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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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»Ich liebe dich, Z. Nichts, was zwischen uns passiert ist, hat etwas daran geändert, auch wenn ich es mir gewünscht hätte.« Er nahm mein Gesicht in seine Hände. »Neferet oder Kalona konnten mich nicht zum Narren halten oder hypnotisieren, weil ich schon in dich vernarrt bin, hypnotisiert von dem, was ich für dich empfinde. Ich will immer noch mit dir zusammen sein, Zoey, du musst nur ja sagen.«
    »Ja«, flüsterte ich ohne das geringste Zögern.
    Er beugte sich vor, und seine Lippen berührten meine. Ich öffnete den Mund und gab mich seinem vertrauten Kuss hin. Er schmeckte genau wie sonst; er berührte mich auf genau dieselbe Weise wie sonst. Ich schlang die Arme um seine breiten Schultern und schmiegte mich an ihn. Ich konnte kaum glauben, dass er mir vergeben hatte – dass er mich noch immer wollte – mich noch immer liebte.
    »Zoey«, flüsterte er dicht vor meinen Lippen. »Ich habe dich auch vermisst.«
    Dann küsste er mich noch einmal, und ich schwör’s, mir wurde regelrecht schwindelig. Ihn zu küssen war anders als früher – bevor er zum Vampyr wurde – bevor ich meine Unschuld an einen anderen verlor. Jetzt war es, als kenne er ein Geheimnis, aber ich wusste auch Bescheid. Ich spürte mehr, als dass ich hörte, wie er aufstöhnte, und dann spürte ich die harte, kühle Tunnelwand im Rücken, als er mich dorthin lenkte und dagegen drängte. Eine Hand hielt mich eng an ihn gepresst. Die andere wanderte an meiner Seite hinunter, über mein feines Ritualkleid, hinten an meinem Oberschenkel entlang, bis sie den Saum fand, und dann schlüpften seine Finger darunter und wieder aufwärts, warm gegen die Kühle meiner nackten Haut.
    Meiner nackten Haut?
    Mit dem Rücken gegen die Tunnelwand?
    Fummelei im Dunkeln?
    Und dann kam mir ein noch schlimmerer Gedanke:
Glaubte Erik, jetzt, wo ich Sex gehabt hatte (einmal!), sei die Zoey-Flachleg-Saison eröffnet? Lieber Himmel!
    Oh nein, das war nicht drin. Nicht hier. Nicht so. Himmel, ich wusste nicht mal, ob ich bereit war,
es
überhaupt noch mal zu tun. Mein eines, einziges Mal hatte in einem Riesendesaster geendet und war der größte Fehler meines Lebens gewesen. Auf keinen Fall war ich dadurch zu einer nymphomanischen Schlampe geworden!
    Ich löste meine Lippen aus dem Kuss und versuchte, von ihm abzurücken. Ihn schien das nicht zu stören. Tatsächlich schien er es kaum zu bemerken. Er rieb sich weiter an mir und berührte mit den Lippen meinen Hals.
    »Erik, hör auf«, sagte ich atemlos.
    »Mmmmm, du schmeckst so gut.«
    Er klang so sexy und angetörnt, dass ich einen Augenblick lang verwirrt war, was ich nun eigentlich wollte. Ich meine, ich wollte ja wieder mit ihm zusammen sein, und er war so verliebt und vertraut und …
    Ich war gerade dabei, mich ihm hinzugeben, als ich über seine Schulter hinweg etwas bemerkte. Eisige Furcht durchschoss mich, als ich sah, dass in dem Etwas, das ein müde schwappendes Meer aus Schwärze mitten in der Luft zu sein schien – ein wabernder Geist aus Finsternis –, rote Augen glühten.
    »Erik! Aufhören!« Ich stieß ihn mit Gewalt zurück, und er stolperte einen halben Schritt rückwärts. Mit wildklopfendem Herzen sprang ich zur Seite, um hinter ihn blicken zu können. Rote Augen sah ich keine mehr, aber ich schwör’s, im Schwarz der Schatten lauerte eine tintige Dunkelheit. Noch während ich blinzelte, um klarer sehen zu können, verschwand das Seltsame, und nur Erik und ich und der schweigende, dämmrige Tunnel blieben zurück.
    Plötzlich ertönte aus der anderen Richtung das Klacken von Schritten auf dem Betonboden. Ich holte tief Atem und machte mich darauf gefasst, dieser neuen gesichtslosen Bedrohung irgendein passendes Element entgegenzuschleudern, als die Schatten sie freigaben. Es war Kramisha, die gelassen näherkam und Erik einen langen, abschätzenden Blick schenkte. »Maaaann, gibste es ihr hier mitten in’ Tunnel? Shit, gehst ja voll ran.«
    Erik drehte sich zu ihr um und legte mir dabei den Arm um die Schultern. Ich musste ihn nicht anschauen, um zu wissen, dass er ein lässiges Grinsen aufgesetzt hatte. Erik war ein verdammt guter Schauspieler. Er hatte die Miene, die er Kramisha zeigte, exakt unter Kontrolle, mit genau dem richtigen Anteil spitzbübischen Erwischtwordenseins.
    »Hi, Kramisha«, sagte er unbekümmert.
    Ach, und übrigens ich war auch noch da. Ich konnte mich kaum noch auf den Beinen halten, geschweige denn sprechen. Ich weiß, dass mein Gesicht knallrot war und

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