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Geistersturm

Geistersturm

Titel: Geistersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Norden noch nicht so weit fortgeschritten war. Mein Vater hatte sich neuerdings noch in einem Verein für Umweltschutz engagiert und stand diesem auch als Anwalt mit Rat und Tat honorarfrei zur Verfügung. Er hatte also genug zu tun und würde immer mit offenen Augen durch die Gegend laufen.
    Natürlich wollten beide Eltern, daß wir auf dem Rückweg wieder bei ihnen vorbeikamen. Versprechen wollte ich nichts, so hielt ich es in der Schwebe.
    Meinem Vater hatte ich das Wappen der Sinclairs gezeigt, das mir in London überlassen worden war. Er hielt es jetzt in der Hand und betrachtete es mit strengem Blick. »Ja, das ist es. Das ist das Wappen, wobei ich nicht sage, es ist unser Wappen, denn du weißt, John, wie ich zu diesen Traditionen stehe.«
    »Klar«, sagte ich grinsend, »du warst schon immer ein Linker.«
    »Weder links noch rechts. Ich war immer schon dafür, etwas zu tun, was den Menschen wirklich dient, und da braucht man in keine Partei zu gehen, um sich in Fallstricken fesseln zu lassen oder sich mit innerparteilichen Querelen zu beschäftigen. Was wir hier machen, ist überparteilich, das finde ich gut.«
    Wir sprachen noch eine Weile über das Thema, dann wurde es Zeit zum Aufbruch.
    Meine Mutter verließ die Küche, um eine Tasche zu holen, in der sie den Proviant verstauen konnte. Mir kam es sehr gelegen, so konnte ich von meinen Erlebnissen der vergangenen Nacht in aller Kürze berichten.
    Nicht nur mein alter Herr erschrak, auch Suko, und beide stolperten über den Begriff Verräter.
    »Die Sinclairs Verräter?« fragte mein alter Herr.
    »So wurde es mir gesagt.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Es wurde von diesen Geistwesen immer darauf hingewiesen. Sie haben mich ja töten wollen. Wenn Geraldine nicht erschienen wäre, säße ich nicht hier.«
    »Da hast du recht, Junge. Ich frage mich nur, ob sich dieser Begriff Verräter nur auf dich bezieht oder ob auch deine Mutter und ich in Gefahr sind.«
    »Daran glaube ich nicht, Dad.«
    Ich erntete einen skeptischen Blick. »Kannst du mir auch den Grund nennen?«
    »Ja, kann ich. Es wird sich jetzt alles auf Culloden konzentrieren. Vielleicht hatte mich der Angriff auch davon abhalten sollen, dieses historische Schlachtfeld zu besuchen. Möglich ist alles.«
    Mein Vater schaute aus dem Küchenfenster, als läge das Schlachtfeld dort draußen. »Möglich ist alles, John. Ich war leider noch nicht dort, und jetzt ärgere ich mich darüber.«
    »Freiwillig wäre ich auch nicht hingefahren.«
    »Jedenfalls hast du erlebt, John«, sagte Suko, »wozu diese Geistwesen fähig sind. Da hat auch dein Kreuz versagt, daran solltest du immer denken.«
    »Das tue ich.«
    Meine Mutter kehrte zurück. »So, die Tasche habe ich. Jetzt packe ich euch noch etwas ein.«
    Wir konnten und wollten es auch nicht verhindern. Ich hatte meinen und Sukos Koffer schon zum Wagen getragen. Wir waren startbereit, nachdem auch die Tasche mit dem Proviant auf dem Rücksitz lag, und ich hoffte nur, daß sich das Wetter halten würde. Es war zwar windig, aber es regnete nicht, und der Himmel zeigte große, blaue Flecken.
    Meine Eltern waren mit nach draußen gekommen. Vater und ich reichten uns die Hände. Er zwinkerte mir zu. »Alles Gute, Junge, und versuche, das Rätsel zu lösen, das den Namen Sinclair umgibt.«
    »Werde ich machen, Dad.«
    Natürlich gab uns meine Mutter wieder Ratschläge mit auf den Weg und verließ sich darauf, daß wir auf dem Rückweg wieder vorbeikamen und eine Nacht im Haus verbrachten.
    »Ist das immer so anstrengend?« fragte Suko, als er gestartet war. Er sah erholt aus, der Schlaf hatte ihm gutgetan.
    »Immer, mein Freund.«
    Er hob die Schultern. »Ich kann da nicht mitreden, aber du wärst unzufrieden, wenn es anders wäre.«
    »Genau.«
    »Jetzt machst du dir Sorgen!«
    »Stimmt, Suko. Man hat mich einen Verräter genannt, weil ich ein Sinclair bin. Und meine Eltern tragen denselben Namen. Aber ich hoffe trotzdem, daß sich die Geister oder wer immer sie sein mögen, sich auf uns konzentrieren.«
    »Das werden sie auch.«
    »Was macht dich so sicher, Suko?«
    »Sonst würden sie jetzt nicht mehr leben.« Wenn man es so sah, hatte Suko recht.
    ***
    Nach Norden, immer weiter nach Norden! Durch die Highlands, durch die Berge, vorbei an den zahlreichen Seen und kleinen Flüssen. An gewaltigen Weiden, in die Einsamkeit hinein, die bald ihre Stille verlieren würde, wenn Touristen aus halb Europa über die schmalen Straßen fuhren. Noch war es nicht

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