Geisterschiff (German Edition)
anstrahlten.
» Unsere Aufgabe ist noch nicht beendet«, sagte er und lächelte dabei jetzt auch Lucy an.
» Nach mehr als dreihundert Jahren?«, fragte sie ungläubig.
» Es gibt Dinge, die brauchen länger.« Dabei lächelte er geheimnisvoll.
» Haben Sie denn in nächster Zeit vor, ins Imperium zurückzukehren«, fragte Lucy vorsichtig. All ihre Sinne standen unter Hochspannung. Auf diesem Schiff stimmte etwas ganz und gar nicht.
» Wie ich schon sagte, unsere Aufgabe ist noch nicht erfüllt«, wich der Kommandant aus. Er wechselte das Thema: »Wie ich bemerkt habe, habt ihr ein ganz außerordentliches Mannschaftsmitglied an Bord.«
Er wandte seinen Blick von Lucy ab. Seine Augen leuchteten auf, als er Trixi ansah.
» Wenn mich nicht alles täuscht, verstehst du mehr von Schiffen, als alle anderen Menschen, die ich bisher getroffen habe«, sagte er verträumt. »Du hast viel mehr Verständnis, als irgendein anderer Mensch hat.«
» Vielen Dank«, sagte Trixi noch leiser als üblich. Ihre Wangen röteten sich und ihre Augen leuchteten noch immer. »Ich könnte einiges für Sie tun, wenn Sie uns helfen, unser Schiff zu reparieren.«
Lucy sah erstaunt von einem zum anderen. Was ging hier vor? So kannte sie Trixi nicht. Sie flirtete mit einem fremden Mann, dazu noch, während Lars daneben saß.
» Das sollten wir beide unter vier Augen besprechen«, sagte Garjomus. »Ich möchte dich bitten, mit in die Räumlichkeiten des Kommandanten zu kommen.«
Die beiden sahen sich noch immer in die Augen. Die anderen schienen nicht mehr zu existieren. Das konnte nicht gut gehen. Natürlich hatte auch Lars die Situation erfasst.
» Trixi geht nirgends mit Ihnen alleine hin. Wir bleiben zusammen!«, schimpfte er ärgerlich.
Garjomus war aufgestanden. Er hielt seine Hand Trixi entgegen. Beide lächelten sich noch immer an. Auch Trixi stand auf. Garjomus wandte Lars sein Gesicht zu.
» Ich fürchte, ich muss darauf bestehen, dass deine Freundin mit mir kommt«, sagte er noch immer lächelnd.
» Sie kommt nicht mit! Trixi, du musst nicht mit ihm gehen! Nun setz dich wieder hin, verdammt!«, rief Lars.
» Lars es ist alles in Ordnung, glaube mir«, sagte Trixi und lächelte dabei Garjomus an. »Ich gehe aus freien Stücken mit. Wir sehen uns gleich wieder.«
» Was haben Sie mit Trixi gemacht? Sie bleibt hier!«, schrie Lars.
Plötzlich überschlugen sich die Dinge. Lucy war genauso wenig wie Gurian und Varenia auf das vorbereitet, was in Bruchteilen von Sekunden geschah.
Lars sprang auf und stürzte sich auf den Kommandanten. Er wollte ihn am Kragen packen. Aber er griff ins Leere. Durch seinen eigenen Schwung flog er durch Garjomus hindurch und krachte gegen die Wand hinter ihm. Das war aber nicht das Schlimmste. Kaum hatte er den Kommandanten angegriffen, schoss ein Strahl durch den Raum. Lars wurde von ihm noch im Flug getroffen. Als er gegen die Wand krachte, spürte er es schon nicht mehr.
Der Einzige, der praktisch sofort reagierte, war Darim. Er sprang auf, zog seine Waffe und schoss praktisch im gleichen Moment auf den Kommandanten, als Lars von dem Strahl getroffen wurde. Der Strahl ging durch Garjomus hindurch. Dafür wurden gleich drei Strahlen aus der Decke des Raumes abgefeuert, die alle drei präzise Darim trafen. Er wurde von den Füßen gerissen und rückwärts vom Tisch weg geschleudert. Er krachte auf den Boden, schlidderte ein Stück und blieb dann bewegungslos liegen. Erst jetzt reagierte Lucy.
» Halt! Keiner bewegt sich!«, befahl sie und sah erst Gurian und dann Varenia tief in die Augen. Beide hatten ihre Hände schon an ihren Waffen. Sie verharrten in ihren Bewegungen.
Trixi stand noch immer neben Garjomus. Sie ließ seine Hand los. Tränen standen in ihren Augen.
» Das hättest du nicht machen dürfen«, schluchzte sie. »Wir sind keine Feinde.«
» Er hat mich angegriffen. Der andere hat sogar auf mich geschossen. Ich habe sie nur betäubt«, verteidigte sich Garjomus.
Varenia war mittlerweile trotz Lucys Warnung aufgestanden und zu Darim gegangen. Mit besorgtem Gesicht kniete sie neben ihm und untersuchte ihn mit einem kleinen medizinischen Gerät, das sie immer in der Tasche trug.
» Es hat ihn schlimm erwischt. Er ist dreimal getroffen worden. Es waren Betäubungsstrahlen der zweiten Stufe. Ich kann ihn stabilisieren, aber um ihn wieder wach zu bekommen, brauche ich eine richtige Krankenstation«, sagte sie ernst.
» Er hat auf mich geschossen«, sagte Garjomus noch einmal zu
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