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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Abstoßungszauber vorbereitet war, ignorierte den fauligen Gestank, der aus dem Container aufstieg, genauso wie den magischen »Impuls«, sich umzudrehen und wegzugehen. »Das hält Dämonen davon ab, in der Nähe herumzuschnüffeln und den Eingang zu entdecken«, erklärte er, sprang in den Müllcontainer und streckte die Hand aus.
    »Eine sehr effektive Abschreckung«, stieß Kassie würgend hervor. Widerstrebend ergriff sie seine Hand und kletterte in den Container.
    Sobald sie die Barriere überwunden hatten, verschwand der Zauber unvermittelt, um einen peinlich sauberen Container zu hinterlassen, in dessen Metallboden eine Falltür eingelassen war. Caine beugte sich nach unten und ließ seine Finger über den Umriss der Tür gleiten, bis er den verborgenen Hebel gefunden hatte. Mit einem schwachen Klicken schwang die Tür abrupt auf und brachte einen Tunnel zum Vorschein, der in den Boden gegraben war.
    Caine griff hinter sich, fasste Kassie bei der Hand und steckte ihre Finger in den Bund seiner Jeans. »Halt dich fest, und lass nicht los«, kommandierte er.
    Sie rümpfte die Nase. »Du bist ganz schön herrisch.«
    »Nein. Verängstigt.«
    Ohne ihr Zeit zu einer Erwiderung zu lassen, ließ sich Caine in den Tunnel fallen. Er landete auf dem Betonboden, und Kassandra kam sachte hinter ihm auf.
    Er hielt inne und untersuchte die Finsternis mit seinen verstärkten Sinnen. Da war … nichts.
    Keine Feinde, die auf sie lauerten.
    Keine Fallen, die auf sie warteten.
    Und kein Wolfstölengeruch.
    Er knurrte frustriert. »Ingrid ist nicht durch diesen Tunnel gekommen.«
    »Dann müssen wir weitergehen«, flüsterte Kassandra. »Wir wissen, dass sie im Weinkeller war. Da können wir ihre Fährte aufnehmen.«
    Er warf einen Blick über die Schulter und sah ihren störrischen Blick. »Und was, wenn das eine Falle ist?«
    Es gelang ihr, sogar noch widerspenstiger als sonst zu wirken.
    So ein Widerspenst.
    War das ein echtes Wort? Wenn nicht, sollte es eins sein.
    »Ich gehe nicht, bevor wir eine Spur gefunden haben, die zu meiner Schwester führt.«
    Caine drehte sich um, um den Tunnel entlangzulaufen, während er mit leiser Stimme etwas murmelte. Das musste doch wohl der größte kosmische Witz aller Zeiten sein. Das Schicksal hatte ihm seinen größten Wunsch erfüllt und ihn in einen Rassewolf verwandelt, nur um ihm als Strafe die unaufhörliche Pflicht aufzubürden, das am meisten bedrohte Wesen der gesamten Erde beschützen zu müssen.
    Eigentlich sollte er eine sorgenfreie Existenz am oberen Ende der Nahrungskette genießen, umgeben von seinem hingebungsvollen Harem, und jede Menge unrechtmäßig erworbener Gewinne einstreichen. War das nicht seine Wunschvorstellung gewesen?
    Ganz bestimmt war es nicht sein größter Wunsch gewesen, durch die Finsternis zu schleichen, gequält von der Angst, dass er irgendwie die Frau im Stich lassen würde, die zu einem grundlegenden Teil seines Lebens geworden war.
    Finger schlossen sich fester um seinen Hosenbund, und sein Anfall von Selbstmitleid war vergessen, als ein warmer, femininer Lavendelduft ihn einhüllte.
    Kassie.
    Er würde keine einzige Stunde mit dieser Frau gegen alle Harems und Reichtümer dieser Welt eintauschen.
    Oh, wie sind die Helden gefallen.
    Caine schüttelte den Kopf über seine Dummheit und folgte dem Gang, der direkt zu den Kellern unter Salvatores Versteck führte. Als sie die mit Eisenspitzen versehene schwere Holztür erreichten, atmete er tief ein, ganz und gar nicht getröstet durch die merkwürdig klare Luft.
    Eigentlich sollten doch irgendwelche Gerüche in der Luft liegen.
    In höchster Alarmbereitschaft stieß er widerstrebend die Tür auf und tat sein Bestes, um Kassie mit seinem Körper abzuschirmen, als sie den Raum betraten. Dieser verfügte über einen Lehmboden und Zementwände und wurde gesäumt von hoch aufragenden Regalen, auf denen Hunderte von staubigen Flaschen gelagert wurden. Mitten im Raum stand eine Reihe von alten Holzfässern, und am anderen Ende des riesigen Raumes befanden sich mehrere Bogenportale, die zu Speichernischen und Hightechkühlanlagen führten.
    Caine war so darauf konzentriert, die Schatten in ihrer Nähe auf einen Hinterhalt zu prüfen, dass er fast die schlanke, blonde Werwölfin übersehen hätte, die auf einem Stuhl vor den Weinregalen ausgestreckt saß. Offensichtlich war sie bewusstlos geschlagen worden.
    Allerdings bemerkte er es glücklicherweise sofort, als Kassandra sich in Bewegung setzte, um durch

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