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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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Harriet. Seine Miene war absolut ausdruckslos, als er sich vor ihr verneigte und zurücktrat, um sie vorbeigehen zu lassen. Warum wurde sie mit so ausgesuchtem Respekt behandelt?
    Als sie Katrinas zauberhaftes, in Rosa gehaltenes Gemach betrat, sah sie zu ihrem Erstaunen, dass die Erste Dame auf ihrem Diwan lag und von mehreren Frauen und einem Mann umstanden wurde. Ein Mann in Katrinas Privaträumen? Was ging hier vor?
    „Harriet …“ Katrinas gereizte Stimme drang an ihr Ohr. „Bitte helft mir … sie sagen, dass ich sterben werde, wenn das Kind nicht bald kommt.“
    Erst in diesem Moment begriff Harriet, was los war und weshalb der ältere Mann am Bett der Ersten Dame stand. Katrina lag in den Wehen, und deshalb war ein Arzt hinzugezogen worden. Sie beschleunigte ihre Schritte und trat ans Bett der Freundin.
    „Seit wann habt Ihr Wehen?“, erkundigte sie sich als Erstes.
    „Stundenlang … seit einer Ewigkeit.“ Katrina seufzte. „Seit heute Morgen, als ich aufstand. Ich war völlig aufgelöst, hatte die ganze Nacht geweint, weil ich nicht wusste, was mit Euch geschehen war – haben sie Euch etwas getan?“ Sie musterte Harriet mit einem besorgten Blick und griff nach ihrer Hand, als die nächste Schmerzwelle heranrollte. „Es tut so weh … so schrecklich weh …“
    „Macht Euch um mich keine Gedanken.“ Harriet lächelte ihr aufmunternd zu. Katrina hatte darum gebeten, dass sie hergebracht wurde. „Alles, was zählt, seid Ihr und das Kind, das Ihr zur Welt bringt. Kämpft nicht gegen den Schmerz an, wenn er kommt. Atmet tief ein und presst, so fest Ihr könnt.“
    „Das habe ich ihr auch geraten“, erklärte der Mediziner, ein älterer Mann, und sah Harriet voller Hochachtung an. „Vielleicht können wir diese lästigen Weiber loswerden, nun da Ihr hier seid.“
    „Ich bin darauf eingerichtet, Euch in jeder erforderlichen Form behilflich zu sein.“ Harriet wandte sich an die anderen Frauen. „Wenn ihr euch ans andere Ende des Gemachs begeben wollt? Die Erste Dame braucht frische Luft und ein wenig Ungestörtheit.“
    Der Arzt nickte zustimmend, und wenn auch zögernd, taten die Frauen, worum sie gebeten worden waren. Harriet hatte ihre Anwesenheit schon vergessen, als Katrina kurz darauf einen Schmerzensschrei ausstieß. Sie beugte sich über die Gebärende, legte ihr die Hand auf die Stirn und lächelte beruhigend.
    „Nehmt meine Hand, meine Liebe. Und atmet hechelnd, so als wärt Ihr schnell gelaufen. Das hilft, sagt man. Ich stand meiner Schwägerin bei, als sie ihre Tochter zur Welt brachte, und ihr Arzt war ein kluger Mann. Haltet meine Hand so fest Ihr könnt, wenn der Schmerz schlimm wird.“
    Im nächsten Moment drückte Katrina ihre Finger mit solcher Kraft, dass Harriet beinahe selbst geschrien hätte. Sie gab indes keinen Laut von sich und fuhr stattdessen fort, Katrina zu ermutigen und zu loben. Unterdessen tat der Arzt seine Arbeit, und Harriet bemühte sich, Katrina so gut es ging von ihren Schmerzen abzulenken. Es stand zu vermuten, dass der Arzt dabei war, das Kind zu drehen, denn ihren Schreien nach zu urteilen, litt Katrina wahre Höllenqualen.
    „Gleich habt Ihr es geschafft …“
    Katrina schrie weiter, doch plötzlich geschah das Wunder und es gelang dem Arzt, das Kind auf die Welt zu holen. Katrina schluchzte auf, ihr Körper sackte zusammen. Einen Moment später war die Nabelschnur durchtrennt, und eine der anderen Frauen nahm das Neugeborene entgegen. Der Arzt brachte seine Arbeit zu Ende, dann nickte er Harriet zu.
    „Die Erste Dame Katrina ist bei Euch in besten Händen, madame . Ich danke Euch für Eure Unterstützung.“
    „Ich konnte nicht viel tun“, erwiderte Harriet lächelnd. „Das meiste musste die glückliche Mutter selbst erledigen.“
    „Ihr gabt ihr die Ermutigung, die sie brauchte. Entschuldigt mich nun, ich muss dem Kalifen seinen Sohn zeigen. Doch als Erstes soll die Mutter sehen, was für ein schönes Kind sie hat.“
    Das Neugeborene wurde gebracht und der Ersten Dame in den Arm gelegt. Katrina küsste das rotgesichtige Baby, dann reichte sie es dem Arzt. „Zeigt Ahmed seinem Vater, Ali bey “, sagte sie lächelnd. „Ich danke Euch, Doktor. Die Frauen werden sich nun um mich kümmern.“
    „Madame.“ Der Arzt verneigte sich und machte sich auf den Weg zu seinem Herrscher.
    „Werdet Ihr Euch selbst um ihn kümmern?“, erkundigte Harriet sich.
    Katrina schüttelte den Kopf. „Er bekommt eine Amme. Khalid gestattet mir sicherlich, ihn

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