Geisterlicht: Roman (German Edition)

liebte, dass sie erneut das Gefühl hatte, ihr Herz würde ihm entgegenfliegen.
    Die Zeremonie zog wie ein Traum an Fiona vorbei. Sie hörte Aidans entschlossenes, glückliches Ja und hauchte ihr eigenes, spürte, wie seine warmen Finger ihre Hand umschlossen und wie er ihr ihren Ehering ansteckte, den sie nun neben Catrionas trug.
    Dann war die Trauung vorüber, und sie schritt neben ihrem frischgebackenen Ehemann zwischen den Stuhlreihen zum großen Saal. Ein paar Kinder aus dem Dorf bewarfen sie begeistert mit Rosenblättern, und die Musik war fröhlich und beschwingt. In der dritten oder vierten Stuhlreihe erspähte Fiona ihre Schwester, und sie spürte, wie ihr eine Träne über die Wange lief. Dawn war wirklich gekommen und lächelte und nickte und winkte ihr lebhaft zu.
    Neben Dawn saß Aidans Freund Scott. Und als ihre Schwester hinter Scotts Rücken mit strahlendem Gesicht auf seinen Hinterkopf deutete, wusste Fiona, dass wirklich alles gut war. Schon als Dawn und Scott sich zum ersten Mal hier in der Burg begegnet waren, hatte es zwischen ihnen geknistert. Allerdings war ihre Schwester damals so fixiert auf ihre vermeintliche große Liebe Aidan gewesen, dass sie seinen Lektor kaum beachtet hatte. Inzwischen aber hatte der Liebeszauber zum Glück gewirkt.
    »Ich liebe dich, Fiona«, flüsterte Aidan ihr zu, als sie die letzten Stuhlreihen hinter sich gelassen hatten und vor ihren Gästen den Festsaal betraten, wo einige Kellner mit Tabletts voller Champagnergläsern auf die Hochzeitsgesellschaft warteten. »Und ich freue mich so auf unser gemeinsames Leben und auf unsere kleine Hexe!«
    Da schlang Fiona die Arme um seinen Hals und küsste ihn lange und leidenschaftlich. Und es machte ihr nicht einmal etwas aus, dass die Gäste, die ihnen in den Saal gefolgt waren, fröhlich lachten und applaudierten, als sie sie bei diesem Kuss überraschten.