Geisterkrieg
das Risiko wert.«
»Falls das stimmt, sitzen zwei Narren an diesem Tisch, und ich halte diese Wahrscheinlichkeit für äußerst gering.« Er stand langsam auf. »Sie werden eine weitere halbe Million Stones auf Ihrem Konto finden.«
»Überweisen Sie das Geld an die Basaltstiftung.«
»Ich sehe, Poker ist nicht das einzige Spiel, das Sie spielen.«
»Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Aber gleich, welches Spiel es ist, ich spiele, um zu gewinnen, und da ich für Sie arbeite, hoffe ich, das macht Ihnen nichts aus.«
Lasst Wohlstand und Handel, Gesetz und Gelehrsamkeit sterben, Doch lasst uns noch den alten Adel !
- John Manners, Duke of Rutland
Ferienhotel Emblyn Palace, Contressa,
Garnet Coast District, Basalt Präfektur IV, Republik der Sphäre
10. Februar 3133
Die Veranstaltung im Palace dauerte zwar bis zum Zwölften, aber ich entschied mich, zusammen mit Bianca und Quam an Bord der letzten Fähre des Zehnten abzureisen. Eine Reihe der Gäste, die ich ausgenommen hatte, fragte nach einer Chance, ihr Geld zurückzugewinnen, doch ich sah ihnen an, dass sie nicht wirklich darauf versessen waren, mich an ihrem Tisch zu sehen. Das war mir ganz recht, denn ich hatte sie bereits mehr gekostet, als ich geplant hatte, und meine Begegnung mit Emblyn hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass ich sein Angestellter war. Er war Unternehmer genug, meine Fähigkeiten zu schätzen, aber in seiner Organisation war nur Platz für einen großen Hund, und das war er selbst.
Und in dem Maßstab, in dem er arbeitete, war ich so winzig, dass Putzi im Vergleich wie ein Wolfshund wirkte.
Ich war auch bereit, vorzeitig abzureisen, weil ich mehr Aufmerksamkeit erregt hatte, als mir recht war. Man nahm Notiz von mir und kannte meinen Namen, und nicht, weil ich Geld für die Basaltstiftung gespendet hatte. Die Geschichte von der Entgleisung des
B&T-Pokerexpress bei Half Mil Junction machte schnell die Runde. Besser, ich tauchte ab, statt noch länger herumzuhängen und den Leuten Gelegenheit zu geben, sich eine Meinung über mich zu bilden.
In der Abfahrtshalle in Contressa war Quam entschlossen, Putzi nicht noch einmal als Gepäck aufzugeben. Bianca entschied, ihm zu helfen, und nahm den Hund an sich, während Quam mit einem riesigen Essenskorb kämpfte. Der Schaffner der Fähre erkannte Bianca und erlaubte ihr, Putzi mit an Bord zu nehmen, während alle andere Tiere in den Gepäckraum mussten.
Quam belegte die Rückbank mit Beschlag und wir ergatterten eine Reihe weiter vorne Sitze. Putzi saß bei ihrem Herrchen und knurrte jeden an, der in der Nähe herumstand und darauf wartete, dass die Toilette frei wurde, mit dem Ergebnis, dass wir kaum gestört wurden. Das freute Quam, der seinen Korb öffnete und verschiedenste Nahrungsmittel zu Kombinationen zusammenstellte, die er anschließend mit uns und einem dreijährigen Kind teilte, das zu uns herüberwanderte, als seine Mutter eingeschlafen war.
Bianca lächelte mich an. »Ich kann Ihnen gar nicht genug für Ihre Spende danken. Ring hat sechshunderttausend auf das Konto der Stiftung überwiesen. Natürlich alles anonym, aber es war sehr nett von ihm, Ihre Spende zu verdoppeln.«
»Das war es wirklich.« Ich nickte nachdenklich und lächelte sogar. Emblyn hatte mehr gespendet, als nötig gewesen wäre, aber die Hälfte als eigene Großzügigkeit erklärt. Er musste gewusst haben, dass ich es herausfinden würde. Ich konnte mir eine Reihe von Erklärungen für dieses Verhalten vorstellen, und die verschiedensten Botschaften, die er mir damit schicken wollte. Natürlich stellte er mich auf die Probe, ob ich mich darüber aufregen würde, dass er das Geld, das ich gewonnen hatte, für sich reklamierte. Wäre ich ein Heißsporn gewesen, hätte mich das zu einem unbedachten Ausbruch verleitet, aber Emblyn wusste bereits, dass ich mich dazu viel zu gut unter Kontrolle hatte. Also ging es ihm wieder einmal darum, mich daran zu erinnern, wer von uns beiden wichtiger war.
Was er dabei allerdings zu vergessen schien, war, dass es ohnehin alles sein Geld war. Die Rückschlüsse, die ich daraus zog, waren mit ziemlicher Sicherheit keine Botschaft, die er mir wirklich übermitteln wollte.
Ich steckte eine Hand in den Mantel und zog einen Barscheck über weitere 450.000 Stones aus der Tasche. Er war ebenfalls auf die Stiftung ausgestellt. »Das hier repräsentiert die Hälfte meines Gewinns, zuzüglich zu den Achtzigtausend, die ich versucht habe, unserem Freund Quam als Zinsen für
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