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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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betrachtete ihn voller Wohlwollen. „Es ist mir ein Anliegen, dir eine Gunst zu erweisen. Du hast mir treu gedient, obwohl du das Gold hättest nehmen und davonsegeln können. Viele wären der Versuchung erlegen. Warum bist du zurückgekommen? Warum bleibst du bei uns, Kasim? Du hast den wahren Glauben angenommen, ich weiß, aber es gibt vieles in unserer Kultur, das zu akzeptieren dir nicht leichtfällt, richtig?“
    „Jede Kultur hat schwer zu akzeptierende Gebräuche und Regeln, mein Gebieter. Auch im Land meiner Geburt gibt es eine Menge Dinge, die ich unannehmbar finde.“
    „Hast du nie daran gedacht, zurückzukehren? Der Auftrag, den ich dir gab, war auch eine Prüfung, Kasim. Ich wollte sehen, wie du dich verhältst.“
    „Was, wenn ich nicht wiedergekommen wäre?“
    „Es hätte mich betrübt, doch es wäre Allahs Wille gewesen. Er brachte dich zurück zu mir, und nun bin ich erst recht sicher, dass du der Richtige bist.“
    „Ich gab Euch mein Wort. Sollte ich je gehen, ohne Euch das Versprechen zu geben, zurückzukommen, werdet Ihr wissen, dass ich auch nicht die Absicht habe, es zu tun.“ Kasim runzelte die Stirn. „Gleichwohl verstehe ich nicht, worauf Ihr hinauswollt, mein Gebieter – wofür sollte ich der Richtige sein?“
    „Die Zeit ist noch nicht reif, dir mehr zu enthüllen, doch indem du mir die geeignete Frau für Hassan gebracht hast, ist die erste Hürde genommen. Es werden weitere folgen. Ich sehe den Weg klar vor mir, aber er muss mit Vorsicht beschritten werden. Die Zukunft meiner Kinder und Kindeskinder hängt davon ab, ob ich meinen Eingebungen trauen kann oder nicht.“
    „Ihr sprecht in Rätseln, Hoheit.“
    „Sei beruhigt, es wird alles zu gegebener Zeit offenbart werden.“
    Khalid legte den Kopf schräg, die lohfarbenen Augen von den schweren Lidern halb verdeckt. „Erbittest du wirklich keine Gunst von mir als Anerkennung für deine treuen Dienste?“
    Kasim zögerte, dann schüttelte er den Kopf. Er hätte darum bitten können, dass der Kalif ihm Harriet überließ – zur Frau oder als Geliebte –, doch dass er Marguerite freigab, war ausgeschlossen. Und wenn man die Frauen jetzt trennte, würden sie beide leiden. Allerdings stand zu erwarten, dass sie sich mit der Zeit an ihr neues Leben gewöhnten, und irgendwann würde er Khalid sicher bitten, ihm Harriet zu geben. Dann konnte er sie nach England zu ihrer Familie schicken, und vielleicht hätte er dann Ruhe vor ihrem anklagenden Blick, der ihn verfolgte, seit er sie zur Pforte des Harems gebracht hatte.
    „Mir genügt die Ehre, Euer Diener zu sein, Hoheit. Vielleicht erbitte ich eines Tages einen Gefallen, der die ältere der beiden Engländerinnen betrifft, doch für den Augenblick habe ich keine Wünsche.“
    „Ich verstehe.“ Khalid nickte lächelnd. „Dein Mitgefühl ehrt dich, mein Sohn, und du hast recht, man sollte die beiden Frauen nicht auseinanderreißen. Gönnen wir ihnen also noch ein bisschen Zeit zusammen. Ich schätze deine Weisheit, Kasim, und es ist genau diese Eigenschaft, die dich so wertvoll für mich macht. Ich wäre untröstlich, wenn du mich verlassen würdest, doch du kannst jederzeit gehen, wenn du es wünschst.“
    „Ich weiß, dass ich Euren Segen habe.“ Kasim verneigte sich. „Doch nun bitte ich Euch, mich zu entlassen. Ich muss mit den Janitscharen sprechen. In den Vorgebirgen flackern noch immer Aufstände auf.“
    „Ich weiß. Aus diesem Grund wollte Hassan dich unbedingt zurückeskortieren, obwohl ich dagegen war. Er ist jung und hitzköpfig und muss Disziplin erst noch lernen, und deshalb werde ich ihm bis auf Weiteres nichts von meinen Heiratsplänen für ihn erzählen. Die Rebellen bereiten mir Sorge, zumal ihre Angriffe in den Grenzgebieten gewagter geworden sind. Derzeit halten sie still, doch ich glaube, es wäre das Beste, eine Strafexpedition auszusenden, ehe sie uns wieder angreifen.“
    „Wenn Ihr es wünscht, werde ich mich darum kümmern, Hoheit.“
    „Tu, was du für nötig erachtest.“ Khalid entließ ihn mit einem kurzen Neigen des Kopfes und verschwand hinter dem hölzernen Wandschirm, der den Erker vor neugierigen Blicken schützte. Als er in den Garten hinuntersah, stellte er enttäuscht fest, dass die Frauen fort waren. Er klatschte in die Hände, und ein Eunuch erschien. „Ich wünsche, dass Fortunata mir heute Nacht Gesellschaft leistet. Gib den Dienerinnen Befehl, sie vorzubereiten.“

4. KAPITEL
    H arriet blieb stehen und sah sich um. Die

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