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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Kassie entführt worden war oder wer es getan hatte? Alles, was von Bedeutung war, war, sie zu finden, bevor sie zu Schaden kam.
    Jetzt musste er sich fragen, ob er vorsätzlich auf eine falsche Fährte gelockt worden war.
    Und wenn es so war, was sollte er dann tun?
    Er dachte gerade über diese Frage nach, als er direkt hinter sich ein leises Rascheln hörte. Knurrend wirbelte er herum, die Zähne warnend gefletscht.
    Der Anblick der winzigen Dämonin mit den schwarzen mandelförmigen Augen und dem hellen Haar, das zu einem festen Zopf geflochten war, mitten auf der Wiese trug nicht gerade dazu bei, seinen Blutdurst zu besänftigen.
    »Du.«
    »Ja, ich.« Yannah glättete mit den Händen ihre tadellose weiße Robe, die Lippen missbilligend zusammengekniffen. »Auch wenn ich nicht weiß, weshalb ich mir überhaupt die Mühe mache. Ich warnte dich ausdrücklich davor, dich von der Prophetin trennen zu lassen. Und dennoch bist du hier, und Kassandra ist nirgendwo zu sehen.«
    Verdammt, dieses nervende … Miststück.
    Caine ballte die Hände zu Fäusten, zu wütend, um sich dar über Gedanken zu machen, dass er vollkommen nackt war. Oder dass der Heuballen ihm in den nackten Hintern stach.
    Er rief sich grimmig in Erinnerung, dass diese Dämonin über genug Macht verfügte, um ihn allein mit einem bloßen Gedanken zu vernichten. Und sosehr er sich auch wünschte, die winzige Kreatur zu schütteln, bis sie mit den spitzen Zähnen klapperte – er konnte Kassie nicht retten, wenn er in der Hölle schmorte.
    »Denkst du etwa, ich hätte sie absichtlich verlassen?«, wollte er wissen. »Sie ist verschwunden.«
    Yannah schnaubte verächtlich. »Es spielt keine Rolle, wie ihr voneinander getrennt wurdet, nur, dass du sie findest.«
    »Was denkst du wohl, was ich gerade versuche?«
    Yannah zuckte die Achseln. »Für mich sieht es so aus, als ob du im Kreis rennst.«
    Caine erstarrte. Wie zum Teufel konnte sie wissen, dass er im Kreis rannte? Es sei denn …
    »Hast du uns nachspioniert? Weißt du, wo sie ist?« Er ging auf Yannah zu und funkelte ihr wütend in das winzige, herzförmige Gesichtchen. »Ist sie entführt worden? Ist sie verletzt?«
    »Nein und nein und nein und nein.«
    Er erzitterte. Sein Wolfsanteil strebte danach, freigelassen zu werden, um erneut auf die Jagd zu gehen. Mit jeder Sekunde, die verging, wurde Kassies Fährte noch etwas schwächer, und seiner inneren Bestie war es völlig egal, ob diese Dämonin Informationen hatte, die ihnen dabei helfen konnte, die Frau zu finden, oder nicht.
    »Was ist ihr dann zugestoßen?«
    Die schwarzen Augen wurden groß. »Es scheint, dass sie dir den Laufpass gegeben hat.«
    »Den Laufpass?«
    »Nennt man das nicht so, wenn man sich von einem ungewollten Partner befreit?«, fragte sie mit gespielter Unschuld. »Den Laufpass geben, mit jemandem Schluss machen, jemanden an die Luft setzen?«
    »Ja, ich habe verstanden, was du meinst«, stieß er mühsam hervor. »Ich weiß nur nicht, warum du denkst, Kassie sollte mir den Laufpass geben.«
    »Sie ist davongefahren und hat dich an einer Raststätte mitten im Nirgendwo zurückgelassen.«
    Caine fauchte und weigerte sich zuzulassen, dass auch nur der kleinste Anflug eines Verdachtes in ihm aufstieg.
    Es würde etwas in seinem tiefsten Inneren zerstören, wenn er wirklich annahm, Kassie habe ihn absichtlich im Stich gelassen.
    »Sie muss entführt worden sein«, sagte er mit mehr Nachdruck als nötig, während er sich ihre leidenschaftliche gemeinsame Nacht ins Gedächtnis rief.
    Es war einfach nicht möglich, dass eine Frau einem Mann so begierig ihre Unschuld schenkte, den sie bei der ersten Gelegenheit fallenzulassen beabsichtigte. Zum Teufel, sie lägen jetzt immer noch in diesem Bett, wenn die verdammte Vision nicht gewesen wäre!
    Caine sog scharf die Luft ein, als ihm bewusst wurde, dass er den genauen Moment bestimmen konnte, in dem Kassandra sich von seiner süßen, großzügigen Geliebten in eine distanzierte Fremde verwandelt hatte, die ihm kaum ins Gesicht blicken konnte.
    Yannah, die offensichtlich spürte, dass ihm soeben ein Licht aufgegangen war, kniff die dunklen Augen zusammen. »Was gibt es?«
    »Die Vision.«
    »Eine Prophezeiung?«
    »Ja.« Er murmelte einen Fluch und fuhr sich mit den Fingern durch das zerzauste Haar. »Ich wusste doch, dass irgendwas nicht stimmte. Götter. Ich hätte sie zwingen müssen, es mir zu erzählen.«
    »He!« Yannah schnippte ungeduldig mit den Fingern. »Du kannst dich

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