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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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ihrem Körper. Sie bewegte sich so flüssig und geschmeidig, dass gewisse Teile meiner Anatomie sich sehnsüchtig bemerkbar machten. Ihr langes schwarzes Haar war lose mit einem roten Halstuch nach hinten geknotet und wippte von einer Schulter zur anderen. Sie trug das ärmellose graue Hemd genau an den richtigen Stellen eng, und das galt ebenso für die Tuchhose.
    Was mich aber noch mehr ablenkte als ihr Gang, war, wie die anderen in der Kneipe sie betrachteten. Während ich beim Eintreffen mit eisiger Feindseligkeit gemustert worden war, sorgte die Tatsache ihrer Gesellschaft für einen bemerkenswerten Stimmungsumschwung. Manche Gäste nickten mir sogar zu, was ungefähr das Nächste an einem Willkommensgruß war, das ich hätte erwarten können, wenn ich neben ihnen verblutet wäre. Falls überhaupt.
    Alba erreichte einen Tisch, der voll besetzt gewesen war, als sie ihn ansteuerte. Als sie eintraf, waren ein qualmender Aschenbecher und mehrere feuchte Kreise auf der Tischplatte der einzige Hinweis darauf, dass dort jemand gesessen hatte. Sie zog einen Stuhl zur Wand und ich trat links neben sie. In dieser Position war mein
    Rücken nicht völlig geschützt, aber falls mich hier jemand umbringen wollte, würde er sich keine Mühe machen, mich von hinten zu erschießen.
    Sie trank ihr Bier. »Sie wollten mir erzählen, warum Sie hier sind.«
    »Aus demselben Grund wie Sie, vermute ich. Siege werden mit Blut oder Gold erkauft. Unserem Blut oder deren Gold.«
    Alba nickte, sowohl als Zustimmung zu meiner Feststellung wie als Bestätigung, dass ihr die Argumentation nicht fremd war. »Gold gibt es hier, aber ich dachte, das würde eine kleine Privatangelegenheit werden. Sie hat jemanden anders hierher bestellt, denn ich weiß, dass ich es nicht getan habe. Was bedeutet: Sie gehören nicht zu meinem Team. Wie man so schön sagt: Sie sind entweder für uns oder gegen uns.«
    »Man sagt noch etwas anderes: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.«
    Sie musterte mich aufmerksam mit halb geschlossenen Augen. »Sie haben Feinde?«
    »Ein Bursche namens Baxter Hsu. Auf Acamar gab es ein paar Schwierigkeiten, und er hat mich in eine Falle gelockt, damit ich seine Rechnung bezahle. Man sagte mir, er wäre hierher unterwegs, deshalb bin ich ihm gefolgt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »In meinem Adressbuch taucht der Name nicht auf, Sam. Er ist keiner meiner Leute.«
    Ich schaute mich um. »Ich sehe keine Dracs oder Caps. Ist das eine persönliche Neigung oder ...«
    »Die meines Auftraggebers.« Sie zuckte die Achseln. »Schade, denn es sind gute Kämpfer, aber die Crew hier wird ihre Sache recht gut machen.«
    »Sie wirken hart genug.« Ich suchte den Raum noch einmal ab. »Sie haben Recht. Er ist nicht da. Jedenfalls nicht hier.«
    »Beschreiben Sie ihn.« »Absoluter Durchschnitt. Schwarzes Haar, braune Mandelaugen, gelbe Haut. Etwas verschlagener, als ich erwartet hatte, aber ich vermute, jemand hat ihn als Marionette benutzt.«
    »Könnte jeder von den Milli onen hier auf Basalt sein.« Sie betrachtete mich fragend. »Haben Sie vor, an den Fäden hochzuklettern und sich den Puppenspieler zu greifen?«
    Ich trank und genoss den schweren Hopfengeschmack. »Nicht, solange er nicht versucht, sie bei mir festzuknoten. Und Sie? Falls Bax nicht zu Ihnen gehört, für wen arbeiten Sie?«
    »Für jemand anderen. Suchen Sie sich einen aus.« Alba zuckte die Achseln. »Hier sammeln die Leute Krieger wie andere Leute Münzen.«
    »Und wer hat die größte Sammlung?«
    Sie lächelte. »Sie halten die Analogie durch. Das gefällt mir. Die meisten glauben, Analogien sind das, was einen in der Pollensaison niesen lässt.«
    »Schmeichelei. Das gefällt mir.« Ich nickte ihr zu. »Und eine hübsche Art, meiner Frage auszuweichen.«
    »Wenn Sie so schlau sind, wie Sie glauben, können Sie die Frage ganz allein beantworten.«
    Ich dachte kurz nach. »Emblyn kann sich natürlich so viele leisten, wie er will. Aber die größte Sammlung ist nicht unbedingt die beste.«
    Alba konnte ein Schmunzeln nicht zurückhalten. »Da sagen Sie was. Die beste Sammlung hier kostet vielleicht weniger als die größte, aber es wird eine Menge Sammlerstücke geben, die ihr Gold niemals ausgeben werden.«
    »Nur ihr Blut vergießen.«
    »So ist es.«
    »Und was bezahlt die beste?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie sind noch eine unbekannte Größe, Donelly. Ich werde mir erst die Zeit nehmen, Sie zu überprüfen. Ich bin sicher, Sie reden auch noch mit anderen,

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