Geisterschiff
Dann lass uns anfangen!«, sagte er voller Tatendrang.
Jetzt musste Trixi nur noch Lucy und den anderen Bescheid s a gen. Ihre spezielle Abmachung mit Garjomus verschieg sie besser, dachte sie.
Reparatur
Lucy sah auf den rötlich schimmernden dritten Planeten des fre m den Sterns. Der Gästebereich, in dem sie sich gemeinsam mit den Freunden befand, hatte einen großen Aussichtsschirm, der die U m gebung des Schiffes zeigte. Sie waren zurück zu di e sem Planeten geflogen, um von dort die Rohstoffe zu holen, die sie für die Rep a ratur ihres Schiffes brauchten. Jetzt kreiste die ›Garjomus Bartin‹ im Orbit um ihn. Der Planet hatte keine A t mosphäre und bestand zum größten Teil aus Eisen, daher auch die rötliche Farbe der Oberfl ä che.
Die trostlose rötliche Wüste bedrückte Lucy. Sie war nicht mit dem satten Blau ihres Planeten zu vergleichen, das von feinen we i ßen Wolken durchzogen war. Allerdings war die Farbe und die Ausstra h lung dieses unbewohnten, toten Planeten natürlich nicht der Haup t grund für Lucys Stimmungslage. Sie und ihre Freunde waren in den Gästeräumen eingeschlossen. Sie war zum Nichtstun ve r dammt. Das galt auch für ihre Freunde. Die Au s nahme war Trixi. Zusammen mit Garjomus koordinierte sie die Arbeiten.
Im größten Hangar des Schiffes gab es so etwas wie eine kle i ne Werft, in der man die kleinen C-Klasse-Schiffe, die zu dem Mutte r schiff gehörten, reparieren konnte. Jetzt wurde sie so erweitert, dass ganze Teile eines Schiffes ersetzt werden kon n ten. Natürlich sah so eine Werft nicht wie eine irdische Schiffswerft aus. Auf dem Rau m schiff wurde nicht mit Metall gearbeitet. Da wurde nicht gesägt, geschnitten und geschweißt. Es ging alles viel ruhiger zu. Die biol o gischen Maschinen wurden genetisch programmiert. Man ließ die Ä n derungen wachsen. Dazu musste man natürlich Nährlösungen bereitstellen. Einige mussten auf den zu reparierenden Stellen aufg e tragen werden, andere mussten dem gesamten organischen System zugeführt werden.
Diese Lösungen mussten natürlich speziell zusammengesetzt sein. Hierzu brauchte man wiederum Maschinen, die diese L ö sungen herstellten. Und man brauchte Stoffe, aus denen sie hergestellt we r den konnten. Die Stoffe wurden von der Oberfläche des dritten Pl a neten beschafft. Gleich mehrere C-Klasse-Schiffe pendelten zwischen dem Mutterschiff und der Planete n oberfläche hin und her. An Bord waren Roboter. Alles lief fer n gesteuert. Die Spezialroboter ba u ten die Stoffe ab, luden sie in die Schiffe und transportierten sie zum Mutterschiff. Hier k a men dann die Maschinen zum Einsatz, die Trixi eigens für diese Aufgabe konstruiert hatte. Sie verwandelten die relativ einfachen anorganischen Stoffe in die komplexen organ i schen Verbindungen, die benötigt wurden, um den Wachstumspr o zess der sp e ziellen Teile des Schiffes zu ermöglichen.
Die ›Taube‹ befand sich selbst in einem gigantischen Roboter, der die Versorgung des angeschlagenen Schiffes übernahm. Der Keim war gesetzt. Mit jeder Stunde wuchs der verlorene Teil des Schiffes.
» Das ist so ähnlich wie ein riesiger Geburtsroboter«, hatte Trixi L u cy erklärt. »C-Klasse-Schiffe reifen darin, bis sie fertig sind. A-Klasse-Schiffe sind so groß, dass man nicht mehr so große Roboter bauen kann. Deswegen reifen sie nur bis zur Größe eines C-Klasse-Schiffes in dem Roboter. Danach werden sie nur noch versorgt und wachsen außerhalb weiter. Das ist so ähnlich wie bei Säugetieren. Die wachsen ja auch nur bis zu einem gewissen Entwicklungsst a dium im Mutterleib, werden geboren und reifen dann draußen we i ter, bis sie ausgewachsen sind.«
Dieses letzte Gespräch mit Trixi war etwa eine Stunde her. Trixi tauchte immer nur kurz auf. Auffällig war, dass sie sich fast au s schließlich mit Lucy unterhielt und dann wieder verschwand. Zu Lars war sie außergewöhnlich kühl und mit Varenia, die immerhin ihre beste Freundin war, hatte sie überhaupt nicht mehr geredet. Das a l lein wäre schon Grund genug für Lucy gewesen, besorgt zu sein, aber da war noch etwas. Trixi hatte ihr auch von dem Gespräch mit Garjomus berichtet.
» Trixi hat gesagt, sie kann ihn gut verstehen. Er sei ihr sehr äh n lich. Ihre Augen haben so merkwürdig geglänzt«, flüsterte Lucy, als sie mit Gurian allein war. Mit irgendjemandem musste sie schlie ß lich über ihre Sorgen sprechen.
Gurian gab ihr den Rat, den anderen die Geschichte zu erzä h len. Genau das tat Lucy dann
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