auf Basalt bedeutete das: Uns stand eine atemberaubende Lichtschau durch die Blitzschläge des Gewitters bevor, dessen Wolken sich gerade sammelten. Ich muss zugeben, dass mir die Frage, ob Emblyn das irgendwie arrangiert hatte, einfiel.
    Ich schloss mich einer Schlange von Gästen an, die am Eingang an Emblyn vorbeizog. Eine Angestellte mehrere Schritte hinter ihm hatte einen Compblock in der Hand, auf dem sie die Identität aller Gäste beim Eintreffen abfragte. Im gegebenen Moment formten ihren Lippen den Namen, und ein Ohrstöpsel übertrug ihn an Emblyn, der jeden mit einem Lächeln und mit Namen begrüßte. Er schüttelte die ihm angebotenen Hände herzlich, stellte kleine persönliche Fragen und lachte bei den Antworten. Ich betrachtete es als ausgezeichnetes Omen, dass die Gästeliste alle Hautfarben vereinte und Emb-lyn sich mit allen gleich gut zu verstehen schien.
    Er machte wirklich von Kopf bis Fuß den Eindruck des erfolgreichen Geschäftsmannes, der er vorgeblich war. Im Gegensatz zu Jacob Bannson war Aldrington Emblyn groß und schlank, mit dichtem schwarzem Haar, das perfekt frisiert war, und es lag ein ehrlicher Glanz in seinen tiefbraunen Augen. Als ich ihn erreichte, wurde sein Lächeln eine Spur breiter als bei dem ältlichen Paar, das er vor mir begrüßt hatte. »Mister Donelly, wie schön, dass Sie es einrichten konnten.«
    »Ich weiß die Einladung zu schätzen, Mister Emblyn.«
    »Nennen Sie mich Ring. Das tun alle hier.«
    »Nur, wenn Sie mich Sam nennen.«
    Er schüttelte mir herzlich die Hand. »Ich habe mir sagen lassen, dass Sie heute Nachmittag beim Poker ein wenig Geld gewonnen haben.«
    »Wie wenig es war, hängt davon ab, wer die Bücher führt.« Ich lächelte und war beeindruckt, dass seine Leute mich im Auge behalten hatten. Ich würde den Rest meines Aufenthalts damit verbringen, nach diesen Beobachtern Ausschau zu halten, obwohl ich wusste, dass die Überwachungsanlage des Kasinos das ohne Zweifel zu einem Kinderspiel gemacht hatte. Und es bedeutete, ich würde sehr vorsichtig sein müssen. »Sollte ich mich schuldig fühlen, Ihre Gäste ausgenommen zu haben?«
    »Ganz und gar nicht.« Er beugte sich näher. »Sie werden nur noch mehr setzen, um ihre Pechsträhne zu durchbrechen, also bedienen Sie sich, so viel Sie wollen.«
    Ich lachte. »Ich merke, das Haus gewinnt immer.«
    Er nickte und gab meine Hand frei. »Viel Vergnügen auf der Party.«
    Entsprechend entspannt trat ich in den Saal. Ein junger Mann in Hoteluniform trat auf mich zu und reichte mir eine kleine Plastikmarke. »Sie sitzen an Tisch 27, gleich dort drüben. Die Bars befinden sich zu Ihrer Linken und Rechten, Horsd'oeuvres finden Sie am Buffet. Das Essen wird in einer Stunde serviert.«
    »Danke.« Ich steckte die Marke ein und schlenderte zu einer der beiden Bars. Während ich wartete, studierte ich die Auslage und fand meinen bevorzugten irischen Whiskey. Mir lief augenblicklich das Wasser im Mund zusammen, aber ich hielt mich zurück. Emb-lyns Leute hatten mich als Diamond-Negro-Trinker eingestuft, und ich wollte ihnen keinen Anlass bieten, ihre Einschätzungen anzuzweifeln. Außerdem musste ich alles vermeiden, so unschuldig es auch schien, das mich mit meinem alten Ich verband. Wer weiß, vielleicht hatte irgendjemand hier schon einmal mit Victor SteinerDavion gesprochen und er hatte diese Whiskeymarke erwähnt, oder eine Bemerkung hier, eine

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