Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterschiff (German Edition)

Geisterschiff (German Edition)

Titel: Geisterschiff (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
Vom Netzwerk:
rief Varenia erschrocken.
    » Ich hab nur ein bisschen an der Hauptkonsole gespielt«, verteidigte sich Lucy automatisch. Sie war genauso erschrocken wie die anderen.
    » Du hast das Schiff aufgeweckt. Alle Funktionen sind wieder aktiv.« Ehrfurchtsvoll sah sich Trixi im Raum um, bis ihr Blick wieder an dem Monitor vor ihr hängen blieb.
    » Auch die Waffensysteme?«, fragte Gurian. Auch er schaute sich im Kommando Raum um, allerdings sah er dabei aus, als erwarte er jedem Moment einen Angriff.
    » Ja die Waffensysteme fahren auch gerade hoch«, sagte Trixi. Ihre virtuellen Finger huschten über die Konsole. Sie schien alle Instrumente gleichzeitig kontrollieren zu wollen.
    » Und das interne Verteidigungssystem gegen Eindringlinge auch«, fügte Lars zerknirscht hinzu.
    » Aber das wird euch nichts tun. Ihr seid doch schließlich Gäste, die in friedlicher Absicht gekommen sind«, ertönte plötzlich eine unbekannte Stimme.
    Alle sechs Jugendlichen starrten erschrocken zur Tür des Kommandoraums. Dort stand ein Mann, der etwa doppelt so alt wirkte wie Lucy. Er trug eine für imperianische Verhältnisse etwas altmodisch aussehende Uniform der Kriegsmarine des Imperiums.
    » Wer sind sie?«, platzte Lars heraus.
    » Das sollte ich wohl eher euch fragen«, erwiderte er lächelnd. »Aber ich will nicht unhöflich sein. Ihr könnt mich Garjomus nennen. Ich bin der Kommandant dieses Schiffes.«
    » Ich bin Lucy und ich bin die Kommandantin der ›Taube‹. Wir sind in Ihrem Hangar gelandet«, stellte Lucy sich vor.
    » Ich weiß, wo euer Schiff steht«, sagte der Kommandant noch immer freundlich lächelnd.
    Die Situation war heikel. Auch wenn das Schiff, auf dem sie sich befanden, seit mehr als dreihundert Jahren als verschollen galt, so war es nach wie vor ein offizielles Schiff des Imperiums. Und Lucy und ihre Mannschaft waren Rebellen. Die meist gesuchtesten Menschen des ganzen Imperiums.
    » Wir hatten einen Unfall an Bord. Unser Sprunggenerator ist ausgefallen. Wir bitten um Ihre Hilfe bei der Reparatur«, sagte Lucy vorsichtig.
    Im nächsten Moment kamen etwa zwanzig Menschen durch die Tür in den Kommandoraum, die offensichtlich zur Mannschaft des Schiffes gehörten. Sie nickten alle höfflich und gingen dann zu ihren Plätzen. Alle waren älter als die Jugendlichen, aber keiner war mehr als doppelt so alt wie sie. Lucy und ihre Freunde hatten sich schnell von den Plätzen erhoben, auf die sie sich vorher einfach gesetzt hatten. Die Mannschaftsmitglieder nahmen die Plätze wortlos ein. Das Ganze ging so schnell und lautlos vor sich, dass sich Lucy erneut sämtliche Nackenhaare sträubten.
    » Wir wollen hier den Ablauf des Schiffes nicht stören«, sagte der Kommandant. »In den Gästeräumen unten ist es ohnehin gemütlicher, um sich zu unterhalten.«
    Er machte eine einladende Geste mit den Händen, den Kommandoraum zu verlassen. Gurian machte Lucy ein Zeichen mit den Augen. Sie folgte seinem Blick. Wie in jedem imperianischen Kampfschiff waren auch in diesem Abwehrsysteme an wichtigen Stellen des Schiffes angebracht. Auf Lucy und jeden Anderen ihrer Mannschaft zielten mindestens zwei dieser kleinen Strahlenwaffen, die in die Decke des Raumes integriert waren.
    Lucy ließ noch einmal ihren Blick über die Mannschaft dieses eigenartigen Schiffes schweifen. Jeder schien vollkommen mit seiner Aufgabe beschäftigt. Keiner sagte ein Wort. Niemand schien sich überhaupt für sie zu interessieren. Es war mehr als merkwürdig. Bis vor wenigen Minuten hatte sich keiner um die Angelegenheiten des Schiffes gekümmert und jetzt waren diese offenbar so wichtig, dass man noch nicht einmal den fremden Besuch beachtete.
    » Wir kommen natürlich gerne mit«, sagte Lucy. Sie hatte ein freundliches Lächeln aufgesetzt, auch wenn es ihr schwerfiel. »Wir haben eine Menge Fragen an Sie und natürlich brauchen wir auch Ihre Hilfe.«
    » Ja natürlich, aber das hat noch Zeit. Ich denke, ihr solltet euch vorher etwas frisch machen. Ich werde bis dahin ein Mahl bereiten lassen. Mit vollem Magen lässt es sich besser reden.«
    Noch immer freundlich lächelnd ging der Kommandant voraus bis in einen Raum, der sich in dem Stockwerk unterhalb des Kommandoraums befand.
    » Dies ist der Aufenthaltsraum für unsere Gäste«, sagte er freundlich. »Durch die Tür dort hinten kommt man in die Schlaf- und Waschräume. Dort ist auch eine Küche, in der unser Versorgungsroboter euch ein ordentliches Essen bereiten wird. Macht euch in Ruhe fertig.

Weitere Kostenlose Bücher