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Geisterstadt

Geisterstadt

Titel: Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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…« Das Ende des Satzes wurde vom Zuschlagen der Autotüren verschluckt.
    »Weg mit unseren Anoraks und den Pullovern!«, sagte Bob geistesgegenwärtig und zog sich aus. Ohne zu zögern, folgten die beiden anderen seinem Beispiel.
    »Ihnen nach«, entschied Justus, als sich das Haustor hinter den beiden Neuankömmlingen geschlossen hatte. »Wir könnten was versäumen.«

Rausschmiss der drei ???
    Peter öffnete die Tür einen Spalt. Von drinnen war lautes Stimmengewirr zu hören. »… anmaßend Ihre Kompetenzen erweitert«, übertönte gerade eine weibliche Stimme alle anderen. Die Dame mit den langen blonden Haaren schien einen reichlich schrillen Tonfall zu bevorzugen. »Schon gut«, erwiderte ein Mann. »Wir werden das später mit Mrs Jonas besprechen.«
    Peter schaute die anderen beiden fragend an. Justus nickte energisch, sie traten ein.
    »Guten Tag«, rief der Erste Detektiv in der Diele demonstrativ lustig, »hier sind wir wieder!«
    Capistrano kam ihnen entgegen. Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, war er froh, dass die drei ??? gerade jetzt wieder auftauchten. »Kommt mit«, forderte er sie auf. Im Gänsemarsch kehrten sie in den Salon zurück. Das Paar aus dem Chevrolet stand steif an dem langen Esstisch.
    »Aha«, sagte der Mann unfreundlich. »Und wer seid ihr, wenn ich fragen darf?«
    »Mein Neffe und seine Freunde«, schaltete sich Tante Mathilda ein. »Mr Oames hat ihrem Besuch zugestimmt, nachdem ich für Miss Emily eingesprungen bin.« Der Mann zog eine Augenbraue hoch. »Sie wohnen mit mir im Nebenhaus.«
    »Warum schleicht ihr dann in der Villa herum?«, fragte die Frau schnippisch.
    »Erstens«, antwortete Justus hochmütig, »schleichen wir nicht herum. Und zweitens haben wir eine Verabredung mit dem Inspektor und seinen Leuten.«
    Normalerweise hatten Tante Mathilda und Onkel Titus wenig dafür übrig, dass Justus gelegentlich diesen Ton anschlug. Diesmal warf ihm seine Tante einen anerkennenden Blick zu.
    »Der Inspektor und seine Männer«, ließ sich die Frau nicht so schnell bremsen, »sind praktisch schon aus dem Haus.«
    »Sie irren sich, Mrs Oames«, entgegnete Capistrano kühl und pflanzte sich wuchtig vor ihr auf. »Ich habe mich doch wohl klar ausgedrückt, oder?«
    Ein sonorer Gong unterbrach das Wortgefecht.
    »Das wird mein Rechtsanwalt sein. Bitte öffnen Sie, Mrs Jonas«, sagte der Mann herablassend und sah ihr nach, wie sie zur Tür ging. Dann wandte er sich zu den Jungen. »Ich bin Henry Simon Oames. Der Inspektor wird euch später vernehmen. Wartet drüben. Wir haben hier zu tun.« Er durchquerte den Raum und ging zu einem kleinen Schreibtisch, der links neben dem Sofa stand. Mit spitzen Fingern zog er seine Hosenbeine etwas hoch und ließ sich auf dem dazugehörigen Stuhl nieder.
    »Habt ihr nicht verstanden?«, fauchte die Blondine.
    Peter setzte zu einer Erwiderung an. Aber Capistrano warf den drei ??? einen beruhigenden Blick zu. »Geht nur. Wartet draußen auf mich.«
    Unwillig drehten sich die drei um. Tante Mathilda stand mit einem Fremden in der Salontür. »Hier entlang«, sagte sie, die Stirn in ärgerliche Falten gezogen. Ein etwas schlampig gekleideter, dunkelhaariger Mittvierziger betrat grußlos den Raum.
    Die drei ??? gingen ohne Reaktion an ihm vorbei. Auf Tante Mathildas Höhe tastete Justus wie zufällig nach seinem rechten Ohrläppchen. Sie begriff sofort. »Darf ich Ihnen Tee oder Kaffee anbieten?«, fragte sie eine Spur freundlicher als zuvor. Die Jungs hörten noch zustimmendes Gemurmel, bevor Bob die schwere Haustür ins Schloss fallen ließ.
    »So ein blöder Kerl!«, schimpfte er ein paar Minuten später. »Ich möchte zu gern wissen, wie das jetzt da drüben weitergeht.«
    »Wir brauchen doch bloß zu warten, bis Tante Mathilda kommt«, tröstete ihn Justus. »Die hat doch ihren Rausschmiss richtig elegant verhindert.« Dabei fasste er sich demonstrativ an sein Ohrläppchen.
    »So ist das.« Peter verstand erst jetzt und setzte ein anerkennendes Grinsen auf. »Ihr versteht euch ja fast blind, du und deine Tante.«
    »Genau«, feixte Bob. »Ein tolles Pärchen! Unschlagbar!«
    Sie gingen in die Küche und setzten sich an den Tisch. »Also, Oames hat zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter«, rekapitulierte Justus das, was Tante Mathilda auf der Herfahrt erzählt hatte. »Vielleicht kommt die ja auch noch.«
    »Wenn sie genauso sympathisch ist wie ihr Bruder und dessen Frau, tut mir der alte Herr ganz schön leid«, meinte der Zweite

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