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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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etwas essen?“
    „Kommt, ich zeige Euch Eure Gemächer. Dort findet Ihr frische Kleidung, und vielleicht wünscht Ihr, ein Bad zu nehmen, um den Reisestaub abzuwaschen.“ Mellina kräuselte die Nase. „Ihr habt noch den Geruch des Sklavenmarktes an Euch. Ich lasse duftende Essenzen und Öle bringen, und ich verspreche Euch, nachdem Ihr gebadet und gegessen habt, werdet Ihr Euch viel besser fühlen.“
    „Dessen bin ich sicher.“
    Harriet nahm Marguerite beim Arm, dann folgten sie Mellina in einen abgetrennten Bereich mit einem Wasserbecken, das von geräumigen Nischen umgeben war. Zwei hinreißend schöne junge Frauen planschten im Bad, während eine ältere Frau ihre Haare mit wohlriechenden Seifen reinigte. In den Nischen lagerten Frauen auf Ruhebetten und ließen sich den Rücken mit kostbaren Ölen massieren. Es herrschte eine Atmosphäre der Ruhe und des Wohlbehagens.
    Als die Neuankömmlinge eintraten, richteten sich neugierige Blicke auf sie. Eine der badenden Schönheiten stieg aus dem Wasser. Sie war vollkommen nackt und hatte eine Haut wie Alabaster. Ihre Taille war gertenschlank und biegsam, ihre Brüste dagegen waren voll und wohlgerundet. Das lange Haar hing ihr in nassen dunklen Strähnen den Rücken herunter, es reichte ihr bis zu den schmalen Hüften. Sie schien nicht zu bemerken, dass ihre Blöße die beiden gerade eingetretenen Frauen schockierte.
    „Wer seid Ihr?“, fragte sie auf Französisch und musterte Harriet abweisend. Dann fiel ihr Blick auf Marguerite, und sie presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. „Wie heißt Ihr?“
    „Ich bin Harriet, und dies ist meine Cousine Marguerite“, stellte Harriet sie vor. Eine Dienerin legte der dunkelhaarigen Schönheit ein großes schalartiges Tuch um, das jedoch so hauchdünn war, dass es praktisch nichts verhüllte. „Dürfen wir Euren Namen erfahren, madame? “
    „Ich bin Fortunata, die Lieblingsfrau des Kalifen.“ In den dunklen Augen der Frau zuckte etwas auf, das Harriet wie Eifersucht vorkam. Die Favoritin verteidigte ihr Terrain. „Wo kommt Ihr her, und was wollt Ihr hier?“
    „Wir kommen aus England, von wo aus wir nach Spanien segeln wollten, um den Verlobten meiner Cousine zu treffen. Unser Schiff wurde von Korsaren aufgebracht, man nahm uns gefangen und schaffte uns auf den Sklavenmarkt. Nun hoffe ich, dass der Kalif sich dazu bewegen lässt, uns gegen Lösegeld freizugeben.“ Harriets Gedanken überschlugen sich. Womöglich konnte sie die Favoritin davon überzeugen, ein gutes Wort für sie einzulegen. „Wenn ich mit dem Kalifen sprechen oder ihm eine Botschaft zukommen lassen dürfte, würde er unserer Bitte vielleicht stattgeben.“
    „Die Goldhaarige ist für den Prinzen bestimmt“, mischte Mellina sich ein. „Ihr habt also keine von beiden zu fürchten, denn die andere will weder der Kalif noch sein Sohn.“
    „Für den Prinzen also.“ Fortunata nickte, und ihre Miene verlor etwas von ihrer Feindseligkeit. „Ihr riecht. Ich bin fertig mit Baden, aber ich lasse Euch meine Dienerinnen hier, damit sie Euch helfen.“
    „Ihr seid sehr großzügig“, bedankte Harriet sich. „Würde man uns gestatten, allein zu baden?“
    Fortunata starrte sie an und lachte. „Ich glaube gern, dass Ihr Euren mageren Körper lieber verstecken würdet, aber Eure Gefährtin kann sich zeigen.“
    „Was sagt sie, Harriet?“ Marguerite klang beunruhigt. „Sie erwarten doch hoffentlich nicht, dass wir uns vor aller Augen entblößen?“
    Harriet wandte sich zu Mellina um. „Können wir uns irgendwo ungestört waschen?“
    Mellina verengte die Augen. Für einen kurzen Moment wirkte sie verärgert, doch dann nickte sie. „Ihr könnt Katrinas Bad benutzen. Es wird ihr nichts ausmachen, da sie bei den jüngeren Kindern des Kalifen ist. Kommt hier entlang …“
    Harriet ergriff Marguerites Ellbogen und steuerte sie fort von dem Badebecken. Sie konnte den bohrenden Blick Fortunatas förmlich im Rücken spüren und fragte sich, ob sie sich die Favoritin des Kalifen zur Feindin gemacht hatten. Marguerite war ihr zweifellos als Rivalin erschienen, jedenfalls bis Mellina sie beruhigt hatte. Harriet selber war für keine der Frauen eine Konkurrenz, doch ihre Cousine hatte nicht nur Fortunatas Eifersucht erregt.
    Mellina führte sie in einen abgeschiedenen Innenhof. Auch hier gab es ein flaches Wasserbassin inmitten einer Gartenanlage, die von einem Säulengang umgeben war. Eine Marmorbank stand am Beckenrand, und betäubender

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