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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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Eunuchen bewacht.“
    „Die armen Geschöpfe …“ Harriet schoss ihm einen Blick zu. „Schämt Ihr Euch nicht? Ihr wisst es doch besser! Ihr stammt aus einem zivilisierten Land und könnt unmöglich billigen, was man den Menschen an diesem üblen Ort antut!“
    „Es gibt eine Menge Leute, die Eurer Behauptung, dass England ein zivilisiertes Land ist, widersprechen würden, Lady Harriet. Habt Ihr nie die aufgespießten Köpfe beim Tower gesehen? Habt Ihr nie von den Foltern gehört, die die Gefangenen erdulden müssen? Ich betrachte weder diesen Palast noch seine Bewohner als übel, und der Kalif ist nicht grausamer als englische Herrscher; im Gegenteil, oft verhält er sich weit gnädiger. Ich kenne Männer, die andere schlechter behandeln als er, und sie nennen sich englische Gentlemen.“ Kasim presste die Lippen zusammen, als düstere Erinnerungen an den Mann, den er für seinen Freund gehalten hatte, in ihm aufstiegen. Jener vermeintliche Freund war ungleich barbarischer gewesen als der Herrscher, dem er nunmehr diente. „Ihr seid ein privilegiertes Leben gewohnt, Mylady, und habt keine Vorstellung von den Leiden anderer. Ja, der Kalif kann grausam sein, aber auch großzügig und gerecht. Er hält sich an die Regeln seines Glaubens und seiner Kultur, und wer wollte ihm daraus einen Vorwurf machen? Ich kenne Sklaven, die besser behandelt werden als manch armer Mann in den Straßen von London. Es ist noch nicht lange her, dass man in England Menschen wegen ihres Glaubens auf den Scheiterhaufen schickte – sagt mir also, wo liegt der Unterschied?“
    Als Harriet seine unnachgiebige Miene sah, wusste sie, dass es zwecklos war, weiter in ihn zu dringen. Für einen Moment hatte sie geglaubt, dass er über Anstand verfügte, doch das schien nicht der Fall zu sein, wenn sie nach dem strengen Gesichtsausdruck urteilte, den er aufgesetzt hatte. Die Enttäuschung drohte sie zu überwältigen. Wie hatte sie nur glauben können, es gäbe etwas Menschliches hinter der undurchdringlichen Maske?
    Wie war der wirkliche Kasim? Würde sie ihn mögen, wenn sie ihn je kennenlernte? Ihr Verstand sagte ihr, dass er genauso barbarisch und grausam war wie die Piraten, die sie gefangen genommen hatten, doch ihr Herz sagte ihr etwas ganz anderes. Wenn sie ihn ansah, fühlte sie sich in einer Weise zu ihm hingezogen, die sie sich nicht erklären konnte.
    „Ich behaupte nicht, dass wir über jegliche Kritik erhaben wären. Ungerechtigkeiten gibt es überall, in England genau wie in jedem anderen Land. Aber die Menschen sollten das Recht haben, ihr Leben selbst zu gestalten. Männer wie Frauen.“
    „Konntet Ihr das in Eurer Heimat? Euer Leben selbst gestalten?“
    „Weitgehend.“ Harriet errötete unter seinem bohrenden Blick. „Es gab Dinge, von denen ich wusste, dass ich sie nicht tun durfte, eine Grenze, die zu übertreten mir nicht gestattet war. Aber mein Vater war ein nachsichtiger Mensch, und mein Bruder lebt in London, sodass das Landgut mir überlassen blieb …“ Sie verstummte, überwältigt von einer Woge von Kummer. Sie hatte so viel verloren! „Ich war glücklich … so glücklich …“
    „Aus welchem Grund habt Ihr England verlassen?“ Kasim legte die Stirn in Falten. „Sagtet Ihr nicht, wegen der Verlobung Eurer Cousine?“
    „Marguerite sollte den Mann kennenlernen, der um ihre Hand angehalten hatte. Ihr Vater und sie baten mich, sie nach Spanien zu begleiten. Unser Schiff geriet in eine Flaute …“ Harriet brannten Tränen in den Augen. „Ich weiß nicht einmal, ob mein Onkel und die Diener überlebten. Marguerite und ich wurden mit einem Ruderboot fortgeschickt, und wir hofften, die Küste zu erreichen, doch die Korsaren kamen uns hinterher.“ Sie sah ihn an. „Wäre es Euch möglich herauszufinden, ob sie am Leben sind? Kennt Ihr jemanden, den Ihr fragen könntet?“
    „Ich weiß es nicht. Aber auch wenn ich etwas erfahren würde, wäre nie sicher, dass die Informationen verlässlich sind. Und wenn Eure Leute getötet wurden, gibt es keine Möglichkeit, herauszufinden, was mit ihnen geschah.“
    „Ihr habt recht, ich weiß, aber es bricht mir das Herz, wenn ich an meine arme Tante zu Hause denke. Sie wollte Marguerite nicht gehen lassen und weigerte sich, auch nur einen Fuß auf die Schiffsplanken zu setzen. Nun wird sie ihre Tochter und ihren Mann womöglich nie wiedersehen.“
    „Warum seid ihr nicht alle miteinander zu Hause geblieben?“ Kasim klang schroff, doch als Harriet ihn ansah,

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