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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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aussahen, aber eine dramatische Kombination in den umgedrehten Karten versteckten.
    Ich begann mit dreißigtausend Stones aus meinem Kredit und sank auf zweiundzwanzigtausend, bevor ich zum ersten Mal Erfolg hatte. Ein Spiel gewann ich mit einem Bluff, der mich wieder auf den Anfangsstand brachte. Gleich in der nächsten Partie bekam ich ein Full House auf die Hand, das man aber aus den offenen Karten nicht erkannte. Das veranlasste meine Mitspieler zu aggressiven Gegenbluffs. Ich erhöhte ruhig immer weiter und verdoppelte mein Geld in einem einzigen Spiel.
    Zwei der Spieler entschieden sich nach dieser Partie aufzuhören, was ihre Plätze für Bernard und Teyte freimachte. Eigentlich brauchte der Tisch keine zusätzlichen Gimpel, aber wir bekamen trotzdem noch zwei allererster Güte. Dass Bernard einen Hass auf mich hatte, den Teyte von seinem Vetter aufschnappte, schadete dabei ebenso wenig wie die Tatsache, dass beide mit derselben Begeisterung Schnaps kippten, mit der Quam Appetithäppchen verschlang.
    Die anderen Spieler am Tisch bemerken die Veränderung im Kräfteverhältnis und spielten weiter. Sie verloren gegen die Germaynes mit Karten, mit denen sie gegen mich niemals aufgegeben hätten. Ich erkannte schnell, dass sie eine Art freiwillige Luxussteuer zahlten, weil die beiden Macht besaßen. Aber falls sie diese Macht so einsetzten, wie sie Karten spielten, würden sie die schon bald sinnlos verpulvert haben.
    Was ich in dieser Nacht mit ihnen tat, war brutal. Sonst bin ich nicht stolz darauf, zwei Besoffene am Spieltisch bis aufs Hemd auszunehmen, aber diese beiden zu rupfen, war eine Freude. Wahrscheinlich hatten sie seit einer Ewigkeit keine echte Konkurrenz mehr gehabt, und sie bestellten kistenweise neue Chips und unterschrieben Schuldscheine, mit denen sie, falls ich die Berichte über ihre Familienfinanzen richtig gelesen hatte, ihre eigenen Urenkel bestahlen.
    Ich ließ nicht locker, bis schließlich Emblyn persönlich erschien und ihren Kredit sperrte. Er tat es auf höfliche Art und Weise, und die beiden ließen es geschehen. Die anderen am Tisch standen auf, froh, dem Gemetzel zu entkommen. Ich sammelte alle Chips und Schuldscheine ein und stapelte sie ordentlich. Dann nahm ich die Karten und mischte. Obwohl ich genug für eine eigene kleine Destille gewonnen hatte, in der ich den feinsten irischen Whiskey in der Geschichte der Menschheit brennen konnte, behielt ich meine Miene unter Kontrolle.
    Emblyn setzte sich mir gegenüber, als die Angestellten den Raum verließen, und bedeutete mir, sitzen zu bleiben. »Ihnen ist klar, Mister Donelly, dass die Germaynes eine halbe Million Stones für dieses Spiel aufgenommen haben, die komplett vor Ihnen auf dem Tisch liegt. Sie haben mit meinem Vermögen gespielt, und Sie werden es nie zurückzahlen. Das ist eine Menge Geld.«
    »Ich weiß. Eine halbe Million von Ihrem Geld, dreihunderttausend und Kleingeld von anderen.« Ich schob die Schuldscheinstapel in die Mitte des Tisches und legte den Kartenstoß darauf. »Einmal abheben, doppelt oder nichts.«
    Emblyn lehnte sich einen Moment zurück und strich sich mit den Fingern übers Kinn. »Interessant. Ein reines Glücksspiel, angeboten von einem Mann, der nicht spielt. Sie fühlen sich bei diesem Angebot sicher, weil Sie wissen, dass ich auch nicht spiele.«
    »Oh, der Besitzer des Hauses ist im Vorteil, deshalb ist es für ihn kein Glücksspiel. Das weiß ich. Sie bevorzugen Sicherheit. Ich auch. Die Frage ist: Gehen Sie das Risiko ein?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Wie Sie bereits sagten, ich spiele nicht. Sie auch nicht. Also werde ich Folgendes tun: Ich verdoppele Ihren Gewinn auf eine Million, wenn Sie abheben. Wenn Sie die Kreuz Drei abheben.«
    »Und wenn nicht?«
    »In vier Stunden startet ein Landungsschiff vom Raumhafen Con-tressa. Sie und Ihr Gewinn werden an Bord sein und Basalt nie wieder betreten.«
    Ich dachte kurz nach, dann nickte ich. Ich schob den Stoß sauber zusammen, dann hob ich ab und zeigte ihm die Kreuz Drei.
    »Sehr gut, Mister Donelly. Sehr gut. Sie haben die Karten sortiert. Sie wussten genau, wie sie liegen, und deshalb wussten Sie auch, wo die Kreuz Drei zu finden war. Das gefällt mir. Es behagt mir zu wissen, dass jemand in Ihrer Position über die Voraussicht verfügt, die Karten zu seinem Vorteil zu mischen, und über den Mut, es auszunutzen.«
    »Sie könnten sich in mir irren, Sir. Es könnte sein, dass ich nur Glück hatte und der Ansicht war, der Gewinn sei

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