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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Vehemenz, und was noch vielsagender war, sie sanken auf ein Flüstern herab, wenn jemand von asiatischer Abstammung vorbeikam.
    Ohne irgendeinen Hinweis darauf, wer für den Ausfall der HPGs verantwortlich war, war das Feld frei für die wildesten Spekulationen. Die Erwachsenen unserer Tage mochten in einer Ära des Friedens aufgewachsen sein und gelernt haben, mit anderen unterschiedlichster Herkunft freundschaftlich zusammenzuarbeiten, aber sie hatten noch immer Großeltern, die in den alten Kriegen gekämpft hatten oder Eltern, die von ihren Erzeugern die früheren Geschichten gehört hatten und sie mit dem durchsichtigen Vorbau Zu meiner Zeit ... weitergaben.
    Auch ohne die Anstrengungen einer Gruppierung wie der GGF schien die Gesellschaft in Auflösung begriffen.
    »Aufwachen, Sparky.«
    Ich sah hinüber zu Ray. »Was ist?«
    Er deutete mit einer Kopfbewegung zum Gendarmeriegebäude. »Lass sie vorbeigehen, dann folge ihr. Ich hole den Schweber. Behalte sie ihm Auge, aber lass dich nicht entdecken.«
    »Sie ist euer Ziel?« Lady Lakewood kam die Treppe herab.
    »Sie ist ein Bonus. Behalt sie im Auge.«
    Ich nickte und stand auf, dann schwang ich mich über das kleine Gitter, das Bistro und Gehsteig trennte.
    Ich mischte mich ohne Probleme unter die Fußgänger und folgte ihr. Dabei half ihre Größe, und noch mehr half, dass sich immer wieder Passanten respektvoll verbeugten, wenn sie die Ritterin erkannten.
    Ich folgte ihr auf der anderen Straßenseite, für derlei Vorhaben eine ziemlich gute Position. Trotzdem war mir klar, dass meine Chancen, sie im Auge zu behalten, ohne bemerkt zu werden, minimal waren. Für eine ordentliche Beschattung wie diese brauchte man ein halbes Dutzend Leute in Funkkontakt, damit einzelne Teams sich abwechseln und verschiedene mögliche Routen abdecken konnten. Sie brauchte nur in ein Geschäft zu gehen und es durch die Hintertür zu verlassen, und ich hatte sie verloren.
    Das allerdings setzte zwei Dinge voraus. Erstens musste sie wissen, dass sie beschattet wurde. Und zweitens musste sie ihrem Verfolger, nämlich mir, entwischen wollen. Zu meinem Leidwesen traf die erste Voraussetzung zu, die zweite aber nicht.
    Ray war etwas Entscheidendes entgangen. Als Ritterin der Republik verfügte Lady Janella Lakewood über eine eigene Leibwache. Diese Leibwache bestand aus zwei großen Individuen, eines männlich, das andere weiblich. Sie trugen einen sauren Gesichtsausdruck zur Schau, etwa so, als hätten sie sich bei Stones Klage beworben und wären abgelehnt worden. Sie tauchten hinter mir auf, bevor ich es merkte, packten mich links und rechts am Oberarm und steuerten mich mit schnellem Gleichschritt in die nächste Seitengasse. Dort fand ich mich mit dem Gesicht an der Wand wieder und wurde von der Frau abgetastet, während der Mann in einen Handkommunikator sprach.
    Das Abtasten war nicht so übel, wie es hätte sein können. Ihre Hände landeten an den richtigen Stellen und sie war keineswegs schüchtern, doch der Druck war völlig falsch. Wäre sie noch etwas gründlicher gewesen, hätte ich mir die nächste Vorsorgeuntersuchung sparen können, was ganz gut war, denn ich würde die Zeit brauchen, um Backsteinkörnchen aus der linken Wange zu pulen.
    Als sie mich schließlich wieder herumdrehten, stand Lady Lakewood vor mir. »Sie haben mich also verfolgt, ja?«
    »Davon träumen Sie nur.«
    »Nicht einmal andeutungsweise, Mister Donelly.« Sie verschränkte die Arme und spießte mich mit einem Blick auf, der aus reinem Malachitfeuer bestand. »Ich habe interessante Dinge über Sie gehört. Sie haben Drohungen gegen Commander Reis ausgestoßen.«
    »Ich war betrunken, und das wissen Sie auch. Ich sollte ihn verklagen. Er ist so verfault wie eine vier Wochen alte Leiche.« Ich zuckte indigniert mit den Schultern, was ihre Wachhunde aufschrecken ließ. »Wer weiß, vielleicht war ich unterwegs zur Gendarmerie, um ihm eine Standpauke zu halten, und dann habe ich Sie gesehen. Ich dachte mir, Ihnen könnte ich auch was erzählen, aber ich habe es mir anders überlegt. Und dann sind Hänsel und Gretel hier aufgetaucht und haben mich zu einem Lambada mit der Hauswand überredet.«
    »Was wollten Sie mir sagen, Mister Donelly?«
    »Ich habe mich umgehört. Reis ist ein faules Ei. Was er mit mir gemacht hat, hat er auch noch mit vielen anderen gemacht.« Ich grunzte. »Früher, als die Republik noch für etwas stand, hätte man ihn aufgehalten.«
    Sie hob das Kinn. »Können Sie etwas

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