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Geisterstunde

Geisterstunde

Titel: Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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meine Verbrennungen.« Ich hatte tatsächlich ein paar Brandwunden, aber ich wußte nicht, wie schlimm sie waren. Hoffentlich nicht zu schwer. Ich konnte keine weiteren Beeinträchtigungen gebrauchen. Die Erkältung war schon übel genug.
    Ich stolperte weg. Die anderen achteten nicht auf mich.

 
27. Kapitel
     
    Ich betrat das Haus durch den Haupteingang, ging an unserem kämpfenden Champ und all den toten Stantnors vorbei. Ich war länger in der Scheune gewesen, als ich angenommen hatte. Eierkopf war längst überfällig, es sei denn, ich hätte mich erheblich in der Zeit verschätzt, die es brauchte, einen Arzt einzusacken und ein paar Hehler zu dressieren.
    Ich verließ das Haus. Meine Verbrennungen waren zwar nicht schlimm, aber ich spürte sie. Hoffentlich hatte der Doktor etwas Linderndes für Brandwunden dabei.
    Nichts in Sicht. »Eierkopf, was hält dich auf? Wie lange brauchst du denn, um einem Kerl den Arm zu verrenken?«
    Ein paar Regentropfen landeten auf den Stufen, die zur Veranda führten. Ich blickte zum Himmel auf. Jemand hatte wieder die Bleivorhänge zugezogen. Ob es hier bei den Stantnors wohl jemals anderes Wetter gab? Es ging mir allmählich auf die Nerven.
    Der Wind wurde stärker. Das würde den Brandbekämpfern nicht gerade helfen. Ihre einzige Hoffnung war vielleicht, daß der Regen nicht allzulange auf sich warten ließ.
    Tat er auch nicht. Es war ein Schauer, wenn auch kein Wolkenbruch. Aber er würde helfen. Vermutlich dauerte es noch fünfzehn Minuten, dann hatte es sich eingeregnet. Der Wind frischte auf und wehte Regentropfen auf die Veranda. Ich wollte wieder hineingehen, als die Kutsche aus dem Regen auftauchte.
    Was fiel dem blöden Eierkopf ein? Jetzt war es schon eine ausgewachsene Mietkutsche!
    Sie fuhr vor, und ein paar Leute purzelten heraus. Peters hetzte die Stufen hinauf, gefolgt von einem großen, eleganten Mann, der vermutlich der Doktor war. Ihm auf den Fersen war ein kleiner, wieseliger Typ, und dann tauchten Eierkopf und Morpheus Ahrm auf. »Wo hast du denn gesteckt?« fragte ich Morpheus. »Ich hab den ganzen Morgen versucht, dich zu finden.«
    Er sah mich merkwürdig an. »Ich war zu Hause und hab mich um meine Geschäfte gekümmert.«
    »Wir wollen die Sache hinter uns bringen, Garrett«, unterbrach mich Eierkopf. »Das hier ist Doc Kiesel.« Er deutete auf den wieseligen Typ, was nur wieder bewies, wohin man kam, wenn man nach Äußerlichkeiten ging. »Für die Konsultation bekommt er nach deinem Ableben einen Arm und ein Bein von dir. Das hier ist der Hehler.« Na? Richtig getippt. Graf Rotz persönlich. »Wir haben eine Vereinbarung getroffen. Keine Namen.«
    »Von mir aus. Solange er mit dem Finger auf Mr. X zeigt. Dann können wir wohl, Peters.«
    Peters wirkte verblüfft. »Was ist denn hier los?«
    »Jemand hat versucht, die Scheune niederzubrennen. Mit mir drin. Kommen Sie, gehen wir rauf. Ach übrigens, Doc, haben Sie etwas, was die Schmerzen von Brandwunden lindert?«
    Wir waren schon auf dem Weg nach drinnen, als Eierkopf sagte: »Das kostet dich bestimmt einen Arm.«
    Ich wunderte mich. Für ein schlichtes Gemüt war er heute sehr spöttisch aufgelegt. »Was hat euch eigentlich so lange aufgehalten?« erkundigte ich mich, während Peters voranging.
    »Morpheus. Er war erst zufrieden, als wir einen Arzt gefunden hatten, der als Gehilfe eines Hehlers durchgehen konnte.«
    Keine schlechte Idee. »Gut gemacht. Morpheus, ich dachte, du wolltest dich im Haus umsehen und die Dinge erledigen, zu denen ich nicht komme, weil ich immer auf der Bühne sein muß.«
    Er sah mich wieder merkwürdig an, als redete ich zuviel. Peters warf mir einen sehr ähnlichen Blick zu. »Ich habe getan, was ich konnte, Garrett«, erklärte Ahrm. »Aber ich muß mich um mein Geschäft kümmern und kann nicht meine ganze Zeit für einen warmen Händedruck opfern.«
    »Ich hab genau gehört, wie du ein paarmal rein- und rausgegangen bist.«
    Er blieb stehen. »Ich hab eine Stunde lang herumgeschnüffelt, nachdem du eingeschlafen warst. Ich konnte nichts finden und bin dann lieber nach Hause gegangen. Ich wollte nachsehen, ob Kuddel mich ausgeraubt hat, während ich ihm den Rücken zugedreht hatte. Ich hab dein Zimmer nicht mehr betreten.«
    Ganze Heerscharen von eiskalten Schauern liefen mir über den Rücken. »Nein?«
    »Nein.«
    »Heiliger Strohsack. Ich könnte schwören, daß ich dich sogar einmal gesehen habe.«
    »Das war ich nicht.«
    Dabei war ich meiner Sache vollkommen

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