Geisterkrieg
Aspekte der Germaynes konzentrierten. Elle hatte eine Menge Material gesammelt, das man ihnen zukommen lassen konnte, um das Germayne-Regime weiter zu untergraben.
Die Berichte über den Überfall waren eine Sache für sich. Anfangs wurden die Angreifer als BSU identifiziert, wobei diese Identifikation einer ungenannten Quelle in Regierungskreisen zugeschrieben wurde. Es wird kaum jemand gewesen sein, der in irgendeiner Beziehung zu Bernard stand, sondern nur irgendein Bürokrat, der richtig geraten, seine Vermutung publik gemacht und dann abgewartet hatte, ob die ASS sie bestätigte. Die Journalisten in den entfernteren Regionen hatten von den späteren Berichtigungen aus Contressa nicht erfahren, sodass die Wald- und Wiesenjournaille am Morgen noch davon ausging, die BSU sei erledigt.
Contressas ASS lieferte einen Endstand des Gefechts:
Beide Mechs zerstört, beide Piloten tot. Die vier Scimitars waren ebenfalls zerstört und ihre Mannschaften gefallen, ebenso zwei Fuchs- Schweber und beide Dämon-Panzer. Der größte Teil der Infanteristen war tot, aber drei befanden sich in ärztlicher Behandlung, davon einer mit lebensbedrohlichen Verletzungen. Drei andere Soldaten waren in Gefangenschaft geraten und wurden verhört, aber es sah ganz danach aus, als ob sie den Mund hielten. Ich machte mir ihretwegen keine Sorgen. Alba hatte bestimmt dafür gesorgt, dass sie keine Ahnung hatten, für wen sie arbeiteten, und dementsprechend wenig ausplaudern konnten. Falls sie es schafften, für rund vierundzwanzig Stunden die Aussage zu verweigern, würde das Alba und ihren Leuten genügen, alle Spuren zu verwischen, die die Behörden eventuell zu ihnen führen konnten.
In Wirklichkeit stärkte das unseren Plan, den Spieß umzudrehen und Freiheit von Sorge an die Stelle der Basaltiner Sozialisten-Union zu setzen. Deren Identifikation durch die Regierung und das darauffolgende Schweigen ließen sich leicht als verschämter Versuch darstellen, die Verbrechen der Germaynes zu verstecken. Das würde Bernard noch wütender machen und ihn antreiben, mit brutaler Gewalt gegen Emblyn loszuschlagen.
Ich verbrachte die Rückfahrt mit dem Pressestudium. Quam hatte eine hervorragende Kritik über ein Restaurant auf der Ostseite Man-villes verfasst, und ich nahm mir vor, es zu besuchen. Nach der Ankunft fuhr ich mit einem Taxi zurück ins Grand Germayne, ging hinauf in mein Zimmer, duschte und zog mich um. Als ich gerade wieder gehen wollte, klopfte es.
Ich öffnete die Tür und sah mich zwei Beamten des Capital-Dis-trict-ASS gegenüber. »Ja?«
»Mister Donelly, wenn Sie uns begleiten würden.«
»Ist Colonel Niemeyer zu beschäftigt, sich selbst um mich zu kümmern?«
»Bitte machen Sie keine Umstände, Sir.« Beide trugen verspiegelte Sonnenbrillen. Ihre Mienen und Stimmen blieben ohne jeden Ausdruck. Es waren junge Burschen, beide waren größer als ich und gaben mir ziemlich deutlich zu verstehen, dass eine Weigerung nicht wirklich in Frage kam.
Also ging ich mit. Sie brachten mich zum Aufzug und wir fuhren hinunter in die Tiefgarage. Dort führten sie mich zu einem dunklen, unauffälligen Schweber. »Sie sitzen hinten. Vorschrift.«
Ich nickte, zog den Kopf ein und wollte einsteigen.
Das war der Moment, in dem einer der beiden mir die Faust ins linke Nierenbecken rammte. Schmerzen schossen durch meinen
Körper und raubten mir den Atem. Meine Beine wurden zu Gummi. Dann schlug er wieder zu. Noch ein Schlag auf die rechte Niere, und mir war klar, dass ich in den nächsten Tagen Blut pinkeln würde.
Falls ich so lange lebte.
Sie packten meine Hände, zogen sie hinter meinen Rücken und legten mir Handschellen an. Sie stopften mich zwischen Hinterbank und Vordersitze auf den Boden, dann knallte die Tür zu. Sekunden später waren sie eingestiegen, der Motor sprang an und wir setzten uns in Bewegung.
Ich hätte versucht, die Zeit zu messen, die zwischen den einzelnen Kurven verstrich, durch die wir fuhren, um den Weg zurückverfolgen zu können, aber es ist gar nicht so leicht, die Luft anzuhalten, bis die Lunge schreit, wenn man nicht atmen kann. Obwohl es ungeheuer schmerzte, bog ich den Rücken nach hinten und sog kühle Luft in die Bronchien. Ich ließ mich wieder nach vorne sinken und atmete aus, dann zwang ich mich erneut hoch, um einzuatmen. Es war weder schön noch sonderlich effizient, aber unter den momentanen Umständen akzeptabel.
Seltsamerweise hatte ich keine Angst um mein Leben, obwohl ich wusste, wer mich
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