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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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abgeschnitten.« Sie schüttelte fassungslos den Kopf. »Sie würden es dann mit der Post schicken.«
    »Brr«, unterbrach sie Bob. »Das ist aber blutrünstig.«
    »War eine männliche oder eine weibliche Stimme am Telefon?«, wollte Justus wissen.
    »Ein Mann. Mit verzerrter Stimme. Sagt Sergeant Hawthrone.« Tante Mathilda legte eine kleine Kunstpause ein. »Eine halbe Stunde später …«, sie hob die Stimme etwas zu dramatisch, wie ihr Neffe fand, »… kam Silvie und erklärte, die Entführer hätten sich noch einmal gemeldet. Und zwar auf ihrem Handy. Und statt zwei Millionen nun zweieinhalb als Lösegeld verlangt.«
    »Und dann?« Die Jungen hingen an den Lippen von Tante Mathilda.
    »Dann haben sie diesen komischen Anwalt losgeschickt. Im Polizeiwagen, nach Carson City, um bei der Bank von Nevada noch einmal 500.000 Dollar zu holen.« Sie stand auf und sah im Herd nach der Gemüsepizza. Ein angenehmer Geruch strömte durch den Raum, aber die Jungen bemerkten ihn kaum.
    »Na schön«, sagte Justus ziemlich ungeduldig. »Und dann?«
    »Dann hat Capistrano der jungen Lady die Meinung gesagt. Weil sie ihm ihr Handy verschwiegen hat.«
    Die drei ??? erfuhren, dass Henry Simon darauf bestanden hatte, die Lösegeldübergabe, wie auch im ersten Fall, ohne jede Beteiligung der Polizei über die Bühne zu bringen. Und dass Capistrano ihm das schließlich ausgeredet hatte.
    Tante Mathilda schaute auf ihren Block. »Es war kurz vor vier, da ist der junge Oames richtig ausgeflippt.« Sie sah die Jungs nachdenklich an. »Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass er sich doch Sorgen macht um seinen Vater. Jedenfalls hat Capistrano seine Leute in Marsch gesetzt, und der junge Oames ist losgefahren.«
    »Du spannst uns ganz schön auf die Folter«, brummte Justus. »Nun sag doch, was ist dann passiert?«
    Aber Tante Mathilda genoss ihre Rolle zu sehr. Man konnte es ihr richtig ansehen. »Um halb sechs sollte die Sache steigen«, fuhr sie fort.
    »Und?« Peter war nicht mehr zu halten.
    »Wieder schiefgegangen.« Tante Mathilda lehnte sich zurück. »Vor 20 Minuten ist der Junior zurückgekommen. Und hat sich mit Capistrano ein Schreiduell geliefert. Bis hierher hat man es hören können. Leider habe ich nicht verstanden, was sie gebrüllt haben.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt essen wir Pizza.« Sie ging wieder zum Herd und holte die dampfende Pizza heraus. »Und dann …«
    Justus fiel ihr ins Wort. »Und dann machen wir dich unter Trompetenklängen und Paukenschlägen zum Ehrenmitglied der drei ???. Allerdings«, sagte er etwas von oben herab und griff sich mit der geöffneten Hand hinter das Ohr, »musst du uns erst noch verraten, wie du das alles erfahren hast.«
    »Ihr spinnt«, tat Tante Mathilda entrüstet. »Wohl noch nie was von Berufsgeheimnis gehört?«

Hinweis im Schnee
    In bester Stimmung verdrückten sie die Pizza. Dann begann Peter im Kamin Holz aufzuschichten. Tante Mathilda zog sich zum Spülen zurück. In der Villa werde sie heute Abend nicht mehr gebraucht, war ihr mitgeteilt worden, nachdem Henry Simon unverrichteter Dinge mit 2,5 Millionen Dollar in der Tasche wieder zurückgekehrt war.
    Die drei ??? überlegten, ob es nicht besser wäre, sich selbst ein Bild von der Situation im Haupthaus zu verschaffen. »Was den Vorteil hätte, dass wir Capistrano oder Hawthrone auf den Zahn fühlen könnten«, meinte Peter. Dabei riss er ein Streichholz an und setzte ein Knäuel Zeitungspapier in Brand.
    »Und andererseits die uns«, ergänzte Bob.
    Justus war wenig angetan von der Idee, einen Erkundungszug zu unternehmen. »Wenn uns Capistrano fragt, müssen wir ihm sagen, was wir wissen«, warnte er. »Zum Beispiel, dass Silvie Oames direkt nach der Lösegeldübergabe ein Rendezvous auf dem Flughafen hatte …«
    »… zu dem es aber genauso wenig kam, wie zum Treffen mit den Entführern«, machte Bob weiter.
    »Eigentlich sollten wir das Capistrano sagen, oder?« Nachdenklich starrte Peter in die hochzüngelnde Flamme. »Es könnte immerhin um ein Menschenleben gehen … oder zumindest um ein Ohr.«
    »Glaub’ ich nicht«, schob Bob die Bedenken beiseite. »Und der Inspektor selber meint auch, dass die Entführer Oames nicht umbringen wollen.«
    »Trotzdem hat Peter Recht«, entschied der Erste Detektiv. »Morgen früh machen wir da weiter, wo wir heute aufgehört haben. Wir fahren nach Zephyr Cove, schauen uns noch mal ausführlich um und besuchen auf dem Rückweg die Polizeistation von South Lake Tahoe.«
    Die

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