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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stacia Kane
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Ende? Es gab wohl nur einen Weg, das herauszufinden. Sie holte aus und versetzte Lauren mit aller Kraft einen Schlag. Der dröhnende Schmerz in den ohnehin schon lädierten Fingerknöcheln ließ ihren ganzen Körper vor Zufriedenheit erzittern.
    Blut stürzte Lauren aus dem Mund. Beinahe sofort waren Geister zur Stelle, die danach haschten, versuchten, es an sich zu reißen und daraus Energie zu saugen. Chess wurde abwechselnd heiß und eiskalt, als die Schemen durch sie hindurchglitten. Sie hatte längst aufgehört, dem brennenden Schmerz ihrer Tattoos Beachtung zu schenken. Im Moment war sie vollauf damit beschäftigt, Lauren im Auge zu behalten und zu verhindern, dass ihr Körper bei der heftigen Magiekonzentration in der Luft in Stücke flog und dass der Fetisch ihre Haut berührte.
    »Sag mir, was ich befehlen muss! Sag mir, wie ich sie zurückrufen kann!«
    Keine Antwort.
    »Sag mir, wie es geht! Schau! Sieh sie dir doch an! Ihr verliert, ihr habt schon verloren. Sag mir, wie ich es auf der Stelle beenden kann, und wir lassen dich am Leben.«
    »Du ... du würdest mich doch nie umbringen.«
    Chess lächelte. Sie hörte erst auf, als sie sicher war, dass Lauren das Lächeln genau gesehen und auch kapiert hatte, wie ausgesprochen furchteinflößend es war. »Ich vielleicht nicht, aber er ganz bestimmt.«
    Wie auf Kommando presste Terrible Lauren das blutige Messer an die Kehle. Sie öffnete den Mund. Schloss ihn wieder. Chess holte mit der Faust aus ...
    »Reklatia halkebirto«, stieß Lauren hervor. Magische Kraft breitete sich gemeinsam mit den Worten explosionsartig aus. In Chess’ Rücken begannen die Hunde zu heulen.
    Der Lärm stachelte die Geister noch mehr an, falls das überhaupt möglich war. Sie schossen hierhin und dorthin, wirbelten durcheinander, rissen den Mund weiter und weiter auf und gerieten zunehmend in Raserei.
    Einer von ihnen griff nach dem Fetisch. Chess riss ihn an sich, aber nicht schnell genug. Der Fetisch, der vor Energie fast barst, nährte den Geist. Durchscheinende, schimmernde Arme wurden fest und glühten intensiver. Das Gesicht des Geistes verzog sich zu einer triumphierenden Grimasse, als er die Hand hob, bereit zum Schlag. Sie holte ebenfalls aus. Ihr Blick verschwamm. Alles, was sie jetzt noch sah, war die Geisterfaust, während sie abschätzte, wann der Schlag kam und wie sie ihn abwehren würde ...
    Zu ihrer Linken blitzte eine Bewegung auf, als Terrible Lauren k. o. schlug. Bevor Chess ihn zurückhalten konnte, griff er nach dem Fetisch.
    Sein gesamter Körper erstarrte. Seine ohnehin schon übermäßig bleiche Haut wurde noch weißer, als wäre er selbst ein Geist. Chess fiel wieder ein, wie sich die Berührung des Fetischs angefühlt hatte, dieses schreckliche, kranke Zucken - und sie war immerhin noch darauf vorbereitet gewesen und wusste, wie sie damit umgehen und sich wehren konnte. Wie er sich jetzt fühlen mochte, was nun in ihm vorging, wo er ja auch noch das magische Symbol auf der Brust trug, das seine Empfänglichkeit noch einmal steigerte, das ging über ihren Verstand. Sie streckte die Arme nach ihm aus und tastete zugleich mit ihrer Energie nach ihm, während sie herauszufinden versuchte, was mit ihm los war, und die Magie irgendwie zu absorbieren gedachte.
    Er brach zusammen. Blieb einfach als Häuflein Elend vor ihren Füßen liegen. Sie schrie und fiel auf die Knie, während sie den Fetisch in ihre improvisierte Schürze steckte. Sie würde ihn bei nächster Gelegenheit zerstören.
    Bei nächster Gelegenheit - Mist, es gab so viel zu tun! Sie musste Laurens Zauberformel sprechen, nach den Hunden und den Geistern sehen und den Verlauf des Kampfes im Auge behalten. Es kam ihr vor, als wären sie schon eine Ewigkeit hier. Ein ganzes Leben unter der Erde. Sie würden nie mehr entkommen.
    Ihre Armbanduhr verriet ihr, dass es keine Viertelstunde war, als sie bei dem - vergeblichen - Versuch, ihn in ihren Schoß zu zerren, einen Blick darauf warf.
    Terrible hob den Kopf. Sein wirrer Blick traf den ihren. Er starrte sie eine Sekunde lang an, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen. Ihr Herz stand einen Moment lang still, bevor der Schrecken einer Welle der Erleichterung wich, als sich seine Verwirrung langsam in Erkennen wandelte. Er blickte beiseite, überzeugte sich davon, dass Lauren immer noch ausgeknockt war, und löste sich dann von ihr, um aufzustehen.
    Aber sie hatte ihren Entschluss in jenen dunklen Augenblicken, als sie geglaubt hatte, dass ihr Leben zu

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