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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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also werden Sie die gängigen Preise schnell herausfinden und feststellen, was sie erhandeln können. Das traue ich Ihnen schon zu.«
    »Und keineswegs zu Unrecht.« Ich trank mein Bier aus und stellte die Flasche ab. »Danke. Ich wohne im Grand Germayne. Falls sie das dort in der Bar nicht haben, werde ich sie auffordern, es zu besorgen. Bei unserem nächsten Gespräch zahle ich.«
    »Ich hoffe, wir werden uns einig«, nickte sie mir zu, als ich aufstand. »Ihr Gold wäre mir lieber als Ihr Blut.«
    Wer auf die Leute hört, geht im Meer nach Hasen fischen und im Wald auf Fischfang.
    - Bulgarische Redewendung

Manville, Capital District, Basalt Präfektur IV, Republik der Sphäre
    29. Januar 3133
    Sie erinnern sich sicher an meine Bemerkungen über den Wert von Fäden in der Tür und dergleichen, und die Sinnlosigkeit derartiger Bemühungen, weil andere Praktikanten des Agentengewerbes gewitzt genug sind, auf so etwas zu achten. Als ich in mein Zimmer im Grand Germayne zurückkehrte, schloss sich der Kreis. Als ich das Zimmer verlassen hatte, hatte ich einen solchen Faden bewusst nicht zwischen Tür und Rahmen eingeklemmt, sondern ihn in der Nähe auf dem Boden liegen lassen, wo er hätte heruntergefallen sein können, als sie geöffnet wurde. Der geschickte Spion, der mein Zimmer danach betrat, musste ihn sehen und zu dem Schluss kommen, dass ein Zimmermädchen oder jemand anders die Tür vor ihm geöffnet und den Faden hatte herunterfallen lassen. Dann musste er entscheiden, ob er ihn dort liegen lassen sollte - was die richtige Entscheidung gewesen wäre, falls er unbemerkt eindringen und wieder verschwinden wollte. Dann ich würde das Hotelpersonal für den Faden verantwortlich machen - oder ob er ihn wieder einklemmte.
    Der Faden klemmte knapp unter Kniehöhe in der Tür. Das ist übrigens die empfohlene Höhe, weil niemand auf die Idee kommt, dort nachzusehen. Der einzige Grund, den Faden wieder einzuklemmen, war der, bei mir den Eindruck zu erwecken, dass in meinem Zimmer alles in bester Ordnung sei. Also wollte man mich überrumpeln. Allmählich fragte ich mich, wozu ich überhaupt eine Tür zu meinem Hotelzimmer hatte. Wie dem auch sei, mein Bedarf an Überraschungen hielt sich in sehr engen Grenzen.
    Da ich momentan unbewaffnet war, ergab es wenig Sinn, anzuklopfen und mich als Hotelpage oder Zimmerservice auszugeben. Ich ließ die Tür geschlossen, kehrte zu den Aufzügen zurück und rief über die Kommanlage des Hotels mein Zimmer an. Ich ließ es viermal klingeln. Niemand antwortete. Ich rief noch einmal an, wartete wieder vier Klingeltöne ab und legte auf. Das Spielchen wiederholte ich noch dreimal, dann endlich meldete sich jemand.
    Es war eine Frauenstimme, die entfernt vertraut klang. »Hallo?«
    »Ich bin's. Sam. Sie werden lange darauf warten können, dass ich Ihnen Gesellschaft leiste.«
    Auf meine Bemerkung folgte ein kurzes Schweigen, dann knurrte sie: »Gypsy hat mich geschickt, dich zu holen.«
    »Gypsy?«
    »Du kennst ihn. Er ist ziemlich freundlich.«
    Ich nickte, und plötzlich wusste ich, woher ich ihre Stimme kannte. Ich hatte sie nicht sofort wiedererkannt, weil ich sie bis jetzt nur mit verdrahtetem Kiefer hatte sprechen hören. »Miss Elle, freut mich zu hören, dass du Tante Helen entkommen bist.«
    »Wir sollten nicht über Komm reden.«
    »Ist mir recht. Komm runter ins Foyer und wir gehen spazieren.« Ich hängte auf, rief den Lift runter und entschied mich dann für die Treppe. Ich lief nach unten und erreichte die Halle, fand sie dort aber nicht. Das nahm ich als gutes Zeichen. Sie war nicht aus dem Zimmer gestürmt, um mich zu suchen, was reichlich dumm von ihr gewesen wäre. Sie hatte sich Zeit gelassen, sich zuerst umgeschaut, um sicherzugehen, dass ich nicht aus dem Hinterhalt über sie herfiel, und war dann erst losgegangen.
    Mit ihrem roten Haar war sie leicht zu erkennen. Es war kürzer geschnitten, etwas dunkler und hübsch frisiert. Ihre Kleidung war im Gegensatz zu meiner modern und stand ihr ausgezeichnet. Einige Köpfe drehten sich zu ihr um, und als Sie mich mit einem Lächeln begrüßte, spießten mich Männer allen Alters mit hasserfüllten Blicken auf. Sie alle wollten meinen Tod, um sie über den Verlust hinwegtrösten zu können.
    »Reden wir über alte Zeiten, meine liebe ...?«
    »Elle ist bestens. Gypsy war überrascht, dass du so früh eingetroffen bist.« Sie steuerte auf einen Seitenausgang des Hotels zu und wir schlenderten nach Süden durch ein Viertel

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