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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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»Noch einmal, danke.«
    »Es war mir ein Vergnügen, Kind.« Quam schaute mich an. »Ihr Name, Sir?«
    »Sam Donelly. Ich bin Berater für Sonderprojekte.« Ich lächelte. Darauf, Quam die Hand zu geben, verzichtete ich wohlweislich, da ich damit rechnen musste, ein bis zwei Finger zu verlieren, entweder durch ihn oder Putzi. Bianca schüttelte meine Hand mit festem Griff. »Falls Sie mir die Frage gestatten, was hat Quam mit der Laune Ihres Vaters gemeint?«
    Der Restaurantkritiker rollte mit den Augen. »Sie sind wohl nicht von hier.«
    »Höflich bleiben, Quam.« Bianca lächelte sanft. »Mein Vater regiert diese Welt gut und gnädig, aber er vertritt gewisse philosophische Standpunkte, mit denen ich nicht übereinstimme. Er betrachtet die von der Republik als Gegenleistung für die Bürgerrechte eingeforderte Verpflichtung zum Dienst an der Allgemeinheit als allgemeine Arbeitspflicht. Für ihn sind alle, die unter die Armutsgrenze fallen, Tagediebe und Soziopathen, die uns allesamt ins Unglück zerren würden, wenn man sie ließe. Er hält sie für geborene Verbrecher, die sich mutwillig weigern, sich zu bessern.«
    Quam schluckte einen Mund voll, der mehr war, als ich in den letzten zwei Monaten zu mir genommen hatte. »Dieser Engel hier glaubt dagegen an das Gute in jedem Menschen und sie hat ihr Leben der Hilfe für die vom Schicksal Gebeutelten gewidmet. Sie hat die Basaltstiftung gegründet, die mit Hilfe von privaten Spenden Obdachlosenheime, Essensausgaben und dergleichen finanziert -für alle Bedürftigen, ungeachtet der Umstände. Ihr Vater beschuldigt sie, Verbrecher zu verhätscheln, aber seine Stimmung bessert sich etwas, wenn ihre Bemühungen gelobt werden.«
    Bianca riskierte ein erneutes Knurren Putzis, indem sie dem Fleischberg auf die Schulter klopfte. »Quam hat seine Reisekasse der
    Stiftung gespendet - und es ist ihm dafür zu danken, dass viele Restaurants zurückkommende Speisereste für die Obdachlosenheime aufheben, statt sie wegzuwerfen.«
    »Man tut, was man kann, nicht wahr, Putzi?« Der Mann gab dem Hund einen Kuss, und dessen halber Kopf verschwand unter seinen Lippen.
    »Das hört sich nach ausgezeichneter Arbeit an.« Ich griff in die Tasche und holte einen der zwei 5000-Stone-Kreditchips heraus, den ich als Kasinogewinn erhalten hatte. »Hier, ich möchte auch etwas beitragen. Bitte, nehmen Sie das. Ich habe all die armen Menschen gesehen, die durch die Überschwemmung der Kanalisation obdachlos geworden sind.«
    Quam trat von einem Fuß auf den anderen, als wäre seine Unterhose verrutscht, und der Hund winselte mitfühlend.
    Bianca nahm den Chip mit großen Augen an. »Mister Donelly. Das ist überaus großzügig. Ich kann das wirklich nicht . Ich meine, es ist eine wirkliche Hilfe, aber sind Sie sicher?«
    Ich nickte. »Sie sollten nicht mir danken, sondern den beschränkten Pokerfähigkeiten des Herrn da vorne, dieser beiden dort drüben, jener Dame und des rothaarigen Herren dort.«
    Ihr Blick folgte meinem Finger, als ich die betreffenden Herrschaften identifizierte, und sie schnaubte. »Das ist die erste Spende, die die Stiftung von ihnen erhält. In diesem Fall nehme ich an.«
    »Gut. Falls ich noch mehr gewinne, dürfen Sie mit weiteren Spenden rechnen.«
    Quam runzelte die Stirn. »Sie sollten an einem der unbegrenzten Spiele teilnehmen. Je höher der Einsatz, desto schlechter die Spieler.«
    »Sprechen Sie aus Erfahrung?«
    Er schüttelte den Kopf, und seine Wangen führten die Bewegung fort, lange nachdem er sie beendet hatte.
    »Sie lassen Putzi nicht mit Papi ins Zimmer. Aber ich habe Augen und Ohren im Kopf. Ich bin immerhin Journalist, selbst wenn mein Gaumen das Einzige ist, was man an mir schätzt.«
    Ich war am Salon für unbegrenzte Spiele vorbeigekommen, und die Mindesteinsätze begannen bei Zwanzigtausend. »Leider lassen sie mich dort auch nicht hinein.«
    Quam musterte mich langsam von oben bis unten. »Ich schieße Ihnen Hunderttausend vor. Die Hälfte des Gewinns geht an die Stiftung.«
    »Und wenn ich Ihr Geld verliere?«
    Er lachte. »Mein lieber Junge, was soll ich mit Geld? Jedes beliebige Etablissement dieses Planeten, das ich zu besuchen wünsche, lässt mich umsonst speisen und wohnen, und überschüttet mich noch zusätzlich mit Geschenken, in der Hoffnung, dass ich es lobe oder doch zumindest nicht verreiße. Und dann gibt es da noch ein ganzes Heer von Firmen, die diese grauenhaften Fertigmahlzeiten verbrechen und mich für unglaubliche

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