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Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition)

Titel: Geisterzorn: Der Fluch von Lost Haven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. G. Felix
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Schlüssel wurde umgedreht, die Tür geöffnet und zum Vorschein kam ein etwas müde wirkender Peter. Seine Haare wurden von Mal zu Mal, die wir uns sahen, länger. Aber was mir an diesem Tag besonders auffiel, war, dass er mächtig gealtert aussah.
    Peter sah erst mich und dann das in blaues Geschenkpapier verpackte Buch an. Er starrte einen Augenblick darauf, so als ob er zum ersten Mal in seine Leben ein Geschenk gesehen hätte. Dann sah er wieder mich an. »Was soll das denn?«, fragte er mit wenig Begeisterung.
    Jeder andere in meiner Situation hätte zu Recht beleidigt reagiert, hatte man doch mit seinem Präsent eigentlich eine andere Reaktion gewünscht. Aber wie ich bereits zuvor andeutete, war ein Geschenk für Peter eine heikle Angelegenheit.
    »Es ist nichts Besonderes. Nur ein Buch«, sagte ich zurückhaltend.
    Peter begann zu Grinsen. »War nur Spaß. Ich habe es nicht so gemeint.«
    Ich war erleichtert »Schon in Ordnung. Wenn du bei mir mit einem Geschenk aufgetaucht wärst, hätte ich sicherlich ähnlich reagiert. Nur habe ich das Glück, dass du meinen Geburtstag nicht kennst.«
    »Also, mit einem Präsent hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.«
    »Du kannst es später aufmachen. Also kann es losgehen?«
    »Lässt sich ja wohl kaum vermeiden«, antwortete Peter resigniert.
     
    Nachdem wir Beverly abgeholt hatten und endlich im Restaurant am Hafen 'The Eagle' auf der geräumigen, von der Abendsonne verwöhnten Terrasse saßen, hatte ich den Eindruck, dies könnte wirklich ein ganz lustiger Abend werden. Peter und ich, wir waren in unserer momentanen Verfassung ganz bestimmt nicht die angenehmsten Gesprächspartner. Beverly aber verstand es, dieses Manko durch ihren flotten Witz und ihrem unerschöpflichen Fundus an Anekdoten komplett wett zu machen. Kurz: Sie rettete den Abend.
    Als wir uns das Dessert bestellten, kam es jedoch dann so, wie ich befürchtet hatte.
    »Hmm! Das Himbeer-Sorbet ist fantastisch! Meint ihr nicht auch?«, fragte uns Beverly.
    Ja, das Sorbet war wirklich vorzüglich. Aber für Peter und mich waren solche Wahrnehmungen nur noch rudimentär vorhanden. Für uns hatte die Welt an Farbe und an Geschmack verloren. Und das machte es schwierig, sich den Sinn für das Schöne zu bewahren.
    »Ist wirklich toll«, sagte ich. »Oder, Peter?«
    Ich blickte zu Peter, der rechts von mir saß, während ich das Sorbet mechanisch in mich hinein schaufelte.
    Peter hatte aufgehört zu essen und starrte mit bleichem Gesicht auf sein Dessert. Ich wusste genau, dass das, was er dort gerade sah, kein Sorbet war. Er ballte unter dem Tisch die Hände zu Fäusten und war am ganzen Körper angespannt.
    Es ist nicht aufzuhalten. Du kannst es nicht wegsperren. Irgendwann bricht es aus dir heraus, dachte ich traurig als ich erkannte, dass mein Freund gerade eine Panikattacke durchlitt. Ich selbst hatte davon schon genug gehabt, um das zu erkennen.
    »Entschuldigt mich einen Augenblick«, sagte Peter auf einmal, sprang von seinem Stuhl auf und stürmte ins Innere des Restaurants Richtung Toiletten.
    Ich blieb regungslos sitzen und sah Beverly in Augen. Ich konnte es mir nicht verkneifen, sie auf eine Weise anzusehen, die sagte: Verstehst Du jetzt, warum ich so vorsichtig bin?
    Es vergingen ein paar Sekunden.
    »Vielleicht gehst du besser mal nach ihm sehen«, schlug Beverly vor. Sie wirkte ein wenig zerknirscht und sprach viel leiser, als ich es von ihr gewohnt war.
    »Geben wir ihm noch eine Minute«, sagte ich ruhig.
    Beverly senkte enttäuscht den Blick. »Das hier«, sagte sie und deutete auf den Tisch, »war wohl doch keine so gute Idee.«
    »Doch, das war es. Er fängt sich schon wieder«, tröstete ich sie. Sie hatte sich den ganzen Abend solche Mühe gegeben, für gute Stimmung zu sorgen. Und jetzt sah ich, dass sie sich nun schuldig fühlte.
    »Ich gehe dann mal zu ihm«, sagte ich nach einer Weile.
    Peter stand in der Herren-Toilette an einem der vier Waschbecken und ließ den Kopf zwischen den Schultern hängen. Zum Glück war gerade niemand außer uns in dem Raum.
    »Und? Wolltest du nachsehen, ob ich mich in der Toilettenschüssel ertränkt habe?«, fragte Peter, ohne mich anzusehen.
    »Nein«, sagte ich, schlenderte an ihm vorbei und steuerte das nächstbeste Urinal an. »Ich musste nur pinkeln. In meinem Alter kann man es nicht mehr so lange halten. Aber davon verstehst du Jungspunt ja nichts.«
    Peter hob immerhin wieder die Mundwinkel. Als ich fertig war, stellte ich mich an das

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