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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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du verstehst. Die glauben wohl, wennse ihren Plan jetzt durchziehen, hamse gewonnen. Hab ich jedenfalls gehört, ne?«
    Hmm. Nicht gerade viel Neues, obwohl die Info, dass die Lamaru ihren Plan noch nicht ganz verwirklicht hatten und noch nicht restlos startklar waren, sie ein bisschen beruhigte. Unter Druck machten die Leute meistens Fehler. Vielleicht brachte sie ja ein solcher Fehler auf die richtige Spur? Vielleicht hatten sie ihn auch schon begangen, indem sie sich an Maguinness gewandt hatten, was auch immer sie von ihm gewollt haben mochten - wahrscheinlich, indem sie sich seine magische Hilfe erkauft und dann nicht bezahlt hatten, wie Terrible vermutet hatte.
    Trotzdem, es war immerhin etwas, und im Moment griff sie so ziemlich nach jedem Strohhalm. Die Kirche konnte sich bedeckt halten und noch ein paar Wochen lang so tun, als wäre alles in Ordnung. Vielleicht sogar für einen Monat. Aber irgendwann würde es Probleme geben. Irgendwann würden die Lamaru aus der Deckung kommen.
    Sie würde alles tun, um das zu verhindern. Und es sah ganz so aus, als wäre das auch bitter nötig.
    Leider stellte es sich als ziemlich schwierig dar herauszufinden, wie sie weiter vorgehen sollte. Die Unterhaltung hatte ihr ein bisschen Auftrieb gegeben, aber davon war schon bald nichts mehr zu spüren, als sie sich zwang, die untere linke Abteilung der Regale im Geheimarchiv noch einmal Titel für Titel durchzugehen, Und dann noch mal.
    Kein Zweifel, das Baldarel-Buch war verschwunden. Wie zum Teufel konnte das sein? Es war verboten, Bücher aus dem Geheimarchiv mitzunehmen. Ausnahmslos. Man durfte sie nicht mal in die normale Bibliothek mitnehmen.
    Aber überprüft wurde das natürlich nicht. Es gab kein Alarmsystem mit Magnetstreifen in den Büchern und versteckten Detektoren in den Wänden. Es gab nur Goody Glass hinter ihrem Schreibtisch, die jedermann böse Blicke zuwarf und den Schlüssel hütete wie ein buckliger Zwerg seinen Schatz.
    Goody Glass hasste sie. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Trotzdem ... ob das Buch jetzt Informationen enthielt, die ihr halfen oder nicht, Tatsache war, dass sie es nicht mehr heraus linden konnte. Ganz zu schweigen davon, was es bedeuten mochte, wenn jemand es absichtlich entfernt hatte, um ihr den Blick darauf zu verwehren.
    Also schob sie die Tür auf und ging auf den Schreibtisch zu. »Hallo, Goody Glass. Hat einer der Ältesten ...«
    »Guten Morgen, Cesaria.« Goody Glass starrte betont auf Chess’ Knie, bis sie endlich kapierte. Verdammt, wie sie diese Frau verabscheute!
    Aber sie machte trotzdem einen flüchtigen Knicks und wünschte ihr einen guten Morgen, als hätte sie das nicht bereits vor einer halben Stunde getan, als sie um Einlass ins Scheiß-Geheimarchiv gebettelt hatte. »Hat vielleicht einer der Ältesten ein Buch aus dem Archiv mitgenommen?«
    »Es ist verboten, Bücher aus dem Geheimarchiv zu entfernen.«
    »Ja, ich weiß, aber ich dachte, vielleicht...«
    »Es ist verboten, Bücher aus dem Geheimarchiv zu entfernen, Miss Putnam. Wollen Sie vielleicht andeuten, dass einer der Ältesten gegen unsere Bestimmungen verstoßen hat? Die Regeln verletzt hat, die doch schließlich Gesetz sind, Wahrheit sind?«
    »Nein, natürlich nicht, auf gar keinen Fall. Ich dachte bloß ... Da fehlt ein Buch.«
    »Unmöglich.« Die Goody wandte sich schon halb von Chess ab, senkte die Augen wieder auf ihren Roman und kratzte sich das stoppelige Kinn.
    »Verzeihung, Goody, aber es ist sehr wohl möglich. Vor drei Tagen war das Buch noch da. Jetzt ist es weg. Ich glaube, das erfüllt ziemlich genau die Definition von fehlen.«
    Sie hörte die Ungeduld in ihrer Stimme selbst, aber das war ihr egal. Ja, sie konnte für ihre Grobheit zur Rechenschaft gezogen werden; nein, es war keine gute Idee, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen, auch wenn sich Goody Glass nie die Mühe gemacht hatte, ihre im Zaum zu halten, seit sie erfahren hatte, aus welchen Verhältnissen Chess stammte.
    Aber für solche Bedenken hatte sie im Moment keine Zeit. Sie war in einer Stunde mit Lex verabredet, um die Tunnel in Augenschein zu nehmen, und bevor sie ging, wollte sie noch kurz mit dem Ältesten Griffin reden.
    Goody Glass knallte ihr Buch mit lautem Krachen auf den Tisch. »Wollen Sie hier etwa frech werden?«
    »Frech« traf Chess’ Gelüste im Moment nicht ganz; »gewalttätig« wäre zutreffender gewesen. Oder auch »high«, aber das stimmte ja immer.
    Was sie allerdings nicht wollte, waren Schwierigkeiten -

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