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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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seinen Gefühlen nachzugeben, doch er schlägt Hassan das Ansinnen nicht ab.“
    Als der Diener den Raum verlassen hatte, rötete sich Kasims Gesicht vor Ärger. „Hassan ist ein junger Heißsporn und wird für mehr Wirbel sorgen, als dafür steht, aber wenn der Kalif seine Erlaubnis gibt, kann ich nichts machen.“
    „Wenn Ihr gestattet, Mylord, ich würde mich gern in meine Gemächer zurückziehen.“ Harriet musterte Kasim ängstlich. Unvermittelt war sie wieder in die förmliche Anrede verfallen. „Und versprecht mir, dass Ihr gesund zu mir zurückkehrt.“
    „Das werde ich, wenn es Allahs Wille ist.“ Kasim beugte sich zu ihr und küsste sie. Harriet klammerte sich an ihn, dem Tumult von Verlangen und Bedauern in ihrem Innern hilflos ausgeliefert. Sie sehnte sich danach, dass er sie zu der Seinen machte, und wusste gleichzeitig, dass sie ihn freigeben musste, damit er seine Pflicht erfüllen konnte. So oder ähnlich würde es in Zukunft immer sein.
    „Und nichts kann mich davon abhalten, meine Geliebte. Ich komme zu Euch, sobald die Schlacht gewonnen ist.“

9. KAPITEL
    D ie Streitkräfte, die hierbleiben, reichen aus, dass Khalid den Palast verteidigen kann, wenn er angegriffen werden sollte.“ Katrina lächelte beruhigend, als Harriet ihr am nächsten Tag von ihren Ängsten erzählte. „Außerdem suchen Patrouillen die Gegend nach Feinden ab, und die Elitetruppe der Janitscharen wurde ausgesandt, um die Stammeskrieger abzufangen.“
    „Nachdem sie hörten, dass die Männer in den Kampf ziehen, um eine Schlacht gegen die Bergstämme zu schlagen, machen sich sogar die Kinder Sorgen“, erwiderte Harriet düster. „Unter den Jungen gab es ein paar, die ganz aufgeregt waren, aber viele der Mädchen weinten. Die kleine Lisbet konnte sich gar nicht beruhigen. Ihre Mutter habe die ganze Nacht geweint und große Angst gehabt, sagt sie.“
    „Die arme Angeline. Ich werde ihr anbieten, mich zu besuchen. Sie ist ein bisschen eifersüchtig auf mich, doch sie liebt Khalid und sorgt sich darum, wie er reagieren würde, wenn Hassan etwas zustößt. Der Kalif liebt seinen Sohn innig.“
    „Selbstverständlich, wie könnte es anders sein?“ Harriet schüttelte den Kopf. „Aber Hassan bestand darauf, an dem Feldzug teilzunehmen, und der Kalif brachte es nicht übers Herz, es ihm zu verweigern.“
    „Was meinte Kasim dazu?“
    „Dass er den Prinzen beschützen muss …“ Harriet hielt es für besser, nicht weiter auf das Thema einzugehen. Nirgendwo innerhalb der Mauern des Palasts war man vor neugierigen Lauschern sicher.
    „Kasim ist ein erfahrener Stratege. Wenn er seine Männer in die Schlacht führt, können wir ganz beruhigt sein. Er wird den Aufstand niederwerfen und siegreich zu uns zurückkehren.“
    „Bei dem Scharmützel neulich wurde er verwundet“, gab Harriet zu bedenken. Sie hatte die Nacht damit zugebracht, um die sichere Rückkehr des geliebten Mannes zu beten.
    „Verwundet, nicht besiegt“, stellte Katrina klar. „Zu solchen Aufständen kommt es alle paar Jahre, zuletzt, kurz bevor Kasim Euch in den Palast brachte. Es war keine große Sache, obwohl die Siedlungen im Norden angegriffen wurden und der Anführer der Rebellen entkam. Aber diesmal werden sie ihn gefangen nehmen und seiner gerechten Strafe zuführen.“
    Harriet überlief ein Schauder. Eine Vorahnung von etwas Düsterem, Bedrohlichem befiel sie. „Ich wünschte, all das wäre uns erspart geblieben“, murmelte sie mehr zu sich selbst. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass etwas Verhängnisvolles geschehen würde.
    „Ich halte es für das Beste, vom Pass aus anzugreifen“, erklärte Hassan im Brustton der Überzeugung. „Der Feind hat sein Lager im Tal dahinter aufgeschlagen. Wenn wir die Straße nehmen, die das Gebirge umrundet, werden sie uns schon von Weitem sehen, und wir verlieren den Vorteil des Überraschungsmoments.“
    „Andererseits könnten sie uns überraschen, wenn wir den Weg nehmen, den du vorschlägst“, wandte Kasim ein. „Die Bergpässe sind trügerisch. An einigen Stellen ist der Weg so schmal, dass die Janitscharen absitzen, ihre Pferde am Zügel nehmen und einzeln hintereinanderher gehen müssen. Wenn die Feinde im Hinterhalt liegen, wird es ihnen ein Leichtes sein, unsere Männer einen nach dem anderen mit Armbrustbolzen auszuschalten oder eine Steinlawine auszulösen, die uns den Weg abschneidet, und uns dann in den Rücken zu fallen. Wir werden die Strecke nehmen, die um die Berge herumführt.

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