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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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folgte Kassie auf den Fersen.
    Es hatte keinen Zweck zu versuchen, sie aufzuhalten. Da sie derart in ihren machtvollen Visionen versunken war, würde sie nicht anhalten, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Ob dieses Ziel nun darin bestand, im Wohnzimmer eins der merkwürdigen schimmernden Bildzeichen zu wirken, die eine Vorhersage offenbarten, oder darin, ihn durch das halbe Land zu schleifen.
    Alles, was er tun konnte, war, sie davon abzuhalten, sich zu verletzen. Er betrat das Wohnzimmer und fand es leer vor. Die Tür stand offen. Einen Fluch ausstoßend lief er auf den Flur hinaus und holte sie endlich ein, als sie in einen leeren Aufzug trat.
    »Warte, Liebling, ich bin bei dir«, sagte er leise und betrat die kleine Kabine in dem Augenblick, als sie den Knopf für die Eingangshalle drückte.
    Sie starrte geradeaus, und ihr Gesicht war ausdruckslos, sogar als er ihr den Morgenmantel anzog und den Gürtel zuband. Er verzog das Gesicht. Aber wenigstens war das Hotel fast völlig still. Nun ja, wenn man die scheußliche Musik außer Acht ließ, mit der der Fahrstuhl berieselt wurde.
    Es war diese seltsame Stunde, unmittelbar ehe die Morgendämmerung anbrach.
    Jene Zeit, in der selbst die hartgesottensten Spielerinnen und Spieler in ihre Betten zurückgekehrt waren und das Personal der Frühschicht noch seine erste Tasse Kaffee hinunterstürzte. Kassie und er würden nicht von ungebetenen Gaffern gestört werden. Noch wichtiger war allerdings, dass es jetzt wohl keine Menschenmengen gab, die ein Feind dazu nutzen konnte, seine Ankunft zu tarnen.
    Der Aufzug wurde schließlich langsamer, bebte leicht, und die Metalltüren glitten auf. Ohne zu zögern trat Kassie in die Vorhalle und ging gemessenen Schrittes über den gefliesten Boden durch die Glastüren hinaus auf die Straße.
    Caine blieb neben ihr. Als ihn der uniformierte Fahrer, der sich in der Hoffnung auf Fahrgäste gegen seine Limousine lehnte, fragend ansah, schüttelte er den Kopf. Er nahm Kassie am Arm, als sie vom Bordstein auf die Straße treten wollte, direkt vor ein Taxi, das gerade angefahren kam.
    »Warte«, befahl er und weigerte sich, sie loszulassen, bis er sicher war, dass die Straße frei war.
    Kassie stand unter seiner Berührung teilnahmslos da und wartete stumm darauf, dass er sie endlich losließ, damit sie schnellen Schrittes die Straße überqueren konnte. Rasch lief sie auf den Stadtrand zu.
    Caine seufzte, als er ihr folgte. Wenn dieses Engagement als Ritter und Beschützer vorbei war, hatte er vielleicht eine Karriere als Schülerlotse vor sich. Darüber sollte er mal nachdenken.
    Caine konzentrierte sich auf diese absurden Gedanken, um nicht in Panik zu geraten, während Kassandra weiterhin in ihrer Vision gefangen war. Trotzdem war er äußerst vorsichtig, als sie einen Bogen um den Flughafen machten und die Wüste ansteuerten.
    Allerdings gab es nicht vieles, gegen das man Vorkehrungen treffen konnte. Ein paar Kojoten, Echsen, Schlangen … Nichts, was Rassewölfen gefährlich werden konnte. Den Göttern sei Dank.
    Schließlich hatten sie das immerwährende Leuchten der Stadt hinter sich gelassen, und alle Anzeichen der Zivilisation hatten sich in der öden Wüste verloren. Dennoch strebte Kassie weiterhin vorwärts, gleichgültig gegenüber der kühlen Brise und der lastenden Stille.
    Wohin zum Teufel waren sie unterwegs?
    Es dauerte eine weitere halbe Stunde, bevor er die Antwort auf seine Frage erhielt, und selbst da ergab sie keinen Sinn.
    Kassie blieb mitten in einer flachen Talmulde stehen und nahm eine starre Haltung an. Ihr helles Haar wehte in der Brise. Dann sank sie auf die Knie, als hätte sie plötzlich den Verstand verloren. Caine fluchte und sprang zur Seite, als sie nach einem scharfkantigen Stein griff und fieberhaft Symbole in den trockenen Boden zu ritzen begann.
    Er biss die Zähne zusammen und versuchte seine Urinstinkte zu zügeln, die ihn aufforderten, Kassie auf die Arme zu nehmen und sie in das sichere Hotelzimmer zurückzubringen. Es gelang ihm sogar mehrere quälende Minuten lang. Aber als ihm der Geruch von Kassandras Blut in die Nase stieg, wurden seine guten Absichten in eine Million Stücke zerschmettert.
    Ihre Knie waren zerschrammt und ihre Hände mehr als einmal von dem Stein zerschnitten worden. Jetzt reichte es.
    »Kassie.« Er schaffte es, einen Schritt auf sie zu zugehen, als plötzlich eine sanfte Stimme erklang.
    »Nicht unterbrechen, Werwolf.«
    Das unvermittelte Geräusch in Kombination mit dem

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