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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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obliegt mir, doch Malik ist ein toter Mann, wenn man ihn aufspürt.“
    „Nein …“ Plötzlich fühlten sich ihre Knie an wie Pudding. Harriet ließ sich auf die Matte sinken und schlug die Hände vors Gesicht, als ihr die volle Bedeutung seiner Worte aufging. „Das ertrage ich nicht.“
    „Ihr wart gewarnt, dass eine Flucht unmöglich ist. Die Eunuchen, die Euch zu Hassan brachten, wurden bereits bestraft.“ Kasim schüttelte den Kopf, als er ihren gehetzten Blick gewahrte. „Nein, sie werden nicht hingerichtet, aber sie haben Privilegien verloren. Auch Mellina verliert Privilegien.“
    „Sie verdient es nicht, bestraft zu werden. Sie wusste von nichts.“
    „Sie hätte Euch nicht allein lassen dürfen“, sagte Kasim unnachgiebig. „Und Ihr hättet bedenken sollen, was Ihr tut.“
    „Ich konnte nur daran denken, dass Marguerite fast umkam vor Angst und Kummer.“
    „Das hätte sich rasch gelegt. Hassan ist jung und großzügig, und mit der Zeit wäre Eure Cousine stolz darauf gewesen, seine Hauptfrau zu sein. Man ließ ihr eine große Ehre zuteilwerden, während Ihr ihm durch das, was Ihr getan habt, eine schwere Beleidigung zugefügt habt.“
    Harriet antwortete nicht. Die Kehle war ihr wie zugeschnürt, und sie hätte am liebsten geweint. Sie konnte Kasim nicht ansehen. Begriff er denn nicht, dass er viel zu viel verlangte?
    „Marguerite liebt jemand anderen. Sie hätte sich hier unter keinen Umständen wohlgefühlt. Ich musste ihr einfach helfen – das versteht Ihr doch, nicht wahr? Ich hatte nicht die Absicht, irgendjemanden zu beleidigen, schon gar nicht den Prinzen.“
    „Der Kalif wird Mellina bald vergeben. Er schätzt sie viel zu sehr“, erwiderte Kasim etwas freundlicher. „Ich lasse Euch ein paar Dinge zu Eurer Bequemlichkeit bringen.“
    Er wandte sich zum Gehen, und nach einem kurzen Moment hörte Harriet, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte.
    Sie hatte ihm nicht geantwortet, weil es für sie nichts mehr zu sagen gab. Wenn er nicht einsehen wollte, wieso Marguerite hatte fliehen müssen, nützte es nichts, mit ihm zu streiten. Plötzlich merkte sie wieder, wie durstig sie war, und stand auf, um nachzusehen, was der Korb enthielt. Sie fand Früchte, frisches, weiches Brot, Honig und Nugat und anderes Zuckerwerk, und sogar ein wenig kaltes Huhn. Es war genug, um ein paar Tage lang ihren Hunger zu stillen.
    Sie hob den Krug an die Lippen und trank ein paar Schlucke des kühlen Wassers. Es fühlte sich unendlich gut an, wie es ihre ausgetrocknete Kehle hinunterrann. Dann nahm sie sich eine Feige und biss hinein. Der Geschmack war köstlich.
    Seit Kasims Besuch hatten sich ihre Lebensgeister gehoben. Wenigstens wusste sie nun, dass Marguerite bislang nicht aufgespürt worden war. Aber anscheinend hatten unschuldige Menschen für Harriets Vergehen büßen müssen – durch den Verlust von Vergünstigungen. Ihre eigene Bestrafung empfand sie bislang eher als milde, doch Kasim war wütend auf sie, und letztendlich würde er entscheiden, was mit ihr geschah.
    Die Abenddämmerung war bereits hereingebrochen, als die Zellentür abermals geöffnet wurde. In der Hoffnung, dass es die frische Kleidung war, die Kasim ihr versprochen hatte, sah Harriet auf, doch den Eunuchen, der auf der Schwelle stand, kannte sie nicht. Ihr Herz fing heftig an zu klopfen, als er sie zu sich winkte. Wo sollte sie hingebracht werden?
    „Was ist los? Wo führst du mich hin?“
    „Schweigt“, befahl der Eunuch barsch.
    Ein Angstschauer lief Harriet den Rücken hinunter. Offenbar hatte man ihm verboten, mit ihr zu sprechen, damit sie keine Gelegenheit erhielt, ihn dazu zu überreden, ihr zu helfen.
    Sie hielt die Hände fest hinter dem Rücken verschränkt und hoffte, dass man ihr ihre Furcht nicht ansah. Was immer geschah – sie nahm sich vor, es tapfer zu ertragen. Der Eunuch führte sie denselben Weg zurück, den sie gestern gekommen war. Würde man sie wieder in den Palast bringen? In den Harem? Oder irgendwo anders hin? Und was geschah dann mit ihr?
    Sie kamen in einen Innenhof, der zu einem ihr wohlbekannten Teil des Palasts gehörte. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, sie schluckte schwer und versuchte, das Zittern zu kontrollieren, das ihren gesamten Körper erfasste. Sie war sicher, dass der Eunuch sie zu den Gemächern führte, in denen sie ein paar glückliche Stunden mit der Hauptfrau des Kalifen verbracht hatte. Aber wieso?
    Der Eunuch klopfte an die Tür, und ein anderer öffnete. Ihn kannte

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