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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Vergangenheit, den ich vergessen will.«
    Das Klingeln hörte auf, als das Handy den Anruf auf die Mailbox umleitete, nur um wenige Sekunden später wieder zu läuten.
    »Ich glaube nicht, dass sie der Behauptung zustimmen würde, dass sie deiner Vergangenheit angehöre.« Kassie blickte Caine forschend in das verkniffene Gesicht und spürte seine Anspannung, als sei es ihre eigene. »War sie deine Geliebte?«
    »Nein. Aber …« Bedauern blitzte in seinen unfassbar blauen Augen auf, als er die Kontur ihrer Lippen mit seiner Fingerspitze nachzeichnete. »Es gab andere Frauen, Kassie. Ich bin nicht so unschuldig wie du.«
    Sie zögerte und erkannte, dass das unangenehme Gefühl, das sie quälte, seit Caines Handy zu klingeln begonnen hatte, Eifersucht war. Wie … erstaunlich.
    »Hast du jetzt eine Geliebte?«
    Seine Lippen zuckten. Er spürte ihren inneren Aufruhr mit spielender Leichtigkeit. »Nur eine«, versicherte er ihr und beugte sich vor, um sie auf eine besitzergreifende Art zu küssen. »Die restlichen gehören zu einer Vergangenheit, die ich zu vergessen beabsichtige.«
    Kassie nickte, und die Enge in ihrer Brust ließ nach, obwohl das Handy ärgerlicherweise weiterhin klingelte. »Sie ist sehr hartnäckig«, murmelte sie. Ihr Finger zeigte auf den oberen Rand des Handydisplays. »Was ist das für ein blinkendes Licht?«
    »Sie hat mir ein Video geschickt.«
    Kassie erstarrte. Ihre persönlichen Gefühle wurden von der Macht ihrer Vorahnung erstickt. »Ich glaube, du solltest es dir ansehen.«
    Er sah sie forschend an. »Sprichst du als eifersüchtige Geliebte oder als Prophetin?«
    Sie dachte eine ganze Weile darüber nach. »Beides.«
    Sein Atem entwich zischend zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen. »Ich muss kein Seher sein, um zu wissen, dass mir das nicht gefallen wird.«
    »Spiel es ab, Caine«, kommandierte sie sanft.
    Er murmelte etwas vor sich hin, hielt aber das Handy so, dass sie beide das Display gut sehen konnten, und tippte mit der Fingerspitze auf das blinkende Licht.
    Innerhalb weniger Sekunden wurde das Bild einer jungen Frau mit haselnussbraunen Augen und seltsam kurz geschnittenem blondem Haar sichtbar. Ihre Gesichtszüge waren eher apart als hübsch, und sie ließ ein großspuriges Lächeln aufblitzen.
    »Lange nicht gesehen, Liebling«, sagte sie mit leiser, rauer Stimme. »Ich nehme an, du hast keine Zeit mehr für deine alten Freunde, jetzt, wo du ein großer, böser Werwolf bist.« Sie kräuselte verächtlich die Lippen. »Ja, es wurde öffentlich bekannt gegeben, dass du die Wolfstölen verraten hast. Also hör genau zu – du hast bekommen, was du wolltest, und jetzt will ich das auch. Wenn du ein Rassewolf werden kannst, dann kann ich das ebenfalls. Und um dafür zu sorgen, dass du mich nicht abblitzen lässt wie alle anderen, habe ich einen kleinen … Anreiz für dich.«
    Das Video wurde unscharf, als Ingrid ihre Handykamera zur Seite und nach unten drehte. Einen Moment lang war nichts zu sehen bis auf die verschwommenen Umrisse einer Person, dann wurde das Bild wieder scharf, und Kassie keuchte schockiert auf.
    Die winzige Frau, deren Bild das Display füllte, war fast ein genaues Ebenbild ihrer selbst. Oh, ihr Haar war ein paar Zentimeter kürzer und eher golden als silbern. Und ihre schlanke Gestalt, bekleidet mit einer lässigen Jeanshose und einem elastischen blauen Hemd, wirkte durchtrainiert, was ganz offensichtlich von zahlreichen Stunden in einem Fitnessraum herrührte. Aber ihr herzförmiges Gesicht sah ganz genau aus wie das ihre, und Kassandra hätte wetten können, dass ihre Augen grün waren. Leider waren sie geschlossen.
    Es war eine ihrer drei Schwestern. Sie waren einander noch nicht offiziell vorgestellt worden, aber die Ähnlichkeit war so groß, dass es niemand anders sein konnte.
    »Harley.« Caine beantwortete ihre unausgesprochene Frage und drückte mit dem Finger auf das Display, um das Video anzuhalten.
    Kassandra umklammerte entsetzt seinen Arm und starrte verzweifelt auf das Bild ihrer Schwester, die mit Silberketten an einen Stuhl gefesselt war und um den Hals ein schweres Silberhalsband trug. Sie schien bewusstlos zu sein, denn ihr Kopf hing schlaff herunter. Eine dünne Blutspur rann ihr über die Wange, die von einer Wunde an der Schläfe herrührte.
    »O mein Gott, sie ist verletzt!«, flüsterte Kassandra und drehte sich zu Caine um, der sie besorgt ansah. »Geht das Video noch weiter?«
    »Ja, aber vielleicht solltest du mich

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