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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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den Raum zu eilen. Er packte sie am Arm und hielt sie grimmig zurück. »Warte.«
    »Das ist Harley«, fauchte sie und wehrte sich gegen seinen Griff. »Wir müssen ihr helfen!«
    Caine legte einen Arm um ihre Taille und sprach die nächsten Worte direkt in ihr Ohr. »Kassie, irgendwas fehlt.«
    »Und was?«
    »Ein Geruch.«
    »Ich rieche nicht …« Sie versteifte sich, als sie bemerkte, dass keine Spur des Geruchs ihrer Schwester in der Luft lag. »Oh.«
    Caine stand kurz davor, sie wieder durch die Türöffnung zu schieben, als er spürte, wie sich die Luft bewegte, als eins der Regale aufschwang und eine versteckte Kammer enthüllte. Für einen kurzen Moment erhaschte Caine einen Blick auf eine kleine, mit Zement ausgekleidete Zelle, bevor er seine Aufmerksamkeit den beiden einander gleichenden Wolfstölen und der dunkelhaarigen Hexe zuwandte, die aus dem beengten Raum strömten.
    »Sehr gut, Caine«, spottete die weibliche Wolfstöle, die offenbar ihre private Unterhaltung belauscht hatte.
    »Ingrid.«
    Caine schürzte spöttisch die Lippen, als er seine Aufmerksamkeit auf die männliche Wolfstöle richtete. Die Zwillinge glichen sich mit ihren übereinstimmenden Kurzhaarschnitten und ihren Körpern, deren Muskeln unter den olivgrünen Muskelshirts und Tarnhosen hervortraten, wie ein dummes Ei unter Anabolikaeinfluss dem anderen. Ihm war Ingrids allzu enges Verhältnis zu ihrem Zwillingsbruder noch nie geheuer gewesen, und das nicht nur, weil Dolf ein Magienutzer war.
    Seine Meinung über die beiden hatte sich nicht gerade verbessert, als er herausgefunden hatte, dass der Mann es geschafft hatte, sich in eine Wolfstöle verwandeln zu lassen.
    In Wirklichkeit hatte er eine ausgesprochene Mordlust entwickelt. Und nur, weil die Wolfstöle untergetaucht war, hatte er nicht seinem Impuls nachgegeben, die Welt von ihrer perversen Anwesenheit zu befreien.
    »Und Dolf«, spottete er. »Ich hätte wissen müssen, dass die eine nicht ohne den anderen auftauchen würde.«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. Der Kristall, der um seinen Hals hing, glitzerte im gedämpften Deckenlicht. »Dachtest du, du könntest mich bis in alle Ewigkeit unter Verschluss halten?«
    »Ich hätte dich töten lassen sollen, als ich merkte, dass deine Schwester es geschafft hat, dich verwandeln zu lassen.« Heimlich bewegte sich Caine ein Stück, sodass er zwischen den Wolfstölen und Kassie stand. »Du bist eine Monstrosität.«
    » Ich bin eine Monstrosität?«, spottete Dolf und verschränkte die Arme vor der Brust. »Schimpft hier nicht ein Esel den anderen Langohr, Caine? Du warst doch derjenige, der als Wolfstöle eine Höhle betrat und als Rassewolf wieder herauskam.«
    »Ja«, fügte Ingrid hinzu. »Wir alle können es kaum erwarten zu erfahren, wie du dieses kleine Wunder vollbracht hast.«
    »Habt ihr mich deswegen hierhergelockt?«
    Ohne Vorwarnung erhob sich die falsche Harley von dem Stuhl und warf ihre lange blonde Mähne nach hinten. »Nein.« Die Frau bewegte sich ein Stück zur Seite und hielt suchend Ausschau nach Kassandra. »Ihr seid hier, weil der Fürst der Finsternis die Anwesenheit der Prophetin wünscht.«
    Caine hörte, wie Kassie scharf die Luft einzog. »Du bist nicht meine Schwester«, entgegnete sie der Blondine.
    »Offensichtlich nicht«, gab Gaius zurück. Er verzog erleichtert das Gesicht.
    Dies war sein Stichwort gewesen.
    Seine Macht wogte auf, als er wieder seine wahre Gestalt annahm und nach der langen Satinrobe griff, die er auf ein Regalbrett in seiner Nähe gelegt hatte, um seinen nackten Körper zu bedecken. Dann strich er sein rabenschwarzes Haar zurück und wandte sich um, um den argwöhnischen Blick der Eindringlinge zu erwidern.
    Sie machten eigentlich nicht den Eindruck, als stünden sie auf der Fahndungsliste des Fürsten der Finsternis, die winzige, hellhaarige Frau mit den grünen Augen, die zu groß für das herzförmige Gesicht wirkten, und der Werwolf, der wie ein Surfer aussah, der eigentlich am nächsten Strand ein Sonnenbad nehmen sollte.
    Wie war es ihnen gelungen, den geschicktesten Spurenlesern der Dämonenwelt zu entgehen?
    Dann legte Caine schützend einen Arm um die Prophetin, und Gaius erhaschte einen Blick auf den wilden Zorn, der in den blauen Augen glühte. Der Surfer war bereit, die Welt zu vernichten, um die Frau an seiner Seite zu beschützen.
    »Scheiße. Wer bist du?«, fragte Caine angeekelt. »Nein, streich das. Was zum Teufel bist du?«
    Gekränkt von dem Mangel an

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