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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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er wie ein ganz natürlicher Schatten gewirkt, bedingt durch die stürmische Nacht, aber als ich genauer hinsah, bewegte auch er sich ein bisschen und entpuppte sich als ein weiteres widerliches Vogelmenschending.
    »Die sind überall«, sagte ich. »Wie kommen wir dann hier raus?«
    »Kannst du uns wie beim ersten Mal mit Hilfe der Elemente tarnen?«
    »Ich weiß nicht. Ich bin so müde, und ich fühl mich komisch. Die Wunde ist nicht mehr so schlimm, aber ich hab das Gefühl, ich verbrauche am laufenden Band Energie und kann mich nicht mehr so richtig aufladen.« Da fiel mir noch etwas ein, und ich spürte einen Stich im Magen. »Nachdem ich Kalona mit Hilfe von Wind und Feuer von dir weggetrieben hab, musste ich die beiden Elemente nicht mal entlassen. Sie waren einfach nicht mehr da. Das ist mir noch nie passiert. Sie warten eigentlich immer, bis ich sie verabschiede.«
    »Du überanstrengst dich. Deine Gabe, die Elemente zu kontrollieren, hat auch ihren Preis. Da du jung und gesund bist, bemerkst du für gewöhnlich nicht, wie sie an dir zehrt.«
    »Manchmal schon, aber noch nie in dem Maße.«
    »Du warst auch noch nie dem Tod so nahe. Und bis jetzt hattest du noch keine Zeit, dich gründlich auszuruhen und neue Kraft zu schöpfen. Das ist eine gefährliche Mischung.«
    »Anders gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob ich uns hier rausschleusen kann«, gab ich zu.
    »Dann betrachten wir dich eben als Plan C und denken uns einen Plan A und B aus.«
    »Mir wäre eher nach Plan Z«, brummte ich.
    »Nun, das hier wird dir zumindest für eine gewisse Zeit wieder Kraft geben.« Er öffnete den Minikühlschrank und holte zwei Flaschen heraus, die wie Wasserflaschen aussahen, nur dass sie mit einer dicken roten Flüssigkeit gefüllt waren, die ich nur zu gut kannte. Eine davon reichte er mir. »Trink.«
    Ich nahm sie und sah ihn stirnrunzelnd an. »Du hast Blut in Wasserflaschen im Kühlschrank?«
    Er zuckte ein bisschen zusammen, weil die Wunde spannte. »Ich bin ein Vampyr, Zoey«, sagte er. »Und du wirst bald auch einer sein. Für uns ist es selbstverständlich, menschliches Blut in Flaschen zu haben, wie die Menschen Mineralwasser trinken. Nur dass Blut eine anregendere Wirkung hat.« Er deutete ein Prost an und leerte seine Flasche in einem Zug.
    Ich schaltete meinen Verstand aus und tat es ihm gleich. Wie immer schoss das Blut wie eine Explosion durch mich hindurch und versetzte mir einen Energieschub, der mich plötzlich sehr lebendig und unbesiegbar scheinen ließ. Mein schummriger Kopf klärte sich, und der dumpfe Schmerz, der von meiner Wunde ausgegangen war, wurde kleiner, bis ich so richtig tief und schmerzfrei durchatmen konnte.
    »Besser?«, fragte Darius.
    »Aber total. Okay, lass uns gehen. Holen wir ein paar richtige Klamotten für mich, und dann suchen wir die anderen, solange ich noch high bin.«
    »Oh, wo wir gerade dabei sind.« Er drehte sich noch einmal zum Kühlschrank um, nahm eine weitere Flasche Blut heraus und warf sie mir zu. »Steck die ein. Das Blut kann dir zwar nicht den Schlaf und die Zeit für die Wundheilung ersetzen, aber es wird dich auf den Beinen halten. Hoffe ich zumindest.«
    Ich schob die Flasche in eine der riesigen Taschen meiner schlottrigen OP -Hose. Darius gürtete sich sein Messerhalfter um, schlüpfte in eine saubere Lederjacke, und wir verließen sein Zimmer, eilten die Treppe hinunter und erreichten die Tür nach draußen – all das, ohne auch nur ein lebendes Wesen zu sehen. Ich hatte ein ganz falsches Gefühl dabei, wollte mich aber nicht damit aufhalten, etwas darüber zu sagen. Ich wollte überhaupt nichts sagen oder tun, was uns auch nur eine Sekunde länger als nötig aufhielt.
    Als Darius die Eingangstür öffnen wollte, zögerte ich. »Ich weiß nicht, ob es schlau ist, wenn die Rabenspötter sehen, dass ich wieder fit bin.« Obwohl niemand in der Nähe war, sprach ich leise.
    »Du hast wahrscheinlich recht. Aber bist du in der Lage …?«
    »Na ja, es ist nicht weit zum Mädchentrakt. Außerdem ist das Wetter sowieso schon eklig. Ich rufe einfach ein bisschen Nebel und mache den Regen stärker. Damit sollten wir schon ziemlich unsichtbar sein. Denk einfach daran, dass du nur aus Geist bestehst, und versuch, mit dem Sturm zu verschmelzen. Das macht es mir normalerweise leichter.«
    »Ist gut. Ich bin bereit, wenn du es bist.«
    Ich holte tief Luft, dankbar, dass meine Brust fast schmerzfrei war, und konzentrierte mich. »Wasser, Feuer und Geist, ich brauche

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