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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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Kasim nennt.“ Im nächsten Moment runzelte sie verwundert die Stirn. „Sagtet Ihr nicht, dass Euch der Umgang mit den Frauen des Harems verboten ist?“
    „Ihr könnt mich Kasim nennen, wenn Ihr wollt“, erwiderte er. „Und in Eurem Fall wurde eine Ausnahme gemacht. Für den Augenblick obliegt es mir, mich Eurer anzunehmen, und ich bin gekommen, um Euch ins Schulzimmer zu bringen. Normalerweise werden die Kinder des Kalifen von seiner Hauptfrau unterrichtet, doch sie ist guter Hoffnung und fühlt sich unwohl. Sie muss ruhen, und der Kalif braucht einen Ersatz für sie. Ich habe ihm erklärt, dass Ihr über eine breit gefächerte Bildung verfügt, und ihm vorgeschlagen, Euch mit dem Unterricht zu betrauen. Glaubt Ihr, dass Ihr der Aufgabe gewachsen seid, meine Dame?“
    „Wenn ich Euch Kasim nennen soll, müsst Ihr mich Harriet nennen. Wie soll ich Eure Frage beantworten, wenn ich nicht weiß, was der Kalif erwartet?“
    „Lest und schreibt Ihr Französisch so gut, wie Ihr es sprecht?“
    „Selbstverständlich. Ich kann auch Arabisch lesen und schreiben, habe allerdings keinen großen Wortschatz.“
    „Wie der Sklavenhändler betonte, verfügt Ihr für eine Frau von Stand über einigermaßen unziemliche Kenntnisse der Sprache.“
    „In der Bibliothek meines Vaters standen ein paar arabische Bücher mit erotischen Geschichten. Ich weiß, dass es sich für mich nicht geziemte, sie zu lesen, aber … dem Sklavenhändler gegenüber erwiesen sich einige der Redewendungen, die ich in ihnen fand, als ausnehmend nützlich.“ Ein schelmisches Lächeln erhellte ihr Antlitz und veränderte es auf erstaunliche Weise. Hatten ihre Züge zuvor eher reizlos gewirkt, so erschienen sie Kasim nun bezaubernd, beinahe schön. „Es war ein Segen, dass ich sie kannte, weil man uns sonst nicht gemeinsam verkauft hätte.“
    „Dessen bin ich sicher.“ Kasim zwinkerte ungläubig, verblüfft von dem Wandel, der mit ihr vorgegangen war. Bisher hatte er sie nur als zornig und verächtlich kennengelernt. „Ich frage mich, was Ihr ihm an den Kopf geworfen habt.“
    „Oh, ich nannte ihn den Sohn eines Esels und einer Teufelin und drohte ihm, ihn mit einem Zauber zu belegen, der sein Gemächt abfaulen und ihn unter Qualen sterben ließe, wenn er uns auseinanderreißt.“
    „Wenn auch nicht in solch höflichen Worten, nehme ich an. Ich glaube, ich weiß, welche Ausdrücke Ihr benutzt habt, und ich kenne die Geschichtensammlung, aus denen sie stammen. Vor langer Zeit habe ich sie selbst gelesen.“
    Das belustigte Glitzern in seinen Augen entging Harriet nicht. Für einen kurzen Moment erblickte sie eine Seite von ihm, die ihr das Blut schneller durch die Adern jagte. Er konnte auch weich und menschlich sein! Wenn sie nur zu ihm durchdringen würde …
    „Ich bin bereit, die Kinder Eures Herrschers zu unterrichten und auf jede erdenkliche Weise zu helfen – wenn ich damit die Freiheit für Marguerite und mich erwirken kann.“
    „Versucht nicht zu handeln, Mylady. Wenn Khalid in der Stimmung ist, gewährt er eine Gunst. Doch im Fall Eurer Cousine wird er zu keinem Zugeständnis bereit sein, und Ihr könnt davon ausgehen, dass Ihr seinen Zorn erregt, wenn Ihr weiter darauf besteht. Und im Übrigen wartet ab, bis er Euch gestattet zu sprechen.“
    Das Herz schien Harriet einen Schlag auszusetzen. „Dann bringt Ihr mich zu ihm?“
    „Vielleicht. Ich habe Anweisung, mir ein Bild davon zu machen, wie Ihr mit den Kindern zurechtkommt, und ihm Bericht zu erstatten. Aber es kann sein, dass er sich entschließt, Euch selbst zu beobachten.“ Kasim runzelte die Stirn. „Wenn er es tut, werdet Ihr nichts davon merken, außer er wünscht es.“
    „Wollt Ihr damit sagen, dass er sich irgendwo verbirgt und spioniert?“ Nun war es an Harriet, die Stirn zu runzeln. „Mir ist aufgefallen, dass man uns im Harem nie allein lässt. Überall werden wir beobachtet. Es ist entsetzlich. Warum kann ich nicht vor ihn hintreten und mein Anliegen vorbringen? Warum verfolgt man uns mit Argwohn und kundschaftet uns aus?“
    „In der Vergangenheit gab es eine Reihe von Fluchtversuchen. Aber seid gewarnt: Es ist zwecklos. Ihr könntet nicht über die Gartenmauern klettern, weil sie zu hoch sind, und auf der anderen Seite befinden sich scharfe Metallzacken. Ihr würdet Euch tiefe Wunden zufügen, sobald Ihr zu Boden springt, und eines qualvollen Todes sterben. Der einzige Weg nach draußen führt durch die Haremspforte, und sie wird Tag und Nacht von den

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