Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
Vom Netzwerk:
informiert werden muss. Emily wollte das eigentlich nicht.«
    Capistrano schien diese Bemerkung nicht gehört zu haben. »Und nun zu euch. Habt ihr in der Nacht etwas Verdächtiges gehört oder gesehen?«
    »Natürlich nicht.« Justus schüttelte unwirsch den Kopf. »Sonst wären wir wohl kaum Skifahren gegangen.«
    »Dachten wir uns schon«, lenkte Curry ein. »Aber ihr versteht, dass wir fragen müssen.«
    »Ihr kennt euch ja aus in unserem Metier«, fuhr Capistrano fort, mit einem Gesicht, bei dem Justus nicht sicher war, ob er die drei Jungen ernst oder auf den Arm nahm. »Draußen hat unsere Spurensicherung ihre Arbeit abgeschlossen und so gut wie nichts gefunden. Außer Reifenspuren, die weder zu dem Rolls-Royce passen, mit dem ihr gekommen seid, noch zu dem alten Audi, der in der Garage steht.«
    »Soll ich jetzt?«, fragte Hawthrone und stand auf.
    »Okay«, willigte der Inspektor ein. »Hört euch das mal ganz genau an.«
    Eine verzerrte, hohe Stimme hauchte mehr, als dass sie sprach: »Mr Oames ist entführt. Eine Million, und er kommt wieder.« Das Band rauschte.
    »Zu kurz, um die Herkunft festzustellen«, sagte Peter fachmännisch.
    »Mrs Jonas hat uns schon von eurer Arbeit erzählt«, nahm Capistrano den Faden wieder auf. Diesmal lächelte er. Eine Spur zu dünn, fand Justus.
    »Wenn Sie Näheres über uns wissen wollen, wenden Sie sich an Inspektor Cotta in Rocky Beach.« Blitzschnell hatte der Erste Detektiv entschieden, dass die drei ??? in dieser Situation keine Reklame nötig hatten. Peter und Bob verstanden sofort und schwiegen.
    »Was machte Oames für einen Eindruck auf dich, als du gestern bei ihm warst?« Justus wechselte das Thema.
    »Nett, sehr nett eigentlich«, antwortete Tante Mathilda nachdenklich, »und gar nicht so …« Sie unterbrach sich und sah etwas unsicher zu Capistrano. »Sie müssen wissen, Mr Oames hat den Ruf, ziemlich schrullig zu sein.«
    »Wem sagen Sie das?« Der Polizist lachte. »Sie glauben nicht, was es in unserer Gegend für Geschichten um dieses Anwesen und seinen Besitzer gibt.«
    Bob hatte die ganze Zeit geschwiegen. Jetzt schlug er vor, hinüberzugehen und sich umzuziehen. Schließlich hatten sie immer noch die warmen Skisachen an. Capistrano hatte nichts dagegen, wollte aber, dass sie wieder zurückkamen. Die drei ??? standen auf und huschten hinaus.
    »Gute Idee«, raunte Justus dem Freund zu. »Ich wollte auch weg, aber mir ist kein Vorwand eingefallen.«
    »Sollen wir schnell auf Erkundungstour gehen?«, fragte Peter, als sie vor der Villa standen, und drehte mit dem Zeigefinger der rechten Hand einige Kreise in der Luft. »Oder haben die einen vierten Mann im Garten postiert?«
    »Glaub’ ich nicht«, antwortete Bob.
    »Also dann«, übernahm Justus das Kommando. Sie liefen in einem großen Bogen um das Haus und versuchten, so gut es ging, Spuren im Schnee zu vermeiden. Unter den dicht stehenden Bäumen lag kein Schnee. Zum ersten Mal sahen sie die Seeseite mit Schwimmbad und Terrasse aus der Nähe. »Mit Heizstrahlern«, staunte Peter. Über die ganze Breite des Hauses erstreckte sich ein Holzbalkon. Dahinter lag vermutlich Oames’ Zimmer. »Das Rosenspalier!« Bob deutete auf eine Seite des Balkons. »Vielleicht haben sie ihn hier herunter…«,
    »Wieso sie?« fragte Justus. Zugleich trieb er die Freunde mit einer Handbewegung vorwärts. Sie liefen nach rechts um die dritte Hausecke und warfen durch eine Seitentür einen Blick in die Garage. »Alter Audi ist gut«, sagte Bob bewundernd, als er den Oldtimer in der Garage sah. Unter einem Klappfenster lehnte ein buntes Mountainbike. Mit großen Schritten gingen sie zurück zur Hauswand und duckten sich unter den Salonfenstern. Plötzlich quietschten Reifen.
    Vorsichtig lugten die drei ??? durch die hohen, winterharten Büsche. Ein silberner, überlanger Chevrolet schoss die Zufahrtsstraße herauf. Erst kurz vor dem Haupthaus kam er zum Stehen, mit einer Vollbremsung, die wieder ein jaulendes Geräusch ertönen ließ. Fast im selben Augenblick wurde die Fahrertür aufgestoßen, und eine Frau mit langen blonden Haaren sprang heraus. »Na los, wir haben genug Zeit vertrödelt!«, rief sie in den mit getönten Scheiben abgedunkelten Wagen hinein. »Sonst geh’ ich ohne dich.« Auf der anderen Seite öffnete sich die Tür gemächlicher. Dann erschien ein groß gewachsener, schlanker Mann. »Reiß dich zusammen«, zischte er die Frau an, »oder willst du da drinnen eine deiner Shows abziehen. Ich warne dich

Weitere Kostenlose Bücher