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Geisterlicht: Roman (German Edition)

Geisterlicht: Roman (German Edition)

Titel: Geisterlicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Winter
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lebwohl.«
    Für einen Moment hatte Fiona das Gefühl, von einer sanften Nebelwolke eingehüllt zu sein, und spürte den Frieden, der ihre Ahnfrau jetzt erfüllte. Dann wurde Catriona immer durchscheinender und verschwand schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen.
    »Lebwohl, Catriona«, flüsterte Fiona und wischte sich die Tränen von den Wangen.
    Während sie immer noch im Turmzimmer stand, zärtlich ihren kleinen Bauch streichelte und über Catrionas Schicksal nachdachte, erklangen auf der Turmtreppe leichte, rasche Schritte. Gleich darauf wurde die Tür aufgerissen, und Anja stürmte herein. Sie trug ein bodenlanges lachsfarbenes Kleid, das wunderbar zu ihren langen blonden Locken passte.
    »Da bist du ja!«, stieß sie atemlos hervor. »Dachte ich es mir doch!« Anja wusste natürlich längst, welches Fionas Lieblingsraum in der Burg war. »Es geht in zehn Minuten los, du Träumerle! Die Gäste sind schon fast alle da, und Aidan hat mir erklärt, als deine Trauzeugin sei es meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass du pünktlich vor dem Altar erscheinst.« Anjas hellblaue Augen funkelten fröhlich. Obwohl sie zunächst traurig gewesen war, dass Fiona nicht vorhatte, nach Deutschland zurückzukehren, freute sie sich nun über das offensichtliche Glück ihrer Freundin.
    Fiona stürzte sich in Anjas Arme. »Es ist so schön, dass du hier bist.«
    »Oho! Ich werde in Zukunft häufiger hier sein, als es dir und Aidan recht sein wird. Ich bitte dich! Urlaub in den Highlands! Auf einer Burg! Das lasse ich mir doch nicht entgehen!« Anja lachte übermütig, während sie Fiona fest umarmte.
    »Du kannst jederzeit kommen und solange bleiben, wie du willst«, beteuerte Fiona und ging zur Tür. Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass in ihrer Brust ein kleiner Vogel saß und heftig mit den Flügeln schlug. Ihr Herz wollte Aidan entgegenfliegen, den sie seit dem vergangenen Abend nicht gesehen hatte. Das Brautpaar hatte die Nacht vor der Hochzeit in verschiedenen Schlafzimmern in entgegengesetzten Trakten der Burg verbracht. Nun kam es Fiona vor, als hätte sie Aidan eine Ewigkeit nicht gesehen. Die Sehnsucht breitete sich als ein warmes Prickeln in ihrem Körper aus. Sie raffte ihren Rock und eilte die Treppe hinunter. Hinter sich hörte sie Anjas Absätze auf den Stufen.
    Unten angekommen, wartete sie nicht auf die Freundin, sondern lief weiter in Richtung Halle. Den Mann, der ihr auf dem Flur entgegenkam, erkannte sie erst, als sie nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war. Wie angewurzelt blieb sie stehen.
    »Papa.«
    Fiona schluckte und erwiderte seinen Blick, der fast ängstlich auf ihrem Gesicht ruhte. »Du bist doch gekommen!«
    »Ich dachte … da du mich schließlich eingeladen hast, wäre es feige, nicht zu kommen.«
    Er hatte ihr vor ein paar Wochen einen Brief geschrieben, in dem er Fiona zu ihrer bevorstehenden Hochzeit gratulierte, jedoch erklärte, er werde nicht kommen, weil er das Gefühl habe, bei diesem Fest nur zu stören. Auch ein Anruf seiner Tochter hatte ihn nicht von dieser Einstellung abbringen können – vielleicht weil sie immer noch nicht ganz überzeugt war, ob sie ihm tatsächlich verzeihen konnte. Doch jetzt stand er vor ihr, schaute sie unglücklich an und sah aus, als wollte er sich am liebsten auf der Stelle umdrehen und wieder gehen.
    Da legte Fiona die Arme um seinen Hals und hauchte einen Kuss auf seine Wange. »Es ist gut, dass du da bist, Papa. Wer sollte mich denn sonst zum Altar führen?«
    »Du möchtest, dass ich dich …« Es gelang ihm nicht, den Satz zu beenden. Er sah sie stumm an und schluckte mühsam.
    Fiona nickte und reichte ihm ihren Arm. »Es wird höchste Zeit. Die Gäste warten alle schon.«
    Anja, die sich diskret im Hintergrund gehalten hatte, drückte Fiona rasch einen Strauß aus weißen und roten Rosen in die Hand und wedelte aufgeregt mit den Armen, um der Braut und ihrem Vater klarzumachen, dass sie sich gefälligst vorwärtsbewegen sollten.
    Die Halle war mit einem Meer aus Blumen geschmückt. Die Gäste saßen bereits auf den Stühlen, die in mehreren Reihen angeordnet waren. Pastor Fergusson stand unter einem weißen Baldachin und machte ein wichtiges Gesicht. Als Fiona an der Seite ihres Vaters den großen Raum betrat, erhoben sich alle und schauten ihr entgegen. Sie aber sah nur Aidan. Er wartete vor dem kleinen Altar auf sie, und sein zärtlicher Blick gab ihr das Gefühl, zu schweben. Am Arm ihres Vaters ging sie auf den Mann zu, den sie so sehr

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