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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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wusste, dass er sie nicht wahrnahm.
    „Nicht, Vater!“, rief er heiser. „Es ist eine schreiende Ungerechtigkeit, mich eines solchen Verbrechens zu zeihen. Ich habe mir nichts dergleichen zuschulden kommen lassen …!“
    „Ganz ruhig, Mylord.“ Harriet legte ihm ihre kühle Hand auf die Stirn und wandte sich zu Hassan um. „Er hat hohes Fieber. Wir müssen es senken, und ich kenne nur eine Möglichkeit, das zu tun.“ Sie befahl den Dienern, kaltes Wasser und frische Leinentücher zu bringen, und begann, kaum dass die Waschschüssel neben dem Diwan bereitgestellt worden war, unverzüglich, Kasims erhitzte Haut mit dem nassen Leintuch zu kühlen. „Könntet Ihr die Fensterläden öffnen, Hoheit?“, bat sie Hassan nach einigen Momenten, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. „Es ist viel zu warm hier drinnen.“
    „Selbstverständlich, wenn Ihr glaubt, dass es ihm guttut.“ Der Prinz ging zum Fenster und stieß die Läden so weit auf, dass frische Luft in den Raum strömte. Unterdessen kühlte Harriet Kasims Beine, seine Arme, seine Brust. Dann wandte sie sich zu Hassan um.
    „Ich brauche Eure Unterstützung, um ihn auf die unverletzte Seite zu drehen, Hoheit.“
    Hassan nickte und half ihr, Kasim so zu lagern, dass sie seinen Rücken und die Beine kühlen konnte. Nachdem sie ihn vorsichtig trocken getupft und mit der Unterstützung des Prinzen wieder auf den Rücken gedreht hatte, schien er ruhiger zu werden.
    „Ich bleibe hier und behalte ihn im Auge.“ Harriet sah sich suchend um. „Hat der Arzt ihm irgendeine Medizin da gelassen?“
    „Dort drüben steht eine Fiebertinktur, doch Doktor Ali gelang es nicht, sie Kasim einzuflößen.“
    Harriet nahm die kleine blaue Glasflasche von dem Tisch, auf den Hassan gedeutet hatte, und las die Gebrauchsanweisung, die dabei lag. Sie war auf Englisch geschrieben – wahrscheinlich von Doktor Ali, dem Leibarzt der Kalifenfamilie, der Katrina bei ihrer Niederkunft betreut hatte – und offenbar für sie bestimmt.
    Sie entkorkte die Flasche, roch daran und gab die erforderliche Dosis auf einen Löffel. Dann beugte sie sich über Kasim und hielt ihm die Nase mit Zeigefinger und Daumen zu, genau, wie sie es bei Jason gemacht hatte. Kasim öffnete den Mund, um zu protestieren, und Harriet ließ die Flüssigkeit hineinträufeln. Kasim schluckte, und verzog angewidert das Gesicht.
    „Wo habt Ihr das gelernt?“, fragte Hassan grinsend. „Der Arzt versuchte alles Mögliche und ich ebenfalls, aber wir konnten ihn nicht dazu bewegen, den Mund aufzumachen.“
    „Es ist ein nützlicher Kunstgriff, wenn ein Patient sich weigert, die Heilmittel einzunehmen, die er braucht.“
    Hassan lachte. „Fast bin ich so weit, Mitleid mit Kasim zu haben, Lady Harriet. Ihr lasst ihm wahrhaftig keinerlei Schonung angedeihen. Aber Ihr seid ebenso weise, wie Ihr bezaubernd seid. Mein Bruder ist vom Glück begünstigt.“
    „Ihr schmeichelt mir, aber ich bin nicht sicher, ob Kasim Euch zustimmen würde.“
    „Ich schicke Euch einen Diener herein, damit Ihr Hilfe habt.“ Hassan neigte zum Abschied den Kopf und ging.
    Harriet zog sich einen Schemel herbei und nahm neben dem Diwan Platz. Kasim hatte sich beruhigt, und als sie ihm die Hand auf die Stirn legte, fühlte sie sich lange nicht mehr so heiß an. Das Fieber schien bereits abzuklingen.
    Als der Diener das Schlafgemach betrat, wies Harriet ihn an, frische Laken zu bringen, da die auf dem Diwan gewechselt werden mussten. Der Bedienstete eilte davon, und sie kühlte abermals Kasims Stirn. Plötzlich stöhnte er so gequält auf, dass es ihr schier das Herz brach.
    „Ich bin … unschuldig, Vater!“ Seine Stimme war kaum mehr als ein heiseres Krächzen, und er warf verzweifelt den Kopf hin und her. „Ich habe das Mädchen … nicht geschändet … keinen … Mord begangen! So glaubt mir doch … ich flehe Euch an!“
    „Ich glaube dir, Liebster“, sagte Harriet leise und strich ihm das schweißfeuchte Haar aus dem Gesicht. „Du kannst ganz beruhigt sein. Hier bist du sicher, und du hast nichts zu befürchten.“
    Kasims Lider flogen auf, und für einen kurzen Moment schien er sie zu erkennen. Ein Ausdruck höchster Beunruhigung flackerte in seinen Augen auf. „Ihr solltet nicht hier sein. Wenn man Euch hier findet, werdet Ihr bestraft …“
    „Pst, Kasim. Es ist in Ordnung. Wisst Ihr nicht mehr, dass der Kalif mich Euch zum Geschenk gemacht hat?“
    Kasim murmelte etwas Unverständliches, dann fielen ihm die Augen zu. Der Diener

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