Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterreigen

Geisterreigen

Titel: Geisterreigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dinah Kayser
Vom Netzwerk:
mich nur etwas in den Kellergewölben umsehen. Soweit ich weiß, gibt es in den unbenutzten Räumen kein Licht."
    "An Ihrer Stelle würde ich nicht in den Keller gehen, Miß Diana. Dort unten befinden sich auch Verliese und eine Art Folterkammer. Der Keller ist kein Ort, an dem sich eine junge Dame wie Sie aufhalten sollte."
    "Ich werde Willow mitnehmen." Diana beugte sich zu dem Hund hinunter, der es sich neben ihrem Stuhl bequem gemacht hatte. "Bitte sorgen Sie doch dafür, daß ich die Taschenlampe nachher auf dem großen Tisch in der Halle vorfinde."
    "Wie Sie wünschen, Miß Diana", bemerkte Mister March gekränkt. Ohne ein weiteres Wort zog er sich zurück.
    Diana beendete ihr Frühstück. "Ich habe gar nicht vor, alleine den Gang zu betreten, Willow. Ich möchte nur einmal hinein leuchten." Sie kraulte den Kopf des Bernhardiners. "Liebst du Abenteuer?"
    "Wuw!" machte Willow und blickte zu ihr auf.
    Niemand beobachtete die beiden, als sie wenig später durch die Tür gingen, die in den unbewohnten Flügel führte. Genau wie in Dianas Traum, lag ein schmales Treppenhaus vor ihnen.
    "Komm", sagte die Herrin von Rowland Castle und führte den Bernhardiner zum Turm. Flüchtig streifte ihr Blick die zugemauerte Tür, die früher in den Park geführt hatte.
    Willow knurrte, als er die alles andere als sichere Treppe sah, die sich nach oben wand. Er stemmte sich mit allen vier Pfoten in den Boden, zog die Lefzen zurück und klemmte den Schwanz ein.
    "Keine Angst, Willow, wir steigen da nicht hinauf", beruhigte ihn Diana. Sie trat unter die Treppe und ließ den Schein der Taschenlampe über die Wand gleiten. Wo befand sich nur der Mechanismus, der sie bewegte? Sie wünschte sich, in ihrem Traum besser aufgepaßt zu haben.
    "Vielleicht stimmt es doch, daß Träume Schäume sind", sagte sie zu Willow und bückte sich, um auch noch den unteren Teil der Mauer zu untersuchen. Tastend ließ sie ihre Finger über die rauhen Steine gleiten. Plötzlich spürte sie eine Erhebung, die nicht zu den übrigen zu passen schien, obwohl sie auf den ersten Blick genauso aussah.
    Die junge Frau drückte fest auf die Erhebung. Es gab ein schnarrendes, kreischendes Geräusch. Willow bellte erschrocken auf. Er schien es nicht fassen zu können, daß ein Teil der Mauer ganz einfach zurück glitt.
    "Man kann nicht sagen, daß es hier nach Rosen duftet", b emerkte Diana angewidert und hielt sich mit einer Hand die Nase zu, während sie mit der anderen den Schein der Taschenlampe in den dunklen Gang richtete, der vor ihnen lag. "Einladend sieht es auch nicht gerade aus, oder Willow?"
    Willow steckte seinen Kopf durch die Öffnung. Knurrend zog er die Lefzen hoch, doch dann stürmte er ganz einfach vorwärts.
    "Willow!" rief Diana erschrocken. "Willow, komm zurück!" Aber der Hund hörte nicht.
    Die Herrin von Rowland Castle überlegte nicht lange. An und für sich hatte sie ja nur den Eingang zu den unterirdischen Gewö lben suchen wollen. Sie hatte nicht vorgehabt, ohne Timothy etwas zu unternehmen. "Willow!" rief sie noch einmal und leuchtete mit der Taschenlampe in den Gang. "Willow!" Sie konnte ihren Hund nicht mehr sehen. Nur aus der Ferne hörte sie ein herausforderndes Bellen.
    Diana überlegte nicht lange. Sie wußte, sie konnte und durfte Willow nicht alleine lassen. Obwohl sie Angst hatte, folgte sie dem Bernhardiner durch den Gang, der tiefer und tiefer unter die Erde führte.
    Dianas Herz schlug bis zum Hals. Immer wieder ließ sie den Schein ihrer Taschenlampe über die ausgemauerten Wände des Ganges gleiten. Sie wirkten feucht. Auch der Boden fühlte sich glitschig unter ihren Schuhen an. Sie mußte aufpassen, nicht auszurutschen. Teilweise waren die Wände und der Boden mit einer Art Flechte bedeckt.
    Die junge Frau wußte nicht mehr, wie lange sie sich schon in diesem Gang befand, als er sich plötzlich zu einer Höhle erwe iterte. Erleichtert atmete sie auf, als ihr Willow jetzt entgegenkam. Er rieb seinen Kopf an ihrer Hüfte.
    "Wie kann man nur so leichtsinnig sein, Willow", schalt sie zärtlich und beugte sich zu ihm hinunter. "Weißt du, was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe?" Sie ließ den Lichtschein durch die Höhle gleiten. Es war dieselbe Höhle, die sie auch im Traum gesehen hatte. In einer Ecke standen ein paar vermoderte Kisten.
    "Am besten, wir gehen zurück und holen Timothy", schlug sie vor. "Ich möchte nicht alleine weitergehen. Es könnte gefährlich werden."
    Willow spitzte die Ohren. Obwohl die junge

Weitere Kostenlose Bücher