Geisterschiff
Trixi leise, aber ke i ner hatte Lust, auf sie einzugehen.
» Shyringa, was ist mit dir?«, fragte Lucy.
» Ihr wisst, dass ich mir große Mühe gebe, eure Emotionen zu ve r stehen. In diesem Fall kann ich sie aber nicht nachvollziehen. No r malerweise finde ich wichtig, dass die anderen Rebellenfreunde wi s sen, dass es eine neue Spezies im unbekannten Teil der Galaxis gibt. Aber ich bin eure Freundin. Wenn es für euch so wichtig ist, werde ich den anderen darüber auch nichts erzä h len«, antwortete sie.
» Was ist mit dem?«, knurrte Gurian und nickte in Richtung D a rim. Er lag noch immer im Koma auf eine Liege gebettet. Sie kan n ten ihn nicht besonders gut und er gehörte ja normalerwe i se auch nicht zur Mannschaft der ›Taube‹.
» Ich denke, wir bekommen ihn wieder hin, wenn wir auf der St a tion sind«, meinte Varenia. »Wenn er aufwacht, wird er sich kaum noch an etwas erinnern, was auf der ›Garjomus Bartin‹ passiert ist. Er wird jede Geschichte glauben, die wir ihm erzä h len.«
Lucy blickte nur einmal zu Lars. Der saß noch immer mit ve r zweifelter Miene auf dem Sitz, nickte aber.
» Gut, dann werden wir den anderen erzählen, dass wir das Schiff gefunden haben. Die Mannschaft war verwirrt. Wir kon n ten sie aber doch überreden, uns zu helfen. Nachdem unser Schiff repariert war, sind sie wieder in den unbekannten Teil der Galaxis verschwunden.«
Die andern nickten. Sie stimmten noch ein paar Einzelheiten ab, damit sie sich nicht verraten würden, wenn ihre Freunde nachfragen würden. Lucy war zufrieden. Sie sah zu Trixi, die traurig auf ihrem Sitz der Maschinistin saß. Varenia ging zu ihr, kniete sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern.
» Trixi sei nicht traurig. So schlimm wird es schon nicht sein. Ga r jomus wollte ja im unbekannten Teil der Galaxie bleiben und wir we r den den anderen nichts verraten«, sagte sie.
Selbst Gurian klopfte Trixi mit einer seiner Pranken auf die Schu l ter.
» Du hast gute Arbeit geleistet, du hast uns gerettet«, knurrte er. »Und jetzt hast du sogar eine eigene Spezies geschaffen. Wahnsinn! Vielleicht kommt dabei ja was Besseres raus als di e ses ganze Elend, was im bekannten Teil der Galaxie heru m kreucht.«
Das war wirklich sehr wahrscheinlich bei einem Kriegsschiff, dac h te Lucy. Sie hielt aber den Mund. Stattdessen ging sie zu Lars und legte ihm den Arm um die Schulter.
» Ich möchte, dass ihr beide, Trixi und du, euch zurückzieht. Die Rückreise schaffen wir allein«, sagte sie mitfühlend.
» Aber …«, setzte Lars an.
» Kein aber! Das ist ein Befehl der Kommandantin. Vor uns liegen noch harte Zeiten. Da kann ich wirklich keinen Bezi e hungsstress an Bord gebrauchen. Also seht zu, dass ihr euch wieder einkriegt!«
Damit schickte Lucy die beiden aus dem Kommandoraum. Sie atmete auf. Die Sache war vorbei, sie wollte damit nichts mehr zu tun haben.
» Wie lange dauert das eigentlich noch, bis die Kommunik a tion wieder steht«, fragte Lucy ungeduldig Varenia, die jetzt wieder hinter ihrer Kommunikationskonsole saß.
» Das Interkom muss sich erst mit dem neuen Sprunggener a tor verbinden. Das ist nicht so einfach. Der Vorgang läuft schon, seit dem Abflug von der ›Garjomus‹. Ein paar Minuten wirst du dich schon noch gedulden müssen«, antwortete Varenia gestresst.
Aus den »paar Minuten« wurde dann fast eine Stunde. Als das Interkom wieder lief, stand die Verbindung zur Rebellenstation fast sofort. Lucy wurde mit einem mehr als unruhigen Srandro verbu n den. Sie musste sich minutenlang Vorwürfe anhören und zugeben, dass sie die Gefahr bei der ursprünglichen Aktion vö l lig unterschätzt hatte. Normalerweise wäre Lucy aus der Haut gefahren, wenn er ihr solche Vorwürfe gemacht hätte. In diesem Moment fre u te sie sich einfach darüber, ihn wiederzusehen und seine Sorge um sie zu spüren . Nachdem er sich beruhigt ha t te, konnten sich beide endlich eingestehen, wie erleichtert sie waren und dass sie sich auf das bevorstehende Wiedersehen freuten. Es wurden dann nur noch die technischen Daten für den Rücksprung ausgetauscht. Zehn M i nuten später wäre es soweit. Sie wären endlich wieder zuhause in ihrer St a tion.
Lucy beschloss für sich, die wahre Geschichte von Garjomus und dem Geisterschiff zu erzählen, wenn sich die Wogen geglä t tet hätten und der Großteil der Rebellen nicht mehr an Trixi zweifeln würde. Vielleicht würde diese Schiff und das, was aus ihm und seinen Nachkommen geworden war,
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