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Geisterkrieg

Geisterkrieg

Titel: Geisterkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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voller Galerien, Antiquitätengeschäfte, kleinen Bistros und den unvermeidlichen Javapulse Generators. »Wir haben deine Nachricht erhalten und hatten deine Ankunft erst nächste Woche erwartet.«
    »Ich weiß. Das solltet ihr auch.«
    Sie nickte. »Das hat sich Gypsy schon gedacht. Er vermutet, dass du noch misstrauisch bist wegen der Umstände, wie es mit der lieben Tante Helen zu Ende ging.«
    Ich tätschelte ihre Hand. »Und er hat nichts dagegen, dass du mir verrätst, dass jemand von euch bei der Raumhafensicherheit sitzt, der meine Ankunft gemeldet hat?«
    Sie zuckte zusammen, überspielte diese Reaktion aber mit einem strahlenden Lächeln. Sie beugte sich zu mir herüber und flüsterte in mein Ohr. »Das bleibt unter uns, ja, Sam?« Ich konnte ihren Gesichtsausdruck dabei natürlich nicht sehen, aber nach den Mienen eines Pärchens zu schließen, das uns entgegenkam, wären die beiden von der harmlosen Natur ihrer Worte höchst überrascht gewesen.
    Ich wandte ihr den Kopf zu, unsere Lippen nur Zentimeter voneinander entfernt - so dicht, dass ich ihren Atem auf ihnen spürte. »Dein Geheimnis ist bei mir in guten Händen.«
    Wir schauten uns ein, zwei Sekunden länger an, als vermutlich gut gewesen wäre, dann drehte sie sich weg und zog mich zu einem
    JPG-Laden. Wir nahmen unsere Drinks mit zu einem kleinen Tisch auf dem Bürgersteig und drehten beide unsere Stühle so, dass wir dem Geschäft den Rücken zukehrten und die Straße im Auge behielten.
    Ich bemerkte nichts, was der Erwähnung wert gewesen wäre, beobachtete aber weiter, während ich sprach. »Wie bist du mit Tante Helen verblieben?«
    »Es war schwierig. Ich dachte schon, sie würde mich gar nicht mehr gehen lassen. Du weißt ja, wie sie ist. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, mir den Kopf zu rasieren und mich als buddhistischer Mönch zu verkleiden, aber Safran steht mir nicht. Trotzdem, ich wäre zu allem bereit gewesen, um endlich zu entkommen, und schließlich ist es mir dann auch gelungen.«
    Ich schaute kurz zu ihr hinüber und betrachtete ihr Haar. Es war kurz genug dafür, dass sie tatsächlich noch vor zwei Monaten hätte kahl geschoren sein können. »Und Gypsy?«
    »Ich glaube, das will er dir selbst erzählen. Es ist eine Überraschung.«
    »Ja, so ist er.« Ich nippte an meiner Schokolade mit Kaffeearoma. »Er macht sich doch keine Sorgen, dass ich es ihm noch übel nehmen könnte, oder? Er hat mir bezahlt, was er mir schuldet. Ich verstehe, wie das im Geschäftsleben läuft.«
    Elle legte mir die Hand auf den Arm und drückte ihn. »Ah, aber du bist ein Profi, und das sind nicht viele andere. Gypsy war davon überzeugt, dass du es so siehst, deshalb hat er sich mit dir in Verbindung gesetzt. Es hat ihm gefallen, dass du früher gekommen bist. Er sagte, das zeigt, dass du noch intelligenter bist, als er gedacht hat.«
    »Gut.« Ich lächelte, obwohl ich innerlich stöhnte. Der allerletzte Eindruck, den man bei jemandem erwecken will, der Verschwörungen anzettelt und gewisse Ereignisse organisiert, ist, intelligent zu sein. Damit sieht er einen unvermeidlich als Intrigant an. Unglücklicherweise ließ sich diese Einschätzung nicht mehr rückgängig machen. Der Schaden war angerichtet und es gab nur noch einen Weg, ihn zu beheben. Da Gypsy mich jetzt für jemanden hielt, dem er nicht vertrauen konnte, hatte ich dafür zu sorgen, dass er mir vertrauen musste .
    Wir tranken zu Ende, während wir über meine Flucht plauderten, und darüber, was ich mit meiner Zeit seither angefangen hatte, dann hielt sie eine Schwebertaxe an. Wir stiegen ein, und ich wusste sofort, dass der Fahrer für Gypsy arbeitete. Elle gab ihm kein Fahrtziel an, und ich war mir ziemlich sicher, dass sie selbst nicht wusste, wohin wir unterwegs waren. Also hatte jemand den JPG beobachtet und das Taxi seit unserer Ankunft bereitgehalten, dessen Fahrer von Gypsy wusste, wohin wir sollten.
    Wir fuhren nach Norden, aber diesmal am westlichen Flussufer und zu einem kleinen Bürokomplex, der etwa halb belegt war. Geschäftssuite 301 schien noch leer zu stehen. Der Name der vorherigen Firma - den verbliebenen Grafikresten nach zu urteilen ein Reisebüro - war vom Glas gekratzt, und die Fenster waren mit Papier verklebt. Auf einem Schild stand: In Kürze hier: Basalt Astrologie: Von uns, für wo wir heute sind.
    Gypsy öffnete uns die Tür, als wir eintrafen. Er hatte sich sehr verändert. Sein Haar war viel länger und tiefschwarz. Entweder hatte er lange Zeit in der

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