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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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übersehen können. Aber ich ließ mich nicht von ihr beirren und bot ihm die Stirn.
    »Das weiß ich!«, schrie ich zurück. »Ich war ja dabei, weißt du noch?«
    Einen Augenblick lang war er sprachlos. Der Bogen senkte sich ein bisschen. Ich nahm das als gutes Zeichen und sprach weiter. »Du hast gesagt, du würdest zu Duchess und mir zurückkommen.«
    Als ich den Namen seines Hundes erwähnte, verzerrte sich sein Gesicht vor Schmerz, und plötzlich wirkte er jung und verletzlich. Aber im nächsten Moment hatte sich sein Gesichtsausdruck verändert. Jetzt blickte er wieder bedrohlich und sarkastisch, wobei wenigstens seine Augen nicht mehr rot glühten.
    »Oh, ich bin doch zurückgekommen. Nur haben sich die Dinge eben geändert. Und es wird sich noch mehr ändern.« Er bedachte Darius mit einem unverhohlen verächtlichen Blick. »Diese alte Scheiße, an die ihr noch glaubt, die könnt ihr vergessen. Das ist was für Schwächlinge, und wer schwach ist, der stirbt.«
    Darius schüttelte den Kopf. »Dem Weg der Göttin zu folgen ist keine Schwäche.«
    »Na ja, ich hab hier schon lang keine Göttin mehr rumhängen sehen, ihr vielleicht?«
    »Ja, schon«, meldete ich mich. »Ich habe Nyx gesehen. Sie ist mir erst vor wenigen Tagen da drin erschienen.« Ich zeigte auf das Gebäude vor uns.
    Sehr lange blickte Stark mich stumm an. Ich suchte in seinem Gesicht nach einer Spur des Jungen, dem ich mich so verbunden gefühlt hatte – den ich geküsst hatte, kurz bevor er in meinen Armen gestorben war. Aber alles, was ich sah, war ein unberechenbarer Fremder, und mich beherrschte nur der Gedanke, dass er unweigerlich treffen würde, wenn er diesen Pfeil abschoss.
    Und plötzlich fiel es mir ein. Er hatte Stevie Rae nicht getötet. Die Tatsache, dass sie am Leben war, bewies, dass er sie nicht hatte töten
wollen
. Vielleicht steckte also doch noch etwas von dem alten Stark in ihm.
    »Übrigens, Stevie Rae geht’s gut«, sagte ich.
    »Ja und?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich dachte nur, vielleicht interessiert es dich ja, schließlich war es dein Pfeil, der Hackfleisch aus ihr gemacht hat.«
    »Ich hab nur getan wie befohlen. Wenn der Boss sagt, bring sie zum Bluten, dann bring ich sie zum Bluten.«
    »Der Boss? Bist du unter Neferets Kontrolle?«
    Seine Augen loderten auf. »Ich bin unter niemandes Kontrolle!«
    »Doch, du lässt dich von deiner Blutlust kontrollieren«, sagte Darius. »Wärst du ihr nicht hörig, so hättest du keinen Zwang auf diese Jungvampyrin ausgeübt.«
    »Ach? Meinst du? Da irrst du dich aber. Zufällig mag ich meine Blutlust. Mir gefällt’s, mit so ’ner Tusse machen zu können, was ich will. Wird Zeit, dass die Vampyre aufhören, sich zu verstecken. Wir sind stärker, schlauer,
besser
als die Menschen. Wir sollten das Sagen haben, nicht sie!«
    »Diese Jungvampyrin ist kein Mensch.« Darius’ Stimme schnitt wie eine scharfe Klinge durch die Luft, was mir wieder ins Gedächtnis rief, dass er alles andere als nur ein Großer-Bruder-Typ war. Er war ein Sohn des Erebos und somit einer der mächtigsten Krieger, die es gab.
    »Ich hatte Durst, und ein Mensch war gerade nicht da.«
    Ohne die Augen von Stark abzuwenden, sagte Darius: »Zoey, bring das Mädchen hinein. Sie war ihm lange genug zu Willen.«
    Ich lief zu Becca und half ihr auf. Sie war ein bisschen unsicher auf den Beinen, konnte aber gehen. Als wir Darius erreichten, bewegte er sich mit uns zusammen vorwärts, immer so, dass sein Körper uns von Stark abschirmte. Als wir an ihm vorbeigingen, sagte Stark mit einer so zornigen Stimme, dass mir ein Schauder den Rücken hinunterlief: »Weißt du, ich kann diesen Pfeil jederzeit fliegen lassen und mir wünschen, dass er dich tötet. Ich treffe dich, egal wo du bist.«
    »Wenn das so ist, werde ich wohl sterben«, sagte Darius nüchtern. »Und du wirst ein Ungeheuer sein.«
    »Mir doch egal, ob ich ein Ungeheuer bin.«
    »Und mir ist es egal, wenn ich für meine Hohepriesterin und damit für meine Göttin sterbe.«
    »Wenn du ihn verletzt, werde ich alles gegen dich wenden, was ich auffahren kann«, sagte ich zu Stark.
    Er sah mich an, und seine Lippen verzogen sich zu einem geisterhaften Echo des süßen, dreisten Lächelns, das er früher gehabt hatte. »Du hast aber auch was von einem Ungeheuer, was, Zoey?«
    Ich fand diesen bösen Seitenhieb keiner Entgegnung wert, und Darius offenbar auch nicht. Er geleitete uns weiter an Stark vorbei, öffnete die Eingangstür zum Mädchentrakt

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