Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
Vom Netzwerk:
Goldgelbe, in ein Gittergeflecht gesteckte Blumen und reichlich grünes Papier hatten das schwere Maschinengewehr in einen riesigen Maiskolben verwandelt, was Falcon zu dem Ausspruch inspirierte: »Morgen gibt's Popcorn.«
    Hätte ich Freundlich nicht versprochen, meine Helfer in Frieden zu lassen, ich hätte ihn dafür auf die Bretter geschickt.
    Wir waren an diesem letzten Abend alle ein wenig aufgedreht, aber trotzdem zogen wir uns in die Kojen zurück und versuchten zu schlafen. Letitia schrieb schließlich einen Brief an irgendjemanden -mit der Hand, auf Papier. Sie gab ihn mir, weil ich nicht im Laster mitfahren würde. Steve überprüfte alles ein letztes Mal und Falcon beruhigte seine Nerven mit Essen. Jiro meditierte und ich war dementsprechend am nächsten Morgen der Lebhafteste im ganzen Team.
    Ich kletterte ins Cockpit unseres Mechs, den wir Digger getauft hatten. Nicht gerade originell, aber passend. Auf dem Zweitmonitor rief ich die örtliche TriVid-Station auf, die ein paar einheimische Prominente angeheuert hatte, um die Parade zu kommentieren. Sobald wir Reis in seinem offenen Schweber die Kreuzung Prachtboulevard und Unabhängigkeitsstraße erreichen sahen, setzten wir uns in Bewegung. So konnten wir sicher sein, dass er auf der Tribüne stand und seinen vorbeimarschierenden Truppen zuwinkte, wenn wir auf Angriffsposition waren.
    Der Schwebelaster fuhr einen Kurs parallel zu meinem, allerdings auf einer Straße, die für mich gesperrt war. Digger bewegte sich ziemlich zügig, und Letitia hielt den Laster zurück, um mich an den Kreuzungen in Sicht zu behalten. Ich bewegte mich eine Mechroute entlang, was perfekt funktionierte, weil die Sensoren im Straßenbelag für eine Grüne Welle quer durch die Stadt sorgten. Gelegentlich, wenn ein Mech eine solche Stadt durchquert, nutzt irgendein Halbstarker in einem aufgemotzten Sportschweber die Chance dazu, die Hubpropeller zum Glühen zu bringen. Aber es ist nur eine ungeschickte Bewegung des Mechs nötig, und der Schweber beendet seine Fahrt mit einer Luftakrobatiknummer, deren Ende ausgesprochen schmerzhaft ausfällt.
    Die Garagenzufahrt des Reviers lag auf der Südseite des Gebäudes und ich kam von Norden. Ich bog in eine Seitenstraße ab und hinterließ einen halben Meter tiefe Löcher im Asphalt. Digger bewegte sich leicht genug, um beide Kurven problemlos zu bewältigen. Als ich den Daumen auf den Knopf des rechten Steuerknüppels presste, drehten die Grabkrallen sich mit einem lauten Kreischen, das sich schnell zu einem wundervollen Heulen steigerte.
    Ein Hieb, und der Beton des Gehsteigs flog in riesigen Brocken die Straße hinab. Die Krallen rissen problemlos einen metertiefen Graben in den Straßenbelag, und die Trümmer reichten aus, den Verkehr von Osten komplett zu blockieren. Die Garage des Reviers war von der Außenwelt abgeschnitten.
    Der Schwebelaster hielt links neben Digger an, gerade als ich die Grabkrallen hob und an das Gebäude ansetzte. Ich bohrte sie an der Südostecke in die Wand und fraß mich nach Westen vor, um das Beweismittelarchiv und die Waffenkammer zu öffnen. Sobald ich die Wand aufgeschlitzt hatte, wollte ich Steve und Jiro ins Innere heben. Sie würden umladen, was wir gebrauchen konnten, und dann würden wir uns verabschieden.
    Unglücklicherweise machte uns das Schicksal genau da einen Strich durch die Rechnung.
    Die Grabkrallen blockierten und fraßen sich fest, bevor ich die Stahlbetonmauern mehr als angekratzt hatte. Ich schaltete das Funkgerät auf die taktische Frequenz des Schwebers. »Ich habe ein Problem. Möglicherweise muss ich den Computer neu starten.«
    Letitia behielt die Ruhe. »Von hier unten scheinen die Krallen frei zu sein.«
    »Verstanden. Gebt mir einen Augenblick.« Ich hob den Grabarm und knallte ihn auf den Gehsteig, in der Hoffnung, die Blockierung zu beheben. Die Erschütterung spürte ich bis in die Kanzel, und es funktionierte tatsächlich. Die Grabkrallen setzten sich wieder in Bewegung. Leider, bevor ich darauf gefasst war. Sie gruben sich tief durch den Bürgersteig und rissen Digger schräg nach rechts. Dabei zerschnitten sie eine Wasserleitung, aus der eine Fontäne in die Luft schlug. Das Wasser regnete auf den Mech und verursachte einen Kurzschluss im Hilfsstromaggregat, dessen Buchsen frei lagen, weil die Lichterketten darin eingestöpselt waren.
    »Was soll das, Donnelly?«
    »Keine Namen! Idiotin!« Ich schaltete die Grabkrallen ab und zog sie aus dem Boden. Als ich den Mech

Weitere Kostenlose Bücher