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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Sonnenuntergang und Lucans Instruktionen.
    Dann war da noch die nach wie vor ungelöste Angelegenheit von Sterling Chases Verschwinden. Lucan hatte den Krieger für suspendiert erklärt, seit er sich unerlaubt von der Truppe entfernt hatte, aber Tatsache war, dass es ihn belastete, Harvard verloren zu haben. Es belastete sie alle, und seine Abwesenheit in der Runde am Tisch und auf den nächtlichen Missionen wurde vom ganzen Orden schmerzlich empfunden. Aber ihn zurückzuwünschen brachte ihn nicht zurück, und da es Chases Entscheidung gewesen war zu gehen, musste es auch seine eigene Entscheidung sein, wieder zu ihnen zurückzukommen.
    Das einzig Positive derzeit im Hauptquartier war Brocks und Jennas Rückkehr aus Alaska letzte Nacht. Der hünenhafte Stammesvampir aus Detroit und seine hübsche Gefährtin saßen Lucan gegenüber am anderen Tischende und unterhielten sich mit Kade und Alex, Brocks lange dunkle Finger mit Jennas schlanken, blassen verschlungen. Die Tatsache, dass Jenna keine Stammesgefährtin war, schien für ihre Beziehung zu Brock keine Rolle zu spielen. Andererseits konnte man Jenna Darrow schon nicht mehr als Normalsterbliche bezeichnen, da sie seit ein paar Wochen ein winziges Körnchen außerirdischer DNA und Biotechnik in der Wirbelsäule mit sich herumtrug.
    Und in ihren wenigen Tagen in Alaska hatte die kleine Dermaglyphe, die sich vor ihrer Abreise so unerwartet in ihrem Nacken gebildet hatte, begonnen, sich auf ihre Schultern auszubreiten. Es war schon verdammt seltsam, ein Hautmuster des Stammes auf der Haut eines Menschen zu sehen – und dann noch auf der einer Frau. Außerdem hatte Jennas Wundheilung sich inzwischen extrem beschleunigt, fast wie bei Angehörigen von Lucans Spezies, und sie verfügte über übernatürliche Kraft und Schnelligkeit – die ehemalige Polizistin aus Alaska mauserte sich definitiv zu einer erstklassigen Kriegerin.
    Nur konnte niemand sagen, wie weit Jennas genetische Transformation noch gehen würde.
    Herrgott, was für ein Höllentrip das doch gewesen war, dachte Lucan und sah in die um den Tisch versammelte Runde. Die meisten dieser Gesichter waren ihm vor anderthalb Jahren noch unbekannt gewesen, und nun waren sie ihm schon so vertraut wie Familienangehörige.
    Selbst Lazaro Archer und sein Enkel Kellan kamen ihm nach den paar Tagen, die sie im Hauptquartier waren, kaum noch wie Fremde und fast schon wie Mitglieder der Ordensfamilie vor. Lazaro hatte sich als starker, ehrenhafter Mann erwiesen. Lucan war nach wie vor beschämt angesichts seines Angebots, dem Orden seine Festung in Maine als Übergangshauptquartier anzubieten. Es war eine Rettungsleine, die sie dringend brauchten und die er so bald wie möglich in Anspruch nehmen würde.
    »Ich will dir noch einmal für dein Angebot danken, Lazaro«, sagte er und sah zu Archer hinüber, der an der linken Tischseite saß und mit einem müßigen Lächeln der lebhaften Diskussion zwischen seinem jungen Enkel und der kleinen Mira über ein Buch folgte, das sie kürzlich gelesen hatten.
    Lazaro Archers dunkelblaue Augen blickten Lucan feierlich an. »Bitte, kein Grund, mir zu danken. Ich schulde dir und dem Orden mehr, als ich euch jemals vergelten kann. Ihr habt Kellan das Leben gerettet und mir auch. Ich werde immer in eurer Schuld stehen. Außerdem«, fügte er hinzu und hob die massige Schulter, »steht mein Anwesen im Norden praktisch leer, seit ich es in den 1950ern gebaut habe. Eleanor fand die ganze Idee lächerlich – sie hat mich ausgelacht und gesagt, ich wäre verrückt, als ich ihr sagte, dass ich einen gesicherten Bunker unter dem Haus haben wollte wie so viele Menschen in der Zeit des sogenannten Kalten Krieges. Sie meinte, im Fall einer nuklearen Katastrophe wollte sie lieber wie der Rest der Bevölkerung in Flammen aufgehen, als unter unserem Haus zu schmoren wie Sardinen in der Büchse. Ich konnte sie nie überreden, dort oben auch nur eine einzige Nacht zu verbringen. Meine Ellie war so halsstarrig, wie sie schön war.«
    Lucan sah die Wehmut in der Miene des Stammesältesten, als er von seiner Stammesgefährtin sprach. Es war praktisch das erste Mal, dass er ihren Namen erwähnte, seit sie und der Rest der Familie Archer bei dem Anschlag auf ihren Dunklen Hafen umgekommen waren. Eleanor Archer und alle anderen in dem privaten Anwesen waren auf Dragos’ Befehl in ihrem Anwesen verbrannt worden. So viele Todesopfer, nur weil Dragos den Orden zu fassen bekommen wollte.
    Lazaro Archer stieß

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